Schiffsfriedhof in Dhaka

10 Fakten über Bangladesch

Bangladesch, ein kleines Land in Südasien, wird in deutschen Medien und auch im Geschichtsunterricht bzw. in der Schule selten oder gar nicht erwähnt. Wenn doch, dann meist im Zusammenhang mit Naturkatastrophen, Terror, Armut, Kleidung oder politischen Unruhen. Aber wie viel wissen wir wirklich über diese Nation? Wie viele von uns können mehr als ein oder zwei Fakten über Bangladesch aufzählen? Wahrscheinlich die Wenigsten und zugegeben wussten, wir bevor wir das Land bereist haben und uns mit dem Land genauer auseinandergesetzt haben auch nicht sonderlich viel über Bangladesch.

Trotz seiner sehr alten Kultur, beeindruckenden und einzigartigen Landschaften und faszinierenden Geschichte bleibt es für viele ein unbekanntes Territorium, das man nur aus den Etiketten von Kleidungsstücken kennt. Genau deshalb ist dieser Artikel so wichtig für uns. Es ist an der Zeit, einige spannende und weniger bekannte Aspekte über Bangladesch nach Außen zu Tragen und das Land jenseits der meist sehr negativen Schlagzeilen kennenzulernen. Hier sind zehn interessante Fakten, die euch einen tieferen Einblick in dieses faszinierende Land zwischen Indien und Myanmar geben werden.

Das Land der Flüsse

Bangladesch, das Land der Flüsse: Mit über 700 Flüssen, die sich wie Adern durch das gesamte Land schlängeln, ist Bangladesch wahrlich ein Wasserschloss Südasiens. Zu den drei mächtigsten und bekanntesten Flüssen zählen der Jamuna, der Padma und der Meghna. Diese Wasserstraßen sind nicht nur entscheidend für die Bewässerung der üppigen Reisfelder, sondern auch das Lebenselixier für den Großteil der Bevölkerung, die direkt oder indirekt von den Flüssen abhängig ist. In Bangladesch werden die Flüsse nicht nur zum Transport von Waren genutzt, sondern auch Fisch ist eines der Grundnahrungsmittel in dieser Region.

Geburtsstätte der bengalischen Sprache

Ein Land, das für seine Sprache kämpfte: Bangladesch beherbergt die bengalische Sprache, landesweit bekannt als Bengali oder Bangla. In einem historischen Moment am 21. Februar 1952 setzten sich Menschen mutig gegen die Einführung des Urus als alleinige Amtssprache ein. Bei diesen Protesten kamen einige ums Leben. Dieses Opfer ist heute weltweit als internationaler Tag der Muttersprache anerkannt.

Das größte Mangrovenwaldgebiet der Welt

Ein grünes Wunder der Natur: Die Sundarbans sind ein bemerkenswertes Naturphänomen. Dieses Mangrovenwaldgebiet, das sich über den südlichen Teil Bangladeschs und bis nach Westbengalen in Indien erstreckt, trägt den Titel des größten Mangrovenwalds weltweit. In dieser dichten, grünen Wildnis streift auch der majestätische königliche bengalische Tiger umher, ein Symbol der wilden Schönheit des Gebiets. Etwa noch 200 dieser Tiere sollen in den Sundarbans leben.

Heimat des längsten Strands der Welt

Das beeindruckende Cox’s Bazar: Stelle dir einen Strand vor, der sich scheinbar endlos am Horizont erstreckt. Mit einer beeindruckenden Länge von etwa 120 km ist der Cox’s Bazar genau das – der längste natürliche Sandstrand unseres Planeten. Ein Ort, an dem das Rauschen der Wellen sowohl einheimische als auch internationale Reisende anzieht, um die Weite und Schönheit der Natur zu erleben.

Jute

Jute, dass „goldene Faser“: Wenn Du an Jute denkst, sollte Bangladesch sofort in den Sinn kommen. Das Land war einst der führende Juteexporteur der Welt. Seine herausragende Juteproduktion hat ihm den Spitznamen „goldene Faser“ eingebracht. 

Das ehemalige Ostpakistan

Teilung und Unabhängigkeit: Du magst vielleicht nicht wissen, dass Bangladesch ursprünglich als Ostpakistan bekannt war. Es war erst 1971, nach einem intensiven und blutigen Befreiungskrieg, dass sich das Land von Westpakistan trennte, um als stolzes und unabhängiges Bangladesch auf der Weltbühne zu stehen. Wenn man hier im Land ist, merkt man sehr schnell, dass das heutige Volk sehr stolz darauf ist, nicht ein Teil von Pakistan zu sein.

Dicht besiedelt

Stell Dir ein Land vor, das auf einer Fläche von etwa 148.000 Quadratkilometern über 160 Millionen Menschen beherbergt. Ja, das ist Bangladesch! Es gehört zu den am dichtesten besiedelten Orten der Welt. Wenn Du das pulsierende Leben und die Dynamik einer solchen Bevölkerungsdichte erleben möchtest, dann ist Bangladesch definitiv einen Besuch wert. Besonders in Dhaka merkt man, sehr deutlich wie voll dieses Land ist – es gibt nur selten Straßen wo nicht zig Leute herumstehen und dir etwas verkaufen möchten.

Textilindustrie als Wirtschaftsmotor

Bangladesch ist einer der weltweit führenden Exporteure von Bekleidung und Textilien. Die Textilindustrie trägt maßgeblich zum nationalen Bruttoinlandsprodukt bei und beschäftigt Millionen von Menschen. Insbesondere die Herstellung von Konfektionswaren hat sich zu einem Hauptexportprodukt entwickelt. Trotz einiger Herausforderungen in Bezug auf Arbeitsbedingungen und Umweltschutz bleibt die Branche ein wichtiger Pfeiler der bangladeschischen Wirtschaft. Ein Arbeiter in Bangladesch verdient im Schnitt zwischen 150 – 200 USD Monat.

Schiffrecycling in Bangladesch

Bangladesch ist eines der weltweit führenden Länder im Bereich des Schiffrecyclings. Etwa 35% aller Schiffe finden ihr Ende in Bangladesch. Entlang der Küste, insbesondere in Chittagong, werden ausgediente Schiffe auf den Strand gezogen und dort von Arbeitern manuell zerlegt. Obwohl dieser Sektor erhebliche wirtschaftliche Vorteile für das Land bietet, da wiedergewonnener Stahl und andere Materialien wiederverwendet oder verkauft werden, gibt es auch ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Arbeitsbedingungen und Umweltauswirkungen. Oftmals werden die Schiffe unter gefährlichen Bedingungen und ohne angemessene Sicherheitsvorkehrungen abgebaut, was zu Unfällen und Gesundheitsproblemen für die Arbeiter führt. Zudem gelangen giftige Stoffe, die in den Schiffen enthalten sind, in die Umwelt. In den letzten Jahren wurden jedoch Anstrengungen unternommen, um die Praktiken im Schiffrecycling zu verbessern und internationalen Standards näher zu kommen. 

Wie viele von diesen Fakten hättet ihr über Bangladesch gewusst? Zugegeben waren es bei uns 2-3. Das Land hat wirklich viel zu bieten und die Menschen sind so unglaublich offen und freundlich das sich ein Besuch definitiv lohnt. 

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