Unsere Weltreise durch Süd- und Zentralamerika
Nun sind wirklich schon 322 Tage vorbei und wir haben 17 Länder bereist. Die Zeit ist schneller vergangen als wir gedacht haben. Auch wenn es Anfangs in Kuba ein sehr schwieriger Start war, in einem Land in dem es kein gutes Essen gibt und die Menschen eigentlich nur auf dein Geld aus sind. Nun sitzen wir gerade in Rio de Janeiro und lassen die letzten 11 Monate Revue passieren. 11 Monaten die unser Leben entscheidend geprägt haben und auch die ein oder andere Erfahrung mitgebracht haben mit der wir zu Beginn unserer Weltreise gar nicht gerechnet haben.
Wir wollen auch in diesem Artikel nochmal erwähnen das unsere Weltreise noch lange nicht zuende ist. Wir befinden uns immer noch am Anfang, wollen aber für uns mit dem Kapitel Zentralamerika und Südamerika abschließen. In den letzten 322 Tage haben wir insgesamt 17 Länder besucht. Kuba, Mexiko, Belize, Guatemala, Honduras, Grand Cayman Islands, Jamaika, USA, Costa Rica, Panamá, Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Chile, Argentinien und Brasilien. 17 Länder die mal jeweils wahrscheinlich 322 Tage bereisen hätte können. 17 Länder die uns teils weniger begeistert haben aber teilweise wirklich aus den Schuhen gehauen haben. An dieser Stelle möchte ich auch nochmal erwähnen das wir mit unserer Meinung nicht zimperlich sind. Wer hören möchte das Alles super schön und toll ist muss andere Reiseblogger lesen, in unserem Blog findest du die Wahrheit und unsere ehrliche ungeschönte Meinung.
Unsere Länder-Highlights auf unserer bisherigen Weltreise
Wir haben uns lange Gedanken darüber gemacht welche Länder wir als echte Highlights deklarieren wollen und wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass insgesamt 4 Länder zu unseren absoluten Highlights zählen. Mexiko, Guatemala, Honduras und Kolumbien.
Mexiko
Ein Highlight-Land unserer Weltreise durch Südamerika war wohl Mexiko. Besser gesagt die Region Yucatan. Wir waren dort über 2 Monate unterwegs und haben das Land gebliebt. Das einzige was leider während unserer Zeit in Mexiko ein großes Problem war, waren die Braunalgen welche man entlang der gesamten Playa Maya gefunden hatte. Das Baden dort machte nur sehr bedingt Spaß das der gestank der Algen enorm war. Allerdings bietet Yucatan mit seinen wunderschönen Cenoten eine super Alternative zu den Stränden.
Hier findet man Glasklares Wasser und eine einzigartige Atmosphäre die wir nur in Yucatan erlebt haben. Die Menschen in Mexiko waren super nett, von der angeblich hohen Kriminalität spürten wir in ganz Yucatan kein bisschen. Die Menschen waren offen, halfen gerne weiter und waren immer für ein Gespräch zu haben, auch wenn man kaum Spanisch gesprochen hatte. Der Transport via ADO und Uber funktionierte in Mexiko super einfach und sehr gut organisiert. So konnten wir verschiedene Orte erkunden. Das Essen in Mexiko ist natürlich ein echtes Highlight jedes Mexiko Urlaubers. Gut essen versteht man in Mexiko, das sieht man auch an den Übergewicht der Mexikaner.
Guatemala
Als wir in Mexiko angekommen waren, wussten wir noch gar nicht das wir nach Guatemala reisen werden. Allerdings hörten wir von so vielen anderen Reisenden das dieses Land so Facettenreich ist und so tolle Möglichkeiten bietet. Also beschlossen wir auch Guatemala zu besuchen und wir bereuen es kein bisschen. Mit Tikal, mit dem Acatenago und den Fuego, Antigua und Flores dem Gardasee von Guatemala hat Guatemala mehr zu bieten als viele andere Länder in Zentralamerika. Man sollte aber hier auch die Höhe nicht unterschätzen – Max wurde auf dem Acatenango Höhenkrank. Guatemala konnte uns durch seine tolle Küche, wunderschönen Sehenswürdigkeiten, tollen Städte und natürlich wegen seiner netten Menschen überzeugen!
Honduras
Zugegeben haben wir nach allzuviel von Honduras gesehen. Aber das was wir gesehen haben war der absolute Hammer. Uns ist natürlich auch klar das Honduras nicht zu den sichersten Reiseländern in Zentralamerika zählt aber die Inseln Utila und Roatan kann man ohne bedenken bereise. In Honduras haben wir Unterwasserwelt erforscht und haben sehr viel mit den Einheimischen zu tun gehabt. Insbesondere die tollen Menschen und die Spezialitäten wären ein echtes Highlight in Honduras. Natürlich lohnt es sich auch das schöne Land mit seiner unberührten Natur wegen seiner Unterwasserwelt zu besuchen. Hier gibt es noch Riffe die von den Tauchern geliebt und gepflegt werden. Hier wird jedes Häufchen Müll noch mit an die Wasseroberfläche gebracht und hier wird sich noch für die Natur begeistert. Für uns steht fest, dass wir wieder nach Honduras reisen werden, da es ein unglaublich vielseitiges Land mit tollen Facetten und Möglichkeiten ist.
Kolumbien
Als wir unseren Freunden und Familien erzählt hatten das wir natürlich auch nach Kolumbien reisen, war es für viele unverständlich “Was wollt ihr in diesem gefährlichen Land?” “Passt auf euch auf!” waren die Floskeln denen wir vor unserer Reise durch Kolumbien ausgesetzt waren. Kolumbien hat uns begeistert. Insbesondere Medellin ist einer wunderschöne, moderne und tolle Metropole die gerade dabei ist sich so zu verändern das sie mit anderen Weltmetropolen mithalten kann.
Die Menschen in Kolumbien waren so freundlich, offen und stolz das wir als Touristen ihr Land besuchen. Wir fühlten uns wie Gäste die gern gesehen wurden. Kulinarisch hat Kolumbien super viel zu bieten, die Küche haben wir als sehr international kennengelernt, was nach den Monaten in Zentralamerika auch dringend notwendig war. Neben den kulinarischen und menschlichen Highlights hat Kolumbien ein super Preis Leistungsverhältnis. Hochwertige Unterkünfte, tolles Essen zu einem fairen fast schon unglaublich günstigen Preis. Unsere Besuche in den Nationalparks von Kolumbien haben uns dann vollends vom Land überzeugt!
Unsere Länder-Lowlights auf unserer bisherigen Weltreise
Wo Licht ist ist auch Schatten, dieses Stichwort gilt auch beim Reisen. Natürlich wissen wir das Jedes Land seine schönen Seiten und tollen Menschen hat aber durch die Erfahrung mit 17 Ländern erlauben wir uns es, Länder miteinander zu vergleichen. Die Enttäuschungen sind somit Erfahrungswerte die im Direktvergleich mit den anderen Ländern stattfinden und somit nicht Pauschal schlecht sein müssen, aber im Direktvergleich einfach schlechter waren. Jamaika, Kuba und Belize waren Länder für die wir uns leider zu keinem Zeitpunkt begeistern haben können. Natürlich gab es schöne Ecken und nette Menschen – aber im Direktvergleich waren diese Länder einfach schwieriger und nerviger zu bereisen.
Jamaika
Jamaika war ein Land das uns wirklich enttäuscht hat, wobei wir nicht nur an den Touristen-Orten wie Montego Bay und Ocho Rios waren sondern uns auch ins Hinterland gewagt haben. Im Hinterland war unsere Erfahrung besser als direkt in den Touristen Orten, dort will dir sowieso Jeder eigentlich nur sein Gras verkaufen. Die Menschen in Jamaika untereinander haben einen sehr rauen Umgangston auch Gegenüber den Touristen.
Es ist kein Dienstleistungsland, weil die meisten Menschen ihr Geschäft eh nur so nebenbei betreiben und eigentlich doch lieber bekifft im Stuhl hocken und nichts tun. Jamaika hat richtig schlechtes Essen, für alle die keinen Fisch mögen ist das kulinarische Highlight Jerk Chicken with Rice and Beans und wohl die Fastfoodkette KFC. Dazu kommt das viele der öffentliche Strände nach und nach priviatisert werden und somit eingentlich kaum noch ein kostenloser Zugang zum Meer bleibt und wenn er kostenlos ist, ist die Chance sehr hoch das unmengen von Braunalgen am Strand zu finden sind.
Kuba
Kuba hat wunderschöne Strände, Kuba hat eine wunderschöne Natur und Kuba hat viele Menschen die verzweifelt versuchen an Geld zu kommen. Ein Pauschalurlaub in Kuba kann richtig viel Spaß machen davon sind wir nach 25 Tagen Kuba überzeugt, sich aber als Backpacker durch Kuba zu schlagen ist eine Tortur und eine Abzocke weil die Menschen einfach versuchen möglichst viel Geld von den Touristen zu bekommen, die ihr schönes Land besuchen.
Es fängt beim Kauf einer Flasche Wasser an. Die die Supermärkte keine Preise haben wird der Preis flexible festgelegt. Es kann passieren das von dir bis zu 3 CUC für einen Liter Wasser verlangt werden, es kann aber auch passieren das du 1 CUC dafür bezahlst (im gleichen Laden). Wir sind gerne bereit als Tourist etwas mehr zu zahlen – aber sobald man das Gefühl hat abgezockt zu werden macht es eben kein Spaß mehr! Mit Viazul ging es sogar einmal soweit das beim Gepäck verladen “Trinkgeld” verlangt wurde damit sichergestellt wurde, dass das Gepäck auch dort ankommt wo es hin soll! Das ist Erpressung und das wird langfristig den Tourismus in Kuba dezimieren und somit auch die letzte Geldquelle zum versiegen bringen. Auch das Essen in Kuba ist eine Sache für sich – sobald man keinen Fisch mag gibt es kein wirklich gutes Essen mehr sondern nur noch Essen um satt zu werden!
Hier geht es zum Artikel 5 Dinge die du an Kuba hassen wirst!
Belize
Belize war an Land von dem wir bereits während der Vorbereitung unserer Weltreise sehr viel gehört hatten. Besonders die Insel Caye Caulker sollte ein Aussteigerparadies sein. Wir waren von gesamt Belize wirklich eigentlich nur enttäuscht. Die Menschen waren meist unfreundlich und vom Tourismus genervt. Die Unterkünfte waren für die überteuerten Preise die man zahlte meist richtig schlecht und das Essen war leider auch wieder ein Mix aus Fastfood und Hummer. Da wir beide keinen Fisch mögen war das natürlich wieder ein Problem für uns. Die Natur von Belize ist toll und es gibt auch Etwas zu erleben – allerdings gibt es ähnliche Aktivitäten in Honduras, Guatemala und Mexiko weitaus günstiger. Kurz zusammengefasst das Preis-Leistungsverhältnis von Belize war äußerst bescheiden.
Unsere Weltreise durch Süd- und Zentralamerika in Zahlen
Da wir ja unsere Reise immer ordentlich mitverfolgen was Budget und Tage angeht wollen wir euch natürlich auch eine Übersicht unserer Reise geben.
Hinweis: Flüge und Versicherungen haben wir in dieser Tabelle nicht aufgeführt.
Land | Tage | Kosten in Euro | Durchschnittliche Kosten je Tag in Euro (2 Personen) |
Kuba | 24 | 2339,49 | 97,48 |
Mexiko | 65 | 6858,39 | 105,51 |
Belize | 18 | 2029,46 | 112,75 |
Guatemala | 13 | 1428,27 | 109,87 |
Honduras | 10 | 1873,11 | 187,31 |
Grand Cayman Islands | 4 | 815,08 | 203,77 |
Jamaika | 20 | 2203,71 | 110,19 |
USA | 15 | 4418,43 | 294,56 |
Costa Rica | 19 | 2339,09 | 123,11 |
Panama | 12 | 1163,31 | 96,94 |
Kolumbien | 21 | 2463,86 | 117,33 |
Ecuador | 18 | 1789,25 | 99,40 |
Peru | 30 | 3669,83 | 122,33 |
Bolivien | 15 | 2109,52 | 140,63 |
Chile | 12 | 849,80 | 70,82 |
Argentinien | 8 | 760,86 | 95,11 |
Brasilien | 18 | 1864,73 | 103,59 |
Summe | 322 | 38976,19 | 121,04 |
Warum haben wir uns für diese Route durch Nord-, Zentral- und Südamerika entschieden?
Angefangen hatte unserer Reise auf der Suche nach einen günstigen Flüg nach Amerika. Der Ort war eigentlich egal – den Starten konnten wir unserer Weltreise ja eigentlich von jedem Ort. Da aber die Flüge mit Eurowings nach Kuba Varadero sehr günstig waren – starteten wir also unsere Reise in Kuba.
Die Strecke an sich ist dann relativ dynamisch entstanden. Wir hatten einige Highlights wie den Acatenango Vulkan, die Nationalparks von Costa Rica, Disney World in Orlando, Machu Picchu, Salar Uyuni, Rio de Janeiro und Buenos Aires die wir unbedingt machen wollten und somit einige Strecken die für uns in Frage kommen würden.
Einige Highlights, wie etwa der Tauschein auf Honduras sind erst während unserer Reise dazu gekommen. Somit ist unsere Reise sehr dynamisch gewachsen und hat uns in mehrere Länder gebracht die eigentlich gar nicht auf unseren Plan standen. So sind wir z.B. in Ecuador und auf den Grand Cayman Islands gelandet.
Ein Tipp und eine Erfahrung die wir auch auf diesen Weg auch mitgeben wollen. Plant nur soviel wie notwendig so seit ihr flexible und könnt euch noch schnell um entscheiden. So war z.B. der Krankenhausaufenthalt von Martina in Cusco gar kein Problem – da wir noch nicht so viel geplant hatten und die Reise umschichten konnten.
Die größten Herausforderungen auf unserer Weltreise durch Nord-, Zentral- und Südamerika
Wenn man sich für ein Leben als Digital Nomade entscheidet ändert sich so Einiges an das man vorher gar nicht gedacht hatte. Dazu kommt das Martina sich vegetarisch ernährt und in gewissen Ländern das einfach noch nahezu unbekannt ist.
- Wenn man als Digital Nomade unterwegs ist, ist das Internet hier in Südamerika eine echte Herausforderung! Es ist bereits sehr schwierig Unterkünfte zu bekommen die überhaupt eine stabile Internet-Leitung haben und somit für die Arbeit geeignet sind. (Skype, Uploads, Web 2.0 Anwendungen)
- Für Martina war es oft sehr schwer sich abwechslungsreich und ausgewogen zu ernähren. In vielen Regionen in Südamerika gilt Fleisch als Luxusprodukt und man wird seltsam angesehen wenn man freiwillig auf den Genuss von Fleisch verzichtet. Oft gab es für Martina Reis mit Bohnen und Avocado. Natürlich war die Auswahl an Obst groß und die Preise günstig – aber warme Gerichte in Restaurants die für Vegetarier ausgelegt sind gab es nur selten.
- Wenn man kein Spanisch spricht kommt man schnell an die Grenzen der Verständigung, nur wenige Menschen sprechen in Süd- und Zentralamerika Englisch. Auch unser Spanisch-Grundkurs in Merida hat uns nur sehr bedingt weitergeholfen da viele Länder oft einen eignen Akzent entwickelt haben und für Anfänger eher ungeeignet ist. Hier muss dann Google Translate weiterhelfen.
- Südamerika und Zentralamerika ist im direkten Vergleich mit Asien nicht günstig. Natürlich könnte man auch die Reise günstiger gestalten und einfachere Unterkünfte nehmen und weniger ausgewogen Essen bzw. öfter auf der Straße – aber Aktivitäten und schöne Unterkünfte mit Internet haben in dem Teil der welt ihren Preis.
- Hygiene ist oft nur ein Wort, das leider oft nicht ernst genommen wird. Daher kommt es relativ häufig zu Infektionen und Krankheiten die mit Medikamenten behandelt werden müssen. Man kann natürlich auch Salate und Ähnliches verzichten, allerdings wird die Ernährung dann noch eintöniger.
Was würden wir anders machen wenn wir die Reise nochmal machen würden?
Wir sitzen gerade so über den Artikel und haben uns gefragt, was wohl für euch noch interessant sein könnte. Daher wollen wir die Frage „Was wir anders machen würden?“ auch noch beantworten.
Im Grunde würden wir unsere Route Jedem uneingeschränkt empfehlen. Man sieht hier kontrastreiche Länder, die einen werden einem mehr gefallen, die anderen einen weniger. Es wird Highlights geben und auch Enttäuschungen, es wird auch Momente geben wo man einfach mal durchdrehen möchte. So ist es uns z.B. während unserer Reise in Costa Rica gegangen – wo man den Transport nur sehr schwer organisieren konnte.
Man wird sich in Geduld üben und ein Organisationstalent werden. Man muss auch gewisse Ruhe mitbringen um die langen Wartezeiten und die sorglos Ruhe in Südamerika überbrücken zu können. Aber wer sagt das eine Weltreise ein Kinderspiel ist?
Wir würden wahrscheinlich auch noch unsere Zeit in Südamerika anders planen. Mehr Zeit einplanen und versuchen die kalten Regionen wie Chile und Bolivien eher während November, Dezember oder Januar zu bereisen. Als wir nämlich in diesen Ländern waren, war es einfach nur ziemlich kalt und wunderschön.
Es waren 322 aufregende Tage, welche uns nicht nur neue Eindrücke beschert haben, sondern auch neue Ansichten, neue Freundschaften, neues Wissen und natürlich soviel Lebenserfahrung das wir nicht mehr missen wollen würden.
Wie geht unsere Weltreise weiter?
Eine Weltreise wäre keine Weltreise wenn man nicht mindestens 30 Länder gesehen hat (so zumindest unsere Ansicht), daher geht es nach einen kurzen Abstecher in Deutschland, um dort mal wieder Brezen zu essen, weiter nach Malaysia dort werden wir dann unseren Hobby dem Tauchen etwas intensiver nachgehen und noch mehr von Süd-Ost-Asien erkunden. Die genaue Route werden wir diesmal noch spontaner auf uns zukommen lassen, den so kann man dort so lange bleiben wie es das Visa erlaubt und wie es dort einem gefällt!