Flagge der Europäischen Union mit gelben Sternen auf blauem Hintergrund, die vor einem bewölkten Himmel weht.

Die 6 besten Wege, EU-Staatsbürger zu werden (ohne Heirat)

Digital Nomaden

Als deutsche Staatsbürger schätzen wir unsere Staatsbürgerschaft sehr, da sie uns in vielen Ländern der Welt eine visafreie Einreise oder Visa-on-Arrival ermöglicht. Das macht das Leben als digitale Nomaden deutlich einfacher, da wir uns flexibel bewegen und neue Länder ohne komplizierte Visaverfahren entdecken können. Dennoch gibt es Situationen, in denen eine zusätzliche oder alternative EU-Staatsbürgerschaft vorteilhaft sein kann – sei es aus steuerlichen, wirtschaftlichen oder langfristigen Gründen.

Die EU-Staatsbürgerschaft ist für viele Menschen auf der ganzen Welt ein begehrtes Ziel. Die EU-Staatsbürgerschaft ermöglicht, sich frei in fast allen Ländern Europas zu bewegen, dort zu leben und zu arbeiten. Während eine Heirat mit einem EU-Bürger eine der bekanntesten und vielleicht auch einfachsten Methoden ist, gibt es auch andere Möglichkeiten, die oft einfacher sind, als man denkt. Hier sind sechs der besten Wege, um EU-Staatsbürger zu werden, ohne zu heiraten.

Die Europäische Union (EU) besteht derzeit aus 27 Mitgliedstaaten, in denen die EU-Staatsbürgerschaft gilt. Dazu gehören: Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Österreich, Irland, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Schweden, Dänemark, Finnland, Estland, Lettland, Litauen, Griechenland, Malta, Zypern, Kroatien und Slowenien. Wer Bürger eines dieser Länder wird, erhält automatisch die EU-Bürgerschaft und profitiert von der Freizügigkeit innerhalb der EU, was bedeutet, dass er in jedem Mitgliedsland leben, arbeiten und studieren kann.

Wie kann man ohne Heirat die EU-Staatsbürgerschaft erlangen?

Es gibt mehrere Wege, um EU-Staatsbürger zu werden, ohne zu heiraten. Dazu gehören Abstammungsrechte, Investitionen (z. B. Maltas Golden Visa), verkürzte Aufenthaltszeiten für Ibero-Amerikaner in Spanien oder 5 Jahre Aufenthalt in Portugal mit einem Digital Nomad Visa. Jeder Weg hat eigene Vor- und Nachteile.

1. Abstammung: Die schnellste Möglichkeit (6-12+ Monate)

Wenn du Vorfahren aus bestimmten EU-Ländern hast, kannst du möglicherweise durch Abstammung die EU-Staatsbürgerschaft beantragen. Je nach Land können diese Regelungen bis zu den Urgroßeltern oder sogar noch weiter zurückreichen. Hier sind einige Länder, die diese Möglichkeit bieten:

  • Deutschland, Irland, Italien, Spanien, Polen, Portugal – besonders beliebt wegen großer Diaspora-Gemeinschaften.
  • Ungarn, Lettland, Litauen, Griechenland, Tschechien – oft mit spezifischen historischen Bedingungen verknüpft.
  • EFTA-Länder wie Island, Norwegen, Schweiz und Liechtenstein bieten ähnliche Freiheiten.

Jedes Land hat unterschiedliche Anforderungen, aber wenn du eine dokumentierte Abstammung nachweisen kannst, ist dies eine der schnellsten Möglichkeiten, einen EU-Pass zu erhalten.

2. Maltas Golden-Visa-Programm: Kaufen statt warten (1 Jahr)

Für diejenigen, die es sich leisten können, ist Maltas Golden-Visa-Programm eine der direktesten Möglichkeiten, EU-Bürger zu werden.

  • Voraussetzung: Investition von mindestens 750.000 € in den Nationalen Entwicklungs- und Sozialfonds von Malta.
  • Wer bereit ist, 600.000 € zu investieren, muss 3 Jahre warten.
  • Keine Immobilien- oder Unternehmensinvestition notwendig – das Geld ist eine Art „Spende“ an den Staat.
  • Nach nur einem Jahr kannst du die Staatsbürgerschaft beantragen.

Wer eine finanzielle Abkürzung zum EU-Pass sucht, für den ist dies eine Möglichkeit – allerdings eine sehr teure.

3. Ibero-Amerikaner & ehemalige Kolonien: 2 Jahre in Spanien

Bürger aus vielen ehemaligen spanischen Kolonien sowie Brasilien können durch einen nur zweijährigen Aufenthalt in Spanien EU-Bürger werden. Das ist einer der kürzesten Wege zur EU-Staatsbürgerschaft.

Länder, die hiervon profitieren:

  • Lateinamerika: Argentinien, Chile, Kolumbien, Mexiko, Peru, Venezuela uvm.
  • Karibik & Zentralamerika: Dominikanische Republik, Kuba, Guatemala, Panama, El Salvador.
  • Afrika & Asien: Philippinen, Äquatorialguinea.

Der einfachste Weg, sich diese Chance zu sichern, ist die Beantragung eines Digital Nomad Visa für Spanien.

4. Amerikanische Bürger: Puerto Rico als Sprungbrett (3 Jahre)

US-Bürger haben einen besonderen Vorteil: Wer ein Jahr in Puerto Rico verbringt, kann sich ein spezielles Zertifikat holen, das als Nachweis für spanische Wurzeln gilt. Damit kann die spanische Staatsbürgerschaft bereits nach 2 weiteren Jahren in Spanien beantragt werden.

Das heißt:

  • 1 Jahr Puerto Rico + 2 Jahre Spanien = EU-Staatsbürger in nur 3 Jahren!
  • Wer aus Puerto Rico stammt oder dort geboren wurde, hat noch bessere Chancen.

Allerdings gibt es Uneinigkeit darüber, ob spanische Behörden dieses Verfahren dauerhaft anerkennen. Eine Beratung mit einem Experten wird dringend empfohlen.

5. Theoretische Option: Einreise in die USA, dann Puerto Rico

Theoretisch könnten auch Nicht-US-Bürger diesen Trick nutzen, indem sie zuerst eine Aufenthaltsgenehmigung für die USA erhalten (z. B. über ein Studentenvisum). Danach würden sie sich ein Jahr in Puerto Rico aufhalten und dann 2 Jahre in Spanien verbringen.

  • Schritt 1: US-Studentenvisum oder andere Aufenthaltsgenehmigung.
  • Schritt 2: 1 Jahr in Puerto Rico (Achtung: Zertifikat-Vergabe unklar).
  • Schritt 3: 2 Jahre in Spanien leben.

Ob dies wirklich funktioniert, ist fraglich. Auch hier gilt: Ein spanischer Einwanderungsanwalt sollte vorher konsultiert werden.

6. Der einfachste Weg für alle: 5 Jahre in Portugal

Für alle, die sich keine Abkürzung über Abstammung, Investitionen oder spezielle Staatsbürgerschaftsprogramme nehmen können, bleibt Portugal die beste Option.

  • Portugals Digital Nomad Visa kann für bis zu 5 Jahre verlängert werden.
  • Nach 5 Jahren legalem Aufenthalt kann man die portugiesische Staatsbürgerschaft beantragen.
  • Im Vergleich dazu dauert es in Spanien & Italien 10 Jahre, in anderen Ländern oft noch länger.

Fazit: Welcher Weg ist der beste?

Das hängt von deiner Situation ab:

  • Hast du EU-Vorfahren? Dann nutze die Abstammungsregelung.
  • Hast du viel Geld? Malta könnte deine Lösung sein.
  • Bist du Ibero-Amerikaner? Ziehe für 2 Jahre nach Spanien.
  • Bist du US-Bürger? Nutze Puerto Rico als Abkürzung.
  • Willst du eine sichere Option? Lebe 5 Jahre in Portugal.

Jeder dieser Wege hat Vor- und Nachteile. Aber mit Geduld, der richtigen Strategie und (manchmal) einer gehörigen Portion Glück kann der Traum von einem EU-Pass in greifbare Nähe rücken!

Ähnliche Beiträge

Nach oben scrollen