Wie läuft eine Wanderung auf den Mount Batur in Bali ab?
Eine Wanderung auf den 1717 Meter hohen Mount Batur beginnt nachts um 2:30 Uhr. Der etwa 1,5-3 stündige Aufstieg führt über teils steile Wege zum Gipfel, wo Touristen den Sonnenaufgang erleben. Guides begleiten die Tour, es gibt ein einfaches Frühstück und man begegnet Affen.
Wissenswertes über den Mount Batur
- Höhe: 1717m
- Letzter Ausbruch: 2000 Ascheeruption, 1963 Eruption mit Lava
- Aktivtät: aktiv
- Starthöhe des Wanderwegs: ca. 950m
- Dauer des Aufstiegs: ca. 1,5 h – 3 h je nach Parkplatz und Kondition
- Preis für die Tour: ab ca. 15€ pro Person
- Temperatur am Gipfel: ca. 15-20°C
Der Mount Batur liegt am Rande einer Caldera. Diese ist der Rest eines Vulkans der vor ca 20-25.000 Jahren aktiv war. In der Caldera liegt auch der Batur See. Auf der gegenüberliegenden Seite liegt der Gunung Abang, hinter dem man auch die Sonne aufgehen sieht. Der Gunung Abang ist also der Berg, den man auf den Bildern vom Sonnenaufgang auf dem Mount Batur immer sieht. Hinter dem Gunung Abang kann man bei gutem Wetter auch den Gipfel des Agung, dem höchsten und aktivsten Vulkan Balis sehen.
Eine Tour auf den Mount Batur organisieren
Viele Grab Fahrer in Bali sind einem gerne behilflich eine Tour zu organisieren. Auch alle Tourismusbüros in Bali bieten die Tour an. Zudem findet man die Tour zu deutlich höheren Preisen online auf allen einschlägigen Buchungsportalen. Wir haben die Tour über Airbnb gebucht für 33€ pro Person, was sicherlich eine der teureren Varianten war. Allerdings war es bei uns eine sehr kurzfristige Schnapsidee am Abend die Tour am nächsten Morgen zu machen und wir hatten daher keine Zeit mehr noch einen lokalen Touranbieter ausfindig zu machen.
Aus unserer Sicht macht es absolut keinen Sinn eine private oder teurere Tour zu buchen. Ob 2 oder 20 Leute in der Gruppe sind, macht
weder während der Wanderung noch am Gipfel einen Unterschied. Menschen sind sowieso überall. Auch die Verpflegung am Gipfel unterschied sich, soweit wir
das beurteilen konnten, nur minimal zwischen den einzelnen Gruppen.
Was sollte man zu der Tour mitbringen?
- Feste Schuhe mit gutem Profil: Der Weg
ist sandig und die Steine teilweise rutschig - Wasser
- Warme Kleidung: Am Gipfel ist es kalt
- Regenschutz: Es gibt keinen Unterstand am
Gipfel - Sonnenschutz: für den Rückweg
- Taschenlampe: wenn ihr eine helle habt
- Kamera
- Yumyum Suppen: wenn ihr alle neidisch
machen wollt (fragt den Guide nach heißem Wasser, Tee macht er eh) - Etwas Geld: Als Trinkgeld für den Guide
oder um sich unterwegs Getränke zu kaufen
Der Erlebnisbericht: Eine Tour auf den Mount Batur
Die Abholung im Hotel und die Anfahrt
Unsere Wanderung beginnt nachts um 2:30 Uhr. Unser Fahrer holt uns direkt bei unserem Hotel ab. Das Auto ist ein sechs-Sitzer. Die hinteren beiden Sitze haben keinen Gurt. Der Fahrer ist quasi solidarisch auch nicht angeschnallt. Für Bali ist das soweit nicht ungewöhnlich.
Etwa eine Stunde fahren wir durch die Nacht. Trotz der frühen Stunde sind schon einige andere Autos unterwegs. Allerdings gehören die
Straßen eindeutig den Hunden. Sie stehen vor vielen Häusern, bellen vorbeifahrende Autos an, laufen als Rudel verschiedene Müllhaufen ab oder dösen
im Straßengraben.
Wir merken sofort, als wir den alten Krater, die Caldera, an
dessen Rand der Mount Batur liegt erreichen. Die bisher zwar löchrige aber doch
recht brauchbare Landstraße verwandelt sich in eine Achterbahnstrecke. Es geht
über kleine Hügel, die mehr als Sprungschanzen für Autos taugen. Rechtskurven
und Linkskurven reihen sich direkt aneinander. Nicht wenige von ihnen haben eine
starke Seitenneigung. Krampfhaft versuche ich mich auf das bisschen Straße zu
konzentrieren, dass ich im spärlichen Licht der Scheinwerfer erkennen kann. Die
Straße ist so schief und krumm, dass sie zu sehen mein Gefühl betrunken zu sein
eher noch verstärkt. Als wir am Parkplatz ankommen ist mir übel.
Der Aufstieg auf den Mount Batur
Am Parkplatz übergibt unser Fahrer uns unserem Guide. Unser
Guide ist 21 und verheiratet, erzählt er uns über sich. Für Indonesien ist das
normal. Wir bekommen Taschenlampen, die allerdings so kleine Lichtkegel
haben, dass wir lieber auf unsere eigenen Taschenlampen zurückgreifen. Jeder
von uns bekommt eine Flasche mit einem halben Liter Wasser. Außerdem
gibt es hier das letzte Klo, wird uns erklärt. Bevor wie aufbrechen, quatscht
uns ein anderer Einheimischer an. Er verkauft unterwegs Getränke und möchte uns
direkt das erste Bier aufschwatzen. Wir lehnen dankend ab.
Dann beginnt der Aufstieg. Zunächst geht es ein Stück des
Weges ebenerdig dahin. Unser erster Halt ist ein kleiner Hindutempel im Wald,
in dem unser Guide ein kurzes Gebet spricht. Wir besteigen heute einen aktiven
Vulkan, da kann dies bestimmt nicht schaden.
Wenig später sehen wir zwischen den Bäumen ein Lagerfeuer
brennen. Drei Männer sitzen an einem Klapptisch und kontrollieren die
Wandergruppen. Man darf den Berg nur einem lizenzierten Guide besteigen. Das
dient in erster Linie der Sicherheit der Wanderer und macht auf einem aktiven Vulkan
ja auch Sinn. Ein weiterer Grund ist, dass der Berg heilig ist. In vielen Berichten
ließt man auch von einer Guide Maffia, die Wanderer ohne Gruppe einsammelt und
ihnen einen Guide aufzwingt. Davon kann man halten was man will, ohne Guide
kommt man auf jeden Fall nicht auf den Berg.
Der nächste Teil des Weges geht bergauf. Der Weg ist hier in
einem relativ guten Zustand und noch nicht allzu steil. Nach wenigen hundert
Metern erreichen wir ein kleines Camp im Wald. Hier scheinen alle
Gruppen eine kurze Rast einzulegen. Es brennen Lagerfeuer und ein paar Hunde
laufen zwischen den Touristen herum. Unser Freund vom Parkplatz ist wieder da
und versucht uns erneut Bier aufzuschwatzen. Wir lehnen wiederum ab.
Nun haben wir die Wahl wie es weiter geht. Es gibt einen
weniger steilen, dafür etwas längeren Weg, und einen steileren kurzen. Auf dem
weniger steilen Weg sind mehr Menschen und auch Motoräder unterwegs. Es scheint
tatsächlich Menschen zu geben, die sich mit einem Motorrad für 300.000 IDR auf
den Gipfel bringen lassen.
Der steilere Aufstieg
Wir entscheiden uns daher für den steileren Weg. Der Weg
ist in einem eher schlechten Zustand. Es gibt zahlreiche Stellen, an denen
er stark ausgewaschen ist. Manche Teile des Weges bestehen nur aus Steinen, die
feucht und etwas rutschig sind. Manchmal kommt man nur auf allen vieren voran. Der
Weg ist definitiv steiler als wir erwartet hatten und unser Guide legt ein zügiges
Tempo vor. Ich habe heute noch nichts gegessen, es ist mitten in der Nacht und
so beschließt mein Kreislauf zu streiken. Obwohl der Weg nicht anstrengender
ist, als viele Touren, die ich bereits problemfrei gemeistert habe, brauche ich
deutlich mehr Pausen als gewohnt, Mir ist schwindelig und mein Puls rast.
Nicht die besten Voraussetzungen für den Aufstieg, von dem wir laut unserem
Guide gerade die Hälfte geschafft haben. Doch es gibt zum Glück eigentlich
keinen Grund so schnell zu gehen. Wir haben noch reichlich Zeit, um vor
Sonnenaufgang auf den Berg zu kommen. Mit vielen Pausen, lautem Schnaufen und
darauf bedacht, die besorgten Blicke der restlichen Gruppe zu ignorieren,
kämpfe ich mich den Berg hinauf.
Als wir etwa drei viertel des Berges erklommen haben, hören
wir ein Rumpeln von oben. Besorgt schauen wir den Berg an. Doch der schweigt
und schläft. Dafür türmt sich über uns eine Gewitterwolke auf, die
dramatisch blitzt. Immer wieder zucken helle Blitze durch den Nachthimmel und
erleuchten den Wald um uns herum und die Gestalten der anderen Wanderer
gespenstisch.
Es ist einiges los auf dem Weg. Teilweise überholen
wir andere Wandergruppen – obwohl ich heute wirklich langsam bin, teilweise
werden wir überholt. Doch es ist noch wirklich so voll hier, dass man den
Eindruck bekommt, dass der Weg überlaufen ist. Auf dem flachen Weg kann die
Lage allerdings schon ganz anders aussehen.
Kurz vor dem Gipfel hören wir Motorräder. Hier trifft der
flache Weg auf den steilen. Die letzten hundert Meter zum Gipfel muss nun
wirklich jeder laufen.
Der Gipfel des Mount Batur
Der Gipfel des Mount Batur existiert als solcher gar nicht.
Stattdessen gibt es Bänke und einige kleine Hütten, die entlang des
Kraterrandes aufgestellt sind. Vor ihnen befinden sich die Hänge des Batur,
hinter ihnen geht es steil hinab in den felsigen Krater. Als wir ankommen lässt
sich die Szenerie nur erahnen. Erst als die Sonne aufgeht, sehen wir wie schmal
der Grat ist, auf dem wir sitzen.
Der Ausblick ist vom ersten Moment an gigantisch. Hinter dem
Gunung Abang färben sich gerade die ersten Wolken blassblau.
Nach und nach trudeln immer mehr Reisegruppen ein. Unser
Guide setzt uns auf dem Grat auf einer kleinen Holzbank ab. Wir bekommen ein
High Five – ich bekomme es mit einem recht zweifelnden Blick, der aussieht wie
ein „dass du es noch gar hoch schaffst hätte ich auch nicht gedacht“. Dann
verschwindet unser Guide, um Tee zu holen.
Die nächsten zwei Stunden sitzen wir auf unserer Bank am
Krater des Batur und sehen dem Sonnenaufgang zu. Wir bekommen Tee, ungetoasteten
Toast mit Banane darauf und ein gekochtes Ei zum Frühstück.
Wir frösteln ein wenig. Auf dem Gipfel ist es doch deutlich
kälter als im Tal und wir sind auch noch ordentlich nassgeschwitzt. Ich bin
froh darüber meinen Hoody und eine Regenjacke dabei zu haben.
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Immer wieder tauchen Leute
auf, die uns Getränke oder Armbänder verkaufen wollen. Die sind ein bisschen nervig.
An den anderen Touristen stören wir uns hingegen wenig, dabei ist es
inzwischen wirklich voll hier. Doch die Menschenmassen verteile sich gut
und jeder starrt den Gunung Abang vor uns an. Man kommt sich daher kaum in die
Quere. Als die Sonne über dem Berg steht, schlägt die Stunde für Selfies. Nun
wird es doch an den besten Fotopunkten teilweise ein wenig voll und man muss
ein paar Minuten warten, um einen freien Blick auf den Berg zu haben. Alles in
allem geht es aber recht zivilisiert zu.
Die Affen auf dem Mount Batur
Es ist ruhig auf dem Gipfel – bis die Affen kommen. Ganze
Rudel von Makaken tauchen plötzlich aus dem Nichts auf und stürzen sich auf
alles Essbare dessen sie habhaft werden können. Den Touristen, die eben noch so
gemütlich in die Ferne geschaut hatten, bleiben nun nur noch wenige Sekunden,
um ihr Hab und Gut in Sicherheit zu bringen. Die Affen sind frech und
skrupellos. Auch unsere Taschenlampen und Wasserflasche stören sie nur wenig. Die
Guides beginnen nun die Tiere mit dem übriggebliebenen Toast zu füttern. Die
Tiere sind irgendwann so überfressen, dass sie nur doch die Mitte des Toastes
fressen und die Reste einfach achtlos auf die Seite werfen. Was die Affen übriglassen,
holen sich die Hunde, die am Gipfel herumstreunen.
Der Abstieg mit Ausblick
Nachdem die Affen die Ruhe vertrieben haben und beginnt nun
der Abstieg. Wir gehen den flacheren Weg hinab. Da alle Gruppen etwa zeitgleich
aufbrechen staut es sich am Weg schnell. Dazwischen fahren noch Motorräder
herum und sogar Roller, die Leute vom Berg herab transportieren. Der Ausblick
auf dem Weg ist sehr schön. Man sieht den kompletten See Batur, über
dem noch immer die Reste des Morgennebels hängen. In ihm treiben zahlreiche
Gehege der Fischfarmen die Außerdem sieht man auf halber Höhe in ein Lavafeld,
das vom letzten großen Ausbruch des Batur 1963 herrührt. Die dunkle
Farbe der erkalteten Lava hebt sich deutlich von den umliegenden Wiesen ab.
Je weiter wir vom Berg hinabsteigen, desto mehr verteilen
sich die Wanderer jedoch wieder. Als es wieder flacher wird, ist unsere Gruppe
bereits wieder allein unterwegs.
Am Parkplatz wartet schon unsere Fahrer auf uns und wir
treten die Rückfahrt an. Unverhofft halten wir unterwegs noch auf einer Kaffeefarm,
die auch den berühmten Kopi Luwak herstellt. Doch das ist eine andere
Geschichte und sie wird ein anderes Mal erzählt.
Unser Fazit zur Tour auf den Mount Batur
Obwohl wir vorab gelesen haben, dass die Tour sehr touristisch
ist, sind wir froh sie gemacht zu haben. Man darf definitiv nicht erwarten
allein auf dem Berg zu sein. Dadurch dass man in die Ferne starrt, jeder vom Aufstieg
kaputt ist und ruhig dasitzt, störten uns die anderen Touristen nicht. Manche
der Guides waren etwas nervig und auch die Verkäufer. Die Affen am Gipfel waren
gleichermaßen nervig wie auch lustig. Wir sind froh die Tour gemacht zu
haben. Was man allerdings klar betonen muss, ist, dass man eine gewisse
körperliche Fitness mitbringen sollte und nicht davor zurückschrecken darf dem
Guide zu sagen, wenn man eine Pause braucht.
Wie hoch ist der Mount Batur in Bali?
Der Mount Batur in Indonesien auf der Insel Bali ist 1717 Meter hoch.
Wann ist der Mount Batur auf Bali das erste mal ausgebrochen?
Der letzte Ausbruch des Mount Batur auf Bali war 1963 mit Lava. Im Jhar 2000 gab es eine Ascheeruption
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