Majestätische Moschee mit goldenen Kuppeln und Minaretten, umgeben von Bäumen und Brunnen unter einem klaren blauen Himmel.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Brunei

Brunei: Ein glanzvoller Tag im Land des Sultans

Am 31. Dezember 2024 erkundeten wir Brunei, ein Land, das oft missverstanden wird. Unsere viertägige Reise in das Sultanat, mit einer speziellen Tagestour durch die Hauptstadt Bandar Seri Begawan, zeigte uns ein Land voller Überraschungen.

Was erwartet Besucher im Sultanat Brunei?

Brunei überrascht mit prächtiger Architektur wie der Sultan-Omar-Ali-Saifuddin-Moschee und dem größten Palast der Welt. Das reiche Sultanat bietet moderne Infrastruktur, freundliche Menschen und gute Küche. Geführte Touren (43 Euro) ermöglichen einen perfekten Einblick in die Hauptstadt Bandar Seri Begawan.

Geschichte und Reichtum Bruneis

Brunei verdankt seinen Reichtum hauptsächlich den umfangreichen Öl- und Gasvorkommen, die seit den 1920er Jahren gefördert werden. Als einer der größten Erdölproduzenten in Südostasien konnte das Land unter der Führung des Sultans Hassanal Bolkiah einen bemerkenswerten Wohlstand aufbauen. Der Sultan, einer der reichsten Monarchen der Welt, regiert das Land seit 1967 und hat Brunei zu einem modernen islamischen Staat entwickelt.

Fakten und Zahlen über Brunei

Das Sultanat Brunei Darussalam, ein Zwergstaat auf der Insel Borneo, überrascht mit beeindruckenden Zahlen und Fakten. Mit einer Fläche von nur 5.765 Quadratkilometern und etwa 460.000 Einwohnern gehört es zu den kleinsten Ländern Asiens. Dennoch ist Brunei dank seiner Öl- und Gasreserven eines der reichsten Länder der Welt – das Pro-Kopf-BIP liegt bei etwa 62.000 US-Dollar. Der regierende Sultan Hassanal Bolkiah, der seit 1967 an der Macht ist, gilt als einer der wohlhabendsten Monarchen weltweit. Das Bildungs- und Gesundheitssystem ist für alle Bürger kostenlos, und es gibt keine Einkommenssteuer. Die Amtssprache ist Malaiisch, wobei Englisch weit verbreitet ist. Etwa 67% der Bevölkerung sind Muslime, gefolgt von Buddhisten (13%) und Christen (10%). Besonders interessant ist die Tatsache, dass etwa 70% des Landes von tropischem Regenwald bedeckt sind, der streng geschützt wird. Die Hauptstadt Bandar Seri Begawan beherbergt mit dem Istana Nurul Iman den größten Palast der Welt, der mit seinen 1.788 Zimmern und einer Grundfläche von 200.000 Quadratmetern sogar den Vatikan übertrifft.

Anreise und Unterkunft

Die Anreise von Miri (Malaysia) nach Brunei gestaltete sich abenteuerlich. Die fünfstündige Autofahrt, die uns 110 Euro für zwei Personen kostete, wurde durch längere Wartezeiten an der Grenze geprägt. Wir checkten im J-Hotel ein, das für 80 Euro pro Nacht ein modernes Ambiente bot, wenn auch das Frühstück zu wünschen übrig ließ.

Die Sehenswürdigkeiten im Detail

Royal Regalia Ausstellungshalle

Unser erster Stopp war die Royal Regalia Ausstellungshalle, ein faszinierendes Museum, das die Geschichte und den Reichtum des Sultanats präsentiert. Hier werden die offiziellen Geschenke an den Sultan, Kronjuwelen und königliche Insignien ausgestellt. Ein Highlight ist die nachgestellte Krönungszeremonie mit originalgetreuen Kostümen.

Brunei Kunst- und Handwerkszentrum

Im Kunst- und Handwerkszentrum erhielten wir einen Einblick in die traditionelle Handwerkskunst Bruneis. Hier werden lokale Kunsthandwerker unterstützt und ihre Werke ausgestellt. Von traditioneller Weberei bis zu modernem Design zeigt sich hier die kreative Seite des Landes.

Jame’Asr Hassanil Bolkiah Mosque

Diese beeindruckende Moschee, eine der größten in Südostasien, wurde 1994 zu Ehren des aktuellen Sultans erbaut. Mit ihren 29 vergoldeten Kuppeln und vier 58 Meter hohen Minaretten ist sie ein Meisterwerk islamischer Architektur.

Istana Nurul Iman

Der offizielle Palast des Sultans ist mit 1.788 Zimmern das größte Wohngebäude der Welt. Obwohl der Palast nur während des Eid ul-Fitr für die Öffentlichkeit zugänglich ist, ist schon der Anblick von außen beeindruckend.

Istana Darussalam

Dieser historische Palast bietet einen interessanten Kontrast zum modernen Nurul Iman und zeigt die architektonische Entwicklung des Landes.

Sultan-Omar-Ali-Saifuddin-Moschee

Das Wahrzeichen Bruneis ist die Sultan-Omar-Ali-Saifuddin-Moschee im Herzen der Hauptstadt. Ihre goldene Kuppel und der weiße Marmor spiegeln sich malerisch im umliegenden künstlichen See.

Praktische Erfahrungen und Tipps

Wir buchten eine geführte Tour über Klook für 43 Euro pro Person – eine weise Entscheidung, da der öffentliche Nahverkehr in Brunei praktisch nicht existiert und Taxis über die lokale App „Dart“ relativ teuer sind. Daher dachten wir uns das wir mit einer Tagestour wohl am besten fahren würden.

Leben in Brunei

Entgegen vieler Vorurteile erlebten wir Brunei als überraschend offenes Land. Zwar ist der Islam Staatsreligion und Alkohol verboten, aber wir fühlten uns zu keiner Zeit eingeschränkt. Die Menschen sind ausgesprochen freundlich, und die Restaurants bieten eine hervorragende Küche, die oft besser ist als in den benachbarten malaysischen Bundesstaaten Sarawak und Sabah.

Besonderheiten und Überraschungen

Eine interessante Entdeckung war der niedrige Benzinpreis von etwa 38 Cent pro Liter – ein direkter Vorteil der Ölvorkommen des Landes. Dies erklärt auch die Vorliebe der Einheimischen für große Autos.

Beste Reisezeit

Die beste Zeit für einen Besuch in Brunei liegt zwischen März und Oktober, wenn das Wetter relativ trocken und stabil ist. In den anderen Monaten kann es zu starken Regenfällen kommen.

Kultur und Gesellschaft

Brunei wird oft als streng islamischer Staat wahrgenommen, aber die Realität ist differenzierter. Während der Islam das öffentliche Leben prägt, herrscht eine überraschende Toleranz gegenüber anderen Religionen und Kulturen. Die Kombination aus traditionellen Werten und modernem Lebensstil macht das Land besonders interessant.

Fazit

Unser Tag in Brunei hat uns gezeigt, dass das Land viel mehr zu bieten hat als nur goldene Kuppeln und Ölreichtum. Die Mischung aus prächtiger Architektur, freundlichen Menschen und überraschend guter Küche macht einen Besuch lohnenswert.

Die geführte Tour erwies sich als perfekte Möglichkeit, die Highlights der Hauptstadt zu erkunden. Auch wenn vier Tage ausreichend sind, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, lohnt sich ein Besuch definitiv – sei es als Zwischenstopp auf einer Borneo-Rundreise oder als eigenständiges Reiseziel. (aber nicht länger als 3-4 Tage!!!)

Das Sultanat mag in den Medien manchmal als streng und verschlossen dargestellt werden, doch unsere Erfahrungen zeichnen ein anderes Bild: Das eines modernen, wenn auch traditionsbewussten Landes, das seine Besucher mit offenen Armen empfängt.

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