Ist Tulum wirklich das Paradies in Mexiko?
Tulum ist seit Instagram einer der Top-Orte in Mexiko geworden. Tulum gilt als Aussteigerparadies, Hip, Alternativ und ökologisch Korrekt, Tulum ist aber auch beliebtes Ziel für Pauschalurlauber die ihren Urlaub in einer All-Inkl. Unterkunft verbringen wollen.
So war es natürlich naheliegend das wir auf unserer Weltreise auch unsere Füße nach Tulum setzen. Da uns gerade Freunde aus Deutschland besucht hatten, wollten wir Tulum über die Weihnachtsfeiertage unsicher machen und den Flair genießen. Ob uns das gelungen ist findest du in unserem Reisebericht über Tulum.
Die Anreise nach Tulum
Die Anreise in Tulum ist eigentlich denkbar einfach, wahrscheinlich auch ein Grund warum Tulum derzeit gerade solch einen internationalen Hype erlebt. Egal ob man aus den USA oder aus Südamerika oder auch aus Europa heraus Tulum erreichen möchte – es gibt immer Möglichkeiten den Badeort im Süden von Yucatan kostengünstig zu erreichen.
Aus Deutschland heraus ist es meist am günstigsten direkt von einen der größten Flughäfen (Köln / Bonn, Frankfurt am Main, Berlin oder München anzureisen. Hier gehen regelmäßig Flüge von verschiedenen Airlines nach Playa del Carmen oder auch nach Cancun. Ist man erst einmal in Mexiko angekommen ist es gar kein Problem mehr nach Tulum zu Reisen. Entweder man nimmt ein Collectivo vom Busbahnhof der beiden Touristenzentren oder man nimmt direkt die Buslinie ADO oder Oriente. Wobei man mit ADO wohl am bequemsten durch Mexiko reist. Hier hat man schöne große Sitzplätze, meistens W-LAN aber auch eine gute Klimaanlage. Sogar ein USB Ladestecker ist in den meisten Bussen verbaut.
Von Playa del Carmen kommt man für etwa 4 Euro nach Tulum. Die Fahrt dauert etwa 1 Stunde. Von Cancun aus kostet die Fahrt etwa 15 Euro und dauert etwa 3,5 Stunden.
Entscheidet man sich für ein Collectivo oder auch einen Bus von Oriente ist das Reisen weitaus unkomfortabler und verwirrender. Da wir während unserer Reise meist mit ADO durch Mexiko gereist sind können wir hier leider keine genauen Preise nennen. Laut anderen Touristen sind die Preise aber etwas günstiger.
Unterkünfte in Tulum?
Unterkünfte gibt es in Tulum mittlerweile wie Sand am Meer. Allerdings sind selbst die meisten Hostel für Low Budget Reisende eher zu teuer, wie wir finden. Unterkünfte auch im Dorm-Room gibt es meist erst ab etwa 20 Euro die Nacht. Im Vergleich zum restlichen Mexiko bzw. Yucatan ist hier der Preis schon deutlich höher.
Egal welche Unterkünfte man in Tulum sucht man wird fündig werden. Wenn man die Eco Lodge direkt am Strand sucht die Ähnlichkeit mit einem Baumhaus hat dann wird Tulum auch die richtige Lösung für dich haben. Natürlich gibt es auch noch unzählige Hotel Ketten die mit einem exklusiven Angebot um Touristen buhlen und somit versuchen die Gunst auf sich zu lenken. Von einem All-Inkl. Angebot bis hin zu einem privaten Koch findet man in Tulum wohl wirklich Alles.
Neben den ganzen Hotels die über die Hotel-Portale und Reisebüros buchbar sind hat Tulum auch tolle Unterkünfte über AirBnB im Angebot. Hier hat man die Wahl zwischen kleinen Wohnungen oder Zimmern oder eine Villa mit privaten Pool mit Blick über die Klippen von Tulum.
Wir haben uns während unseren Aufenthalts für ein All-Inkl. Hostel entschieden. Wir wollten über Weihnachten einfach Ruhe haben, uns um Nichts kümmern müssen und einfach nur die Zeit und Ruhe genießen. Für das Lucky Traveler All. Inkl. Hostel mussten wir pro Nacht pro Person etwa 80 Euro zahlen. Wir waren leider sehr spät dran mit der Buchung unserer Unterkunft über Weihnachten, sodass der Preis hier auch schon dementsprechend hoch war.
Sind also Feiertage in Mexiko oder ähnliches, lohnt es sich schon weiter im Voraus zu buchen umso Kosten zu sparen. Auch wenn man die Anreise mit dem Bus plant sollte man nicht einfach so zum Busbahnhof gehen, sondern bereits vorab das Ticket gekauft haben. So erspart man sich lange Wartezeiten an den Schlangen und kommt schnell und günstig von A nach B.
Was macht Tulum so einzigartig?
Tulum ist total hip. Man öffnet Instagram und gefühlt jedes Model sitzt in irgendeiner Eco Lodge in Tulum. Das ist wahrscheinlich auch mit der Grund warum Tulum derzeit so einen Hype erlebt. Natürlich spielt die tolle Region und die Maya Ruinen beim Touristenwachstum auch eine wesentliche Rolle aber auch die Hotelketten und gut finanzierten Lodges haben verstanden wie man auf sich aufmerksam macht. Durch die relativ hohen Kosten je Übernachtung und relativ geringen Unterhaltkosten bleibt hier natürlich mehr Geld für Werbebudget.
Aber nicht nur das Marketing ist Schuld daran das Tulum so geliebt wird. Wenn man am Strand entlang geht wird man schnell feststellen, dass die Region genau in unsere nachhaltige Gesellschaft passt. Sandy Hair und Smoothies mit Moringa regieren hier den Strand. Dazwischen quetschen sich ein paar Touristen die Opfer der guten Werbekampagne von Tulum geworden sind.
Tulum hat einen eignen Style entwickelt. Dieser Style ist hipp und nachhaltig. Viele Menschen die Tulum lieben konnten diesen Flair und den Lifestyle aktiv leben und mitbekommen und wurden hier wahrscheinlich von der Region angefixt. Man kann also schon verstehen, wenn man von der Region verzaubert wird – denn es ist schon irgendwie cool und hipp.
Wann ist die perfekte Reisezeit für Tulum?
Wie wir selbst herausgefunden haben war der Dezember nicht die ideale Reisezeit für Tulum. Aber wenn man sich auf einer Weltreise befindet kann man sich leider nicht immer an Klimatabellen und gute Reisezeiten richten. Wer aber seinen Jahresurlaub in Tulum plant wird von März bis September die schönsten Tage in Tulum verbringen können. Hier regnet es relativ selten und die Tagestemperaturen sind selten unter 30 Grad. Als wir im Dezember in Tulum waren, war der Wind relativ stark und die Temperaturen bewegten sich zwischen 17 Grad in der Nacht und 28 Grad am Tag. Das Meer hatte angenehme 27 Grad.
Was kann man in Tulum erleben?
Tulum an sich bietet in unseren Augen nicht so viele Möglichkeiten. Natürlich hat man von Tulum aus die Möglichkeit den Chichen Itza zu besuchen oder auch den Nationalpark Shian Kaan zu erkunden. Hier gibt es unzählige Tourenanbieter die bereits auf der Straße um eure Gunst buhlen werden.
Für einen 8 Stunden Ausflug inkl. Transport und Essen in den Shian Kaan Nationalpark von Tulum aus muss man mit etwa 130 USD $ rechnen. Hierfür kann man dann verschiedene Tiere und Inseln sowie den Floating Kanal in Shian Kaan erleben.
Leider hatten wir keine Chance eine solche Tour zu buchen, da einige Tourenanbieter über Weihnachten geschlossen hatten bzw. teilweise schon ausgebucht waren. Neben den Touren nach Chichen Itza und Shian Kaan gibt es auch noch unzählige Touren die verschiedenste Cenoten in der Region um Tulum anbieten. Die Preise mit Transport beginnen hier bei etwa 20 USD $.
Wer nicht auf den Transport angewiesen sein will, kann sich in Tulum Fahrräder leihen bzw. bekommt welche direkt von der Unterkunft gestellt. Sind keine Bikes bei der Unterkunft dabei muss man etwa mit 7 USD $ am Tag rechnen. Dafür hat man dann eben ein Stück Mobilität.
Ein Besuch in der Grand Cenote
Eine Cenote mit Schildkröten? Ja genau das muss doch die Grand Cenote bei Tulum sein! Ja genau das ist auch die Cenote! Die Grand Cenote bei Tulum ist eine ganz besondere Cenote.
Etwa 3,5 Kilometer außerhalb von Tulum liegt die Grand Cenote. Wenn man bereits einige Cenoten in Mexiko besucht hat wird einem hier deutlich werden wie gut organisiert diese Cenote ist. Hier gibt es schöne Toiletten, eine Dusche und sogar Schließfächer sind in der Cenote vorhanden. Bisher haben wir das bei unseren zahlreichen Cenoten Besuchen sonst nirgends finden können.
Der Eintritt ist allerdings auch deutlich teurer als bei den anderen Cenoten. Hier wird pro Person 180 MXN $ fällig, das entspricht etwa 8 – 9 Euro (je nach Wechselkurs). Die Duschen in der Cenote selbst sind kostenlos. Das Wasser für die Duschen wird direkt aus der Cenote gepumpt. Wer also auf eine warme Dusche hofft wird hier nicht fündig werden.
Die Cenote besteht eigentlich aus zwei Cenoten die miteinander verbunden sind. So kann man von der großen Cenote über ein Höhlensystem zu der anderen schwimmen.
Wir waren 3 Stunden in Cenote und es hat wirklich Spaß gemacht. Man sollte hier unbedingt eine Taucherbrille oder Schwimmbrille mitnehmen um hier die tolle Unterwasserwelt auch wirklich mitzubekommen.
Besonders beeindruckend sind die Sonnenstrahlen die durch das tiefe Wasser scheinen. So etwas bekommt man selbst im Meer nur selten zu Gesicht.
Wenn man allerdings nur in der Cenote schwimmen möchte, sollte man aufpassen das man sich nicht an den spitzen Steinen aufschlägt die bis kurz vor der Wasseroberfläche reichen und somit nicht ganz ungefährlich sind.
Auch sollte man beachten, dass es zwingend notwendig ist vor dem Baden in der Cenote abzuduschen, damit hier keine ungewollten Chemikalien in die Cenote gelangen und das empfindliche Ökosystem stören. Also Augen zu und durch!
Mit dem Rad ist die Grand Cenote etwa in 10 Fahrminuten zu erreichen. Die Strecke ist wenig beeindruckend da man die ganze Zeit an einer geraden Straße entlangfährt. Man wird nur die ungeheuren Müllmassen am Straßenrand sehen und hin und wieder ein Auto das an einem mit mäßigen Tempo vorbeizieht.!
Ein Besuch in den Ruinen von Tulum
Was natürlich auch auf dem Plan war, wenn man schon einmal in Tulum ist, ist natürlich der Park bzw. die Ruinen von Tulum.
Hierbei handelt es sich um alte Maya Ruinen die direkt am Meer erbaut wurden. Diese Ruinen sind die einzig bekannten Bauwerke der Maya direkt am Meer.
Wir hatten das Glück das wir direkt im Lucky Traveler Hostel All Inklusive untergebracht waren. Dieses Hostel liegt etwas außerhalb von Tulum etwa 1,5 Kilometer genau gegenüber vom Archäologischen Park in Tulum.
Daher war die Anreise zu den alten Maya Ruinen denkbar einfach. Wir schnappten uns die Räder und fuhren etwa 1 Kilometer bis wir beim Eingang des Archäologischen Parks standen. Auf dem Weg zu den Ruinen von Tulum kommt man an unzähligen Ständen vorbei die unterschiedlichsten Souvenirs verkaufen und natürlich diese auch Lautstark anbieten.
Hinweis: Natürlich haben wir uns auch hier etwas umgesehen und die Preise verglichen. Wer in Tulum Souvenirs kaufen möchte obwohl er noch in andere Städte in Mexiko reist ist wohl selbst schuld, die Preise in Tulum für Souvenirs aus Mexiko sind die höchsten in ganz Yucatan. Nimmt man als Beispiel ein Maya Tuch – dies bekommt man in Merida oder auch Playa del Carmen für etwa 3 – 5 Euro also etwa 100 MXN $ in Tulum sollte man für das identische gleich das 3-fache zahlen. Also wer mehr Stationen als Tulum besucht sollte mit dem Kauf warten.
Nachdem man dann beim Eingang ist und 70 MXN $ pro Person gezahlt hat trottet man mit den anderen Touristen einen gut gepflegten Weg entlang, bis man dann endlich bei den ersten Mauern der Ruinen angekommen ist. Wenn man Glück hat trifft man hier auf ein paar fette Nasenbären die versuchen Essen von den Touristen abzugreifen.
Dann geht es einige Stufen hinauf und schon ist man direkt an der Küste. Hier stehen bereits unzählige Touristen die fleißig und hochmotivierten Selfies machen. Wir denken das ein Regentag oder der späte Nachmittag die beste Besuchszeit für die Ruinen sind. Als wir am Vormittag an Heilig Abend dort waren, war sehr viele Touristen dort die versucht haben das perfekte Foto zu schießen.
Dann muss man durch ein kleines enges Tor gehen, hier staut es sich wahrscheinlich immer da die meisten Touristen größer sind als die damaligen Maya. Achtung hier kann man sich leicht den Kopf stoßen. Endlich ist man in den Ruinen angekommen. Man hat einen schönen Blick über die gesamten Ruinen, allerdings stehen dazwischen halt immer unzählige Touristen die sich wahrscheinlich genau das gleiche denken. „Hier wäre es echt schön wenn es nicht so überlaufen wäre!“.
Dadurch das die Ruinen direkt am Strand liegen bekommen diese Ruinen ein ganz besonderes Flair. Der Wind weht, man hört das Meer rauschen und die Natur gewinnt langsam das gesamte Areal zurück. Dazwischen findet man wieder unzählige Touristen die versuchen das perfekte Selfie zu machen.
Wenn man sich für den Rundgang Zeit nimmt und einige der Tafeln liest die vor einigen Steinhaufen angebracht sind dauert der Rundgang durch die Anlage etwa 1,5 Stunden. Am Ausgang wartet auch schon der geschäftige Eisverkäufer der den ausgetrockneten Touristen Wasser und Eis verkauft.
Wer professionelles Fotoequipment und hier Fotos von den Ruinen machen will, wird am Eingang direkt mit einem Schild hingewiesen das man 40 MXN $ mehr zahlen soll. Wir hatten unsere GoPro mit Gimbal und noch 2 weitere Kameras dabei – die haben beim Eingang aber kein Problem dargestellt. Drohnen sind in dem Bereich verboten.
Die Ruinen von Tulum sind definitiv einen Besuch wert! Wenn man die Möglichkeit hat das Areal zu einer ungewöhnlichen Zeit zu besuchen (so wie wir an Heilig Abend dachten) sollte die Chance nutzen und hoffen das wenig Touristen Vor-Ort sind. Den Eintritt finden wir für die Erhaltung des Parks fair und gerechtfertigt.
Restaurants in Tulum
Hier können wir leider nicht direkt unsere Erfahrung teilen da wir ja wie bereits erwähnt in einer All. Inkl. Unterkunft untergebracht waren. Als wir aber den Strand entlang sind haben wir einige Blicke auf verschiedene Speisekarten erhaschen können.
Die Preise sind auch hier etwa 30 – 40% über den uns bekannten mexikanischen Durchschnitt. Wenn man in Merida für einen Taco 55 MXN $ bezahlt – zahlt man hier für einen Taco 110 MXN $. Ob diese dann auch wirklich besser sind können wir leider nicht sagen.
In Tulum gibt es sehr viele Internationale Restaurants. Egal ob man auf der Suche nach typischen mexikanischen Speisen ist oder auch nach italienischer Pasta – in Tulum wird man fündig werden.
Uns ist dazu auch noch aufgefallen das es sehr viele vegane Lokale gibt. Hier werden leckere Smoothies, Snacks und Veggie Burger angeboten. Die Preise sind allerdings, in unseren Augen, überteuert.
Einkaufen in Tulum
Wie bereits erwähnt hat man in Tulum die Möglichkeit verschiedene Souvenirs und Andenken zu kaufen. Neben diesen Geschäften und Händlern gibt es natürlich auch noch unzählige Supermarktketten wie oxxo, 7elven, superaki, Chedaui usw. die natürlich auch eine Zweigstation in Tulum haben.
Sind die schrecklichen Braunalgen in Tulum?
Bevor wir die Reise nach Tulum angetreten sind, hat man in vielen Reiseblogs gelesen das derzeit gerade eine Algenplage an der Playa Maya ist – sprich von Cancun bis nach Tulum riecht der komplette Strand fischig und baden macht nur sehr begrenzt Spaß.
Deshalb wollen wir in diesem Beitrag auch nochmal auf die Situation im Dezember 2018 eingehen. Als wir für 4 Tage in Tulum waren und hier natürlich auch den Strand besucht haben, war eine relativ starke Strömung. Rotalgen waren zu diesem Zeitpunkt keine im Wasser zu sehen. Das Meer hatte eine angenehme Badetemperatur. Allerdings war das Baden in Tulum auch nur sehr beschränkt lustig. Als wir Vor-Ort waren war sehr viel Seegras an der Küste das teilweise schon wieder durch die Sonne zersetzt wurde und langsam wieder angefangen hat zu stinken.
Die Golftange wurde durch die starke Strömung die zu diesem Zeitpunkt war wahrscheinlich an den Strand von Tulum gespült. Wer also den perfekten Strand sucht – wird auch noch im Dezember 2018 enttäuscht werden, da das Wasser von Braunalgen getrübt wird.
Wer noch mehr über die Golftange bzw. die Braunalge in Mexiko wissen möchte – kann gerne in unseren Artikel dazu lesen.
Unser Fazit zu Tulum
Wir haben diesen typischen Tulum Spirit in den 4 Tagen leider nicht fühlen können. Wir empfangen Tulum als relativ teuer. Die Region ist zwar wirklich schön aber die Preise sind im Vergleich zu Merida, Playa de Carmen oder auch Cancun deutlich höher, obwohl die Leistung gleich ist (Taxi, Essen, Hotel etc.).
Wer natürlich auf der Suche nach einem All-Inkl. Urlaub ist und hierfür bereit ist hohe Kosten in Kauf zu nehmen ist in Tulum gut aufgehoben. Die Umgebung ist wirklich wunderschön und es gibt viele Aktivitäten in der Region, egal ob man nur einen Tag am Strand genießen möchte oder doch vielleicht lieber die Pyramiden von Chichen Itza erforschen möchte.
Außerdem sollte man auch hier nochmal erwähnen das Tulum im Gesamten für den Backpacker wahrscheinlich zu teuer ist. Hier muss man locker mit 50 Euro pro Tag pro Kopf rechnen um eine einigermaßen schöne Unterkunft zu bekommen und nicht verhungern zu müssen.
Ich bin durch viele Reiseberichte gestolpert, die meinten, Tulum sei wesentlich besser als z.B. Playa del Carmen. Mein Fazit ist: definitiv nein, auch wenn man in Tulum für 50 € die Nacht knapp außerhalb der Hauptstraße sehr gute und neue Appartements findet und direkt drumherum super, auch vom Aussehen her gekocht bekommt, was schon eine gewisse Besonderheit hat wie vermutlich auch die sehr teuren Beach-Hotels. In Playa sind viele Sachen älter und benutzter.
Tulum wirkt kulturlos und voll Hipster, Angeknacksten und „Me First“-Massentouristen, wo der einzelne „untertauchen“ kann und viele nur wg. des Instagram-Accounts hinfahren. Playa ist konservativ, zieht verhältnismäßig viel Europäer und klassisch-europäischstämmige aus Südamerika an, und unterscheidet sich auch vom US-Mainstream Cancun. Ich fand, dass gerade auch die Mexikaner weniger Loco, aber aktiver und ausgelassen am feiern sind und Identifikationspunkte da sind. Das hat man sonst eher nur in Acapulco, was anders als Playa die Kriminalitätswelle vor 10 Jahren nicht so gut eingehegt hat und viele Touristen verlor, die keine Lust auf Probleme haben. Das Liedgut ist karibisch und mexikanisch und auch freikomponiert, während in Tulum Rap, eigenwilliges Minimaltechno und Mainstream-Musik gespielt wird. Cozumel ist auch schön, aber mehr Familientreff. Beide Ecken haben, im Gegensatz zu Tulum, auch wenig tätowierte oder gepiercte Menschen, obwohl das viel angeboten wird und überwiegend eine gerade Statur, die die Natur auch wahrnehmen und nicht bloß rumstehen.
In Tulum ist man in den Strand Resorts zwingend zum Konsum gezwungen und ist ansonsten günstig nur in der komplett kulturlosen Stadt am residieren, die Kilometer abseits des Strandes liegt, sonst ist es sehr teuer und die Algen hat man dort genauso. In Playa hab ich frischen Hummer (18€ das Kilo) und Garnelen (4€ das Kilo) zum Marktpreis gekauft, nach Zubereitung leicht eingefrostet wie auch Bier und Wasser und Schorle und damit dann am Strand bei 33 Grad gepicknickt und Beachfußball und meine Freundin Volleyball gespielt. Das gibt es in Tulum nur gegen Gebühr.
Da Tulum auch bei Mietwägen usw. teurer ist, lohnt es sich m.E. auch nicht notwendigerweise als Ausgangspunkt für das Umland bis Chichen Itza inkl. Valladolid und dessen nördlichen Cenoten (1 Tag). Stattdessen kann man das von Playa aus ebenso super für 30 Minuten mehr Streckenzeit tun, während Tulum nur als Zwischenstop auf dem Weg nach Chetumal zu gebrauchen ist, allerdings auch eine Nacht sinnvoll sein kann, um es und das Umland von vor Ort aus gesehen zu haben. Playa bietet nicht nur günstigere Möglichkeiten dort länger zu verweilen, z.B. für nur 10-15 € den Tag auf 2 Wochen bis Monatssicht in schnörkelosen Appartements knapp außerhalb der Innenstadt, oder für Playacar für 40-50 €. Die Cenoten um Playa & Akumal lassen sich auch per günstigem Bus und Collectivo super ansteuern.
Hallo Joe,
dane für dein ausführliches Feedback. Sowas ist immer sehr hilchfrei für unsere Leser wenn Sie sich einen Eindruck über einen Ort machen wollen.
Wir waren 2018 in Tulum und Playa del Carmen und persönlich hat es uns in Tulum besser gefallen.
Allerdings darf man nicht vergessen, das durch die aktuelle Corona Situation Yucatan nochmal mehr zum HotSpot für Pauschaltouristen und Instagrammern geworden ist, da die Einreise im weltweiten Vergleich doch sehr easy ist.
Viele Grüße