Budva, Montenegro – Partyhochburg an der Adria mit Schattenseiten
Nach unserem Aufenthalt in Kotor führte uns unsere Reise weiter nach Budva, einem der beliebtesten Touristenorte Montenegros. Unsere Unterkunft, direkt am Strand gelegen, war mit 110 Euro pro Tag zwar nicht günstig, aber gut eingerichtet und mit sehr freundlichem Personal. Einziger Wermutstropfen war das unbequeme Bett, doch die zentrale Lage entschädigte für diese kleine Unannehmlichkeit. In diesem Bericht nehmen wir dich mit auf unsere Erkundungstour durch Budva und teilen unsere Erfahrungen und Eindrücke dieser lebhaften Stadt.
Fakten zu Budva
Budva ist eine Küstenstadt in Montenegro mit rund 19.000 Einwohnern. Sie liegt an der Adria, etwa 25 Kilometer südlich von Kotor und 65 Kilometer westlich der Hauptstadt Podgorica. Budva ist das touristische Zentrum Montenegros und zieht jedes Jahr Hunderttausende Besucher an, vor allem aus Russland und Serbien. Die Stadt verfügt über einen etwa 11 Kilometer langen Sandstrand und ist bekannt für ihr pulsierendes Nachtleben mit zahlreichen Bars, Clubs und Diskotheken.
Geschichte und Sehenswürdigkeiten von Budva
Budva blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück, die bis in die Antike reicht. Die Stadt wurde im 5. Jahrhundert v. Chr. (ist also mehr als 2500 Jahre alt!!!) von griechischen Siedlern gegründet und war später Teil des Römischen Reiches. Im Mittelalter stand Budva unter der Herrschaft verschiedener Mächte, darunter die Venezianer (sowie zum Beispiel Dubrovnik auch) und die Osmanen.
Die Altstadt von Budva
Das historische Zentrum von Budva ist die Altstadt, die auf einer kleinen Halbinsel liegt und von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgeben ist. Hier findet man enge Gassen, malerische Plätze und zahlreiche historische Gebäude, darunter die Citadela, eine venezianische Festung aus dem 15. Jahrhundert. Besonders sehenswert ist auch die Kirche Sveti Ivan aus dem 7. Jahrhundert, die älteste Kirche der Stadt.
Die Insel Sveti Nikola
Vor der Küste Budvas liegt die kleine Insel Sveti Nikola, auch bekannt als „Hawaii von Budva“. Die Insel ist ein beliebtes Ausflugsziel und kann mit dem Boot oder bei Ebbe sogar zu Fuß erreicht werden. Hier findet man einen schönen Kiesstrand, kristallklares Wasser und eine üppige Vegetation. Von der Insel aus hat man einen herrlichen Blick auf die Altstadt von Budva und die umliegende Küste.
Die Strände von Budva
Budva ist vor allem für seine langen Sandstrände bekannt, die sich über eine Länge von rund 11 Kilometern erstrecken. Der Hauptstrand der Stadt ist der Slovenska plaža, ein breiter Sandstrand mit zahlreichen Bars, Restaurants und Wassersportmöglichkeiten. Hier herrscht in der Hochsaison dichtes Gedränge und eine lebhafte Atmosphäre. Wer es etwas ruhiger mag, findet in den umliegenden Buchten und an den Stränden außerhalb der Stadt mehr Platz und Erholung.
Preise und Tourismus in Budva
Budva ist ein teures Pflaster, vor allem in der Hauptsaison. Die Preise für Unterkünfte, Essen und Aktivitäten sind teilweise deutlich höher als in anderen Teilen Montenegros oder im Vergleich zu Deutschland. Für eine Portion in einem Restaurant muss man je nach Lage und Qualität zwischen 12 und 25 Euro einplanen – ohne Getränke. Auch die Liegenmiete an den Stränden und die Preise für Souvenirs und Ausflüge sind happig.
Der Massentourismus hat seine Spuren in Budva hinterlassen. Die Stadt wirkt überlaufen und kommerzialisiert, authentisches montenegrinisches Leben findet man hier kaum noch. Vor allem russische Touristen prägen das Bild und sorgen für eine laute, partyfreudige Atmosphäre. Wer Ruhe und Erholung sucht, ist in Budva fehl am Platz.
Unser Fazit
Budva ist ein zwiespältiges Reiseziel. Einerseits besticht die Stadt durch ihre lange Geschichte, die sehenswerte Altstadt und die wunderschönen Strände. Andererseits hat der Massentourismus viel vom ursprünglichen Charme und der Authentizität Budvas zerstört. Die Stadt ist laut, teuer und überfüllt – vor allem in der Hochsaison.
Wer Party, Trubel und Unterhaltung sucht und bereit ist, dafür tief in die Tasche zu greifen, wird in Budva auf seine Kosten kommen. Für alle anderen empfehlen wir, lieber die ruhigeren Orte an der montenegrinischen Küste zu besuchen oder die Nebensaison zu wählen.
Unser Tipp: Mache einen Tagesausflug nach Budva, um die Altstadt und die Strände zu erleben, aber verbringe deinen Urlaub in einer der idyllischeren Buchten oder im Hinterland. So kannst du das Beste aus deiner Montenegro-Reise herausholen und die Schönheit dieses faszinierenden Landes in vollen Zügen genießen.