Sollte ich in Costa Rica Touren buchen?
Am zweiten Tag unseres Aufenthalts in La Fortuna haben wir uns entschlossen eine Tour mit einem Anbieter zu buchen. Zuvor hatten wir festgestellt, dass Ausflüge auf eigene Faust und vor allem zu Fuß von La Fortuna eher schwierig sind. Der Transport außerhalb der regulären Busse – die nicht überall halten – ist auch teuer. Außerdem sind viele Eintritte alleine so hoch, dass sich die Gruppentickets tatsächlich lohnen.
Wo kann man die Jungle Tour buchen?
Die Tour buchten wir bei einem Touranbieter in Zeta Trece, dem Nachbarörtchen von La Fortuna. Preis 70$ (+10% Gebühr für Kreditkartenzahlung) pro Person. Der Veranstalter erklärte uns, dass ab dem Sommer eine 13% Abgabe auf alle Touren fällig werde. Andere Teilnehmer der Tour hatten sie über andere Anbieter oder auch ihr Hostel gebucht. Im Endeffekt landet am Ende jeder im gleichen Bus. Eine Teilnehmerin, die über ihr Hostel gebucht hatte zahlte dort für die identische Tour nur 65$.
Wie war der Tagesablauf der Jungle Adventure Tour?
Um 9:15 sollten wir bei der Agentur sein, bei der wir gebucht hatten. Die anderen Mitglieder unserer Gruppe wurden direkt bei ihren Hotels abgeholt. Eine Abholung bei Privathäusern – wir wohnten bei Airbnb- war nicht möglich. Wir waren sehr pünktlich vor Ort. Der Bus traf jedoch erst um 9:45 ein. Max nutzte die Zeit sich von dem Agenturbesitzer allerlei Informationen über Costa Rica geben zu lassen.
Der Bus, in dem wir fuhren, war ein Kleinbus mit gut erkennbarer Aufschrift. Das Modell war eindeutig schon etwas in die Jahre gekommen und geschätzt aus den 70ern oder 80ern. Die Kurbelwelle machte beim Gasgeben komische Geräusche und der Platz war etwas beengt. Dennoch hielt das gute Gefährt den ganzen Tag durch.Nach nicht einmal zwei Kilometern legte der Busfahrer plötzlich eine Vollbremsung hin. Auf einem Baum in etwa zehn Meter Höhe schlief ein Faultier. Unsere Gruppe von 17 Personen plus Guides stürzte sich todesmutig über die Landstraße und nicht wenige Autofahrer mussten bremsen, um nicht einen unachtsamen Touristen zu überfahren.
Arenal Nationalpark
Der 120km² des Arenal Nationalparks liegen rund um den gleichnamigen Vulkan Arenal. Dieser Nationalpark ist wiederum eingebettet in eine 2040km² Naturschutz-Zone, die sich sich aus 16 einzelnen Arealen zusammensetzt und entlang der Vulkane von Tilarán und Guanacaste erstreckt.
Wir fuhren mit dem Bus zu einer Unterkunft, die etwas an ein Pfadfinderlager erinnert. Sie lag direkt an einem See. Alles was wir für die Wanderung nicht brauchten, wie beispielsweise unsere Badesachen, konnten wir hier lassen. Abschließen konnte man allerdings nichts.
Von hier aus begann eine Wanderung ein Stück den Berg hinauf. Der Weg war gut begehbar und an den meisten Stellen auch relativ breit. Nachdem er die Woche zuvor hier beinahe auf eine Giftschlange getreten war, mahnte unser Guide Wilmar uns jedoch dazu die Augen auf den Weg zu richten.Wie wenig das im Zweifelsfall nützt stellten wir etwas später fest, als wir ein Stück über Geröll zu einer Aussichtsstelle klettern mussten. Zwischen den Steinen saß dort ein etwas vierzig Zentimeter großer Basilisk, auf den vermutlich jeder einzelne aus der Gruppe getreten wäre, hätte Wilmar nicht auf ihn gedeutet.
An der Aussichtsstelle wuselten kleine Eidechsen zwischen den Steinen herum und hielten dabei freundlicher Weise auch kurz für ein paar Fotos inne. Die Aussichtsstelle war mit großen Geröllbrocken bedeckt. Wir setzten uns dort zum Ausruhen hin, machten ein paar Fotos und unser Guide erzählte uns derzeit einiges über die Geschichte der Region und des Vulkans. Der Ausblick auf den Vulkan von hier aus war ehrfurchtgebietend. Dann begann der Abstieg. Dieser führte uns auf einer anderen, etwas weiteren Route an einem See entlang zurück zu dem Gebäude vom Anfang.
Den Berg aus nächster Nähe zu erleben war eindrucksvoll. Der Dschungel im Nationalpark ist auch sehr hübsch und mit etwas Glück sieht man ein paar Tiere. So spektakulär wie erwartet war dieser Teil der Tour jedoch nicht.
Wer ein Auto hat, kann den Arenal Nationalpark auch auf eigene Faust besuchen. Der Eintritt kostet 15$ pro Person. Die Wege sind gut sichtbar ausgeschildert.
Baden im Arenal Nationalpark
Zurück am Gebäude gab es die Möglichkeit im See zu baden. Es gibt zudem auch eine Tarzan Rope. Das Wasser ist jedoch leuchtend grün. Wirklich einladend dort hinein zu springen fanden wir es nicht. Allerdings gibt zumindest die Infrastruktur vor Ort sich in Ruhe umziehen zu können. Duschen gibt es nicht.
Mittagessen
Als Mittagessen gab es Reis, Gemüse, Bohnen und einen Hackfleischeintopf, dazu Krautsalat und einen nicht definierbaren Fruchtsaft. Als Nachspeise gab es frische Ananas. Auch Martina, die Vegetarierin im Team, wurde satt.
Während des Essens streiften einige Nasenbären um das Gebäude und einige Truthahn-große Vögel beäugten uns aus angrenzenden Bäumen.
Weiterfahrt – Ende der Halbtagestour
Mit dem Essen endete bereits Halbtagestour und wir wurden wieder in den Bus verladen. Wir sind sehr froh, nicht nur die halbtägige Tour gebucht zu haben, denn den ersten halben Tag fanden wir am wenigsten lohnenswert.
Arenal Observatory
Das Arenal Observatory ist Teil eines Hotelkomplex. Hier gibt es ein Museum und eine Aussichtsplattform. Von der Aussichtsplattform aus hat man einen schönen Blick über den wolkenverhangenen Arenal, den Tropischen Regenwald davor, aber auch über die Laguna de Arenal. Der Ausblick ist der Wahnsinn. Unterhalb der Aussichtsplattform liegt der Garten der Anlage. Als wir kamen, fraßen gerade einige Vögel an einem mit Obst bestückten Baum. Die meisten der Tiere waren Oropendola, eine Gattung großer Vögel, die sich bei ihrem Balzruf vom Ast kippen lassen. Es ist sehr witzig ihnen zuzusehen. Einige andere kleine Vögel hatten extrem schillernde Farben, darunter auch einige in leuchtendem Blau. Danach ging es weiter durch die Gärten der Anlage. Hier sind mit einigem Abstand allerlei Blühpflanzen gepflanzt, so dass man die Vögel dazwischen gut beobachten kann. Wir hatten das Glück auch einige verschiedenen Arten von Kolibris zu sehen. Auf den Bäumen am Rand vielen derzeit immer wieder Oropendola von den Ästen.
Auf einem Baum hatte sich am Wegesrand eine junge Giftschlange zusammengerollt.
Baden im Wasserfall
Anschließend ging es weiter zu einem Wasserfall. Der Wasserfall ist hübsch, nicht außergewöhnlich groß aber wenn man bereits in der Gegend ist, sicherlich einen Abstecher wert. Auch hier hatte man wieder die Möglichkeit zu baden, wobei das Wasserbecken nicht groß genug war und zu viele Steine unter Wasser hatte um richtig zu schwimmen. Länger als fünf Minuten hielt sich keiner im Wasser.
Hängebrücke
Anschließend ging es noch kurz zu einer Hängebrücke. mussten wir eigentlich nicht, aber es ließ sich keiner nehmen sie wenigstens auszuprobieren, einmal zu hüpfen und ein paar Fotos zu machen.
Froschteich
Danach ging es weiter zu einem Froschteich. Auf dem Weg dorthin sahen wir einen Trogon (Eine Art Quetzal, Nationalvogel Kubas) in den Bäumen.
Der Froschteich ist nicht mehr als ein kleiner bewachsener Tümpel mitten im Wald, der durch einen gut befestigten Weg erreichbar ist. Am Froschteich sahen wir zwei Rotaugen- Laubfrösche. Denkt daran den Blitz eurer Kamera auszuschalten, wenn ihr sie fotografiert, denn sie haben sehr empfindlichen Augen und können durch das grelle Licht erblinden. Bereits das deutlich schwächere Autofokus-Hilfslicht einer anderen Touristin trieb einen der Frösche in die Flucht.
Nach dem Besuch der Frösche ging es zurück auf die Aussichtsplattform, wo wir das seltene Glück hatten einen Sonnenuntergang an den Flanken des Arenal bewundern zu können.
Für wen ist die Jungle Adventure Tour geeignet?
Die Jungle Adventure Tour ist für Leute geeignet die etwas Kondition mitbringen und gut zu Fuß sind. Die körperlichen Anforderungen sind jedoch auch für weniger sportlichen Menschen machbar – solange sie den ersten Anstieg am Arenal nicht zu schnell angehen. Für Leute mit Gehbeeinträchtigungen ist der erste Teil des Ausflugs nicht geeignet. Auch kleine Kinder würde ich zu solch einem Ausflug nicht mitnehmen – zum einen ist es für kleine Kinder zu langweilig, zum anderen fällt es Kindern häufig schwer bei Tierbeobachtungen leise zu sein. Außerdem besteht die Gefahr, dass gerade kleine Kinder herumtollen und abseits des Weges auf giftige Schlangen treten.
Was Sollte man zu der Dschungeltour mitnehmen?
- Wasser – mindestens 2 Liter pro Person
- Badesachen und eventuell Wasserschuhe
- Snacks
- Moskito Repellent (dieses darf nur außerhalb der Nationalparks benutzt werden also vorher einsprühen!)
- Kamera
Lohnt sich eine Dschungeltour in La Fortuna und wie ist das Preis-Leistungs Verhältnis?
Die Tour kostet zwischen 65$ und 75$. Alle Attraktionen der Tour kann man jedoch auch alleine besuchen. Lediglich das Mittagessen im Arenal Park ist ausschließlich für Gruppen verfügbar.
Der Eintritt für Einzelpersonen in den Arenal Nationalpark beträgt 15$ pro Person
Die Fahrten mit einem Shuttleanbieter (Hop On / Hop Of) kosten ca. 15$ pro Person (Wobei wir nicht herausfinden konnten ob der Shuttleservice aktuell noch verfügbar ist). Das Mittagessen würde mit etwas 8$ pro Person zu Buche schlagen. Der Eintritt ins Arenal Observatory kostet etwa 9$ pro Person. Somit belaufen sich die Kosten ohne Auto auf etwa 47$. Alleine hätten wir sicherlich diese Attraktionen so auch nicht besucht und ohne Guide und die nette Gruppe, wären sie teilweise auch eher langweilig gewesen.
So hatten wir einen netten Tag und haben sogar noch einige neue Leute kennengelernt.
Es war nicht so viel Abenteuer und Action wie wir erwartet hatten, aber wir hatten einen schönen Tag. Daher ist unser Fazit ein klarer Daumen hoch! – Die Halbtagestour würden wir jedoch keinem empfehlen, da verpasst man die größten Highlights.
Zusammenfassung:
- Preis: 65$ – 75$ (Halbtags ca. 45$)
- Zeit: 9:15 Uhr – 19:30 Uhr (ca. 10h)
- Sprachen: Englisch, Spanisch
- Gruppengröße: ca. 20 Personen
- Sonstiges: Halbtagesoption bis ca. 15:30
- Attraktionen:
- vormittags: Arenal Nationalpark
- nachmittags: Arenal Observatory, Rio Arenal.
- Inklusivleistungen: Alle Eintritte, Guide, Transport, Mittagessen
- Zielgruppe: Jugendliche und Erwachsene
- Anspruchsniveau: Eine halbe Stunde bergauf laufen sollte man können
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