Warum Semporna auf unserer Borneo-Reise nicht fehlen durfte
Auf unserer Rundreise durch Borneo war eines klar: Ein Abstecher nach Semporna, dem sogenannten „Malediven Malaysias“, durfte auf keinen Fall fehlen. Berühmt für seine atemberaubenden Tauch- und Schnorchelspots sowie die paradiesischen Inseln in der Celebessee, war unsere Erwartungshaltung hoch. Doch bereits bei unserer Ankunft wurde schnell klar, dass Semporna selbst nicht das tropische Paradies war, das wir uns erhofft hatten.
Wie wird Semporna als Reiseziel beschrieben und lohnt sich ein Besuch dort?
Semporna selbst enttäuscht mit Müll, Armut und mangelhafter Infrastruktur. Die wahren Highlights sind die umliegenden Inseln wie Mabul und Sipadan mit ihrer spektakulären Unterwasserwelt. Ein Besuch lohnt sich hauptsächlich für Taucher und Schnorchler, während die Stadt selbst nur als kurzer Zwischenstopp für Inselausflüge dienen sollte.
Erster Eindruck: Realitätsschock statt Tropenidylle
Semporna als Stadt ist – um es ehrlich zu sagen – enttäuschend. Müll liegt überall, es gibt viel Armut, bettelnde Kinder an jeder Ecke und kaum ansprechende Unterkünfte. Viele Gebäude wirken heruntergekommen, und auch die Hotels lassen stark zu wünschen übrig. Die chinesische Kultur ist hier stark vertreten, was sich vor allem in den Restaurants und Geschäften widerspiegelt. Wer eine charmante Küstenstadt mit entspannten Cafés und gepflegten Stränden erwartet, wird hier leider enttäuscht.
Fakten über Semporna
Semporna liegt an der Ostküste des malaysischen Bundesstaates Sabah auf Borneo und hat rund 35.000 Einwohner. Die Stadt ist das Tor zu den berühmten Tauch- und Schnorchelgebieten der Region. Kulturell ist Semporna stark von der Bajau-Volksgruppe geprägt, die auch als „Seenomaden“ bekannt sind. Ihre traditionellen Stelzenhäuser und Fischerboote prägen das Bild der Küste. Neben den Bajau gibt es hier auch chinesische und malaiische Einflüsse, die sich in der Küche und Architektur widerspiegeln.
Anreise nach Semporna
Internationale Direktflüge nach Semporna sind selten, daher erfolgt die Anreise meist über den Flughafen in Tawau, der etwa 80 Kilometer entfernt liegt. Von dort aus gibt es verschiedene Transfermöglichkeiten nach Semporna, darunter öffentliche Busse und private Fahrdienste. Da wir ohnehin auf einer Rundreise durch Borneo waren, entschieden wir uns für einen privaten Transfer von Sepilok nach Semporna, der uns etwa 160 Euro kostete. Dies erwies sich als bequeme, aber nicht gerade günstige Option.
Die wahren Schätze: Inselhopping nach Mabul, Sipadan & Co.
Doch die wahre Magie Sempornas liegt nicht an Land, sondern im Wasser. Wir haben mehrere Tagesausflüge zu den berühmten Inseln unternommen:
- Mabul Island – Ein bekannter Spot für Taucher mit einer faszinierenden Unterwasserwelt.
- Sipadan Island – Eine der besten Tauchdestinationen weltweit, allerdings nur mit spezieller Genehmigung zugänglich.
- Pulau Bohey Dulang – Bekannt für seine malerische Aussicht von der Bergspitze.
- Mantabuan & Sibuan – Traumhafte, fast unberührte Inseln mit weißen Sandstränden.
Schnorcheln statt Tauchen – Die Unterwasserwelt
Da unser letzter Tauchgang 2019 war und es keine Auffrischungskurse für PADI-Taucher gab, haben wir uns auf das Schnorcheln beschränkt. Die Erfahrung war gemischt: An abgelegenen Stellen war die Unterwasserwelt gigantisch – wir sahen riesige Korallenformationen, Schildkröten und unzählige bunte Fische. Doch in touristischen Gebieten war das Riff teilweise beschädigt und weniger beeindruckend. Die wachsende Zahl an Touristen macht sich hier leider bemerkbar.
Panne auf offener See – Ein Erlebnis der besonderen Art
Ein unvergessliches Erlebnis – wenn auch nicht im positiven Sinne – war unsere Bootspanne mitten auf dem offenen Meer. Unser Boot hatte plötzlich technische Probleme und konnte nur noch mit etwa 1-2 km/h fahren. Ganze zwei Stunden dümpelten wir in der brennenden Sonne bei 35 Grad, bis endlich ein Ersatzboot kam. Die Szenerie um uns herum war atemberaubend: Bohey Dulang lag malerisch in der Ferne, Schildkröten tauchten immer wieder auf, und das Meer war unfassbar blau. Doch die Hitze und die Ungewissheit machten die Situation alles andere als entspannt.
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Sicherheit: Das Piratenproblem der Vergangenheit
In der Vergangenheit war die Region um Semporna von Piratenangriffen betroffen, insbesondere durch Gruppen aus dem Süden der Philippinen. Dies führte zu verstärkten Sicherheitsmaßnahmen durch die malaysische Regierung. Heute gibt es zahlreiche Marine- und Polizeipatrouillen, die für Sicherheit sorgen. Reiseveranstalter müssen strenge Genehmigungen einholen, und es gibt festgelegte Routen für Touristenboote, um mögliche Risiken zu minimieren. Dank dieser Maßnahmen ist Semporna heute wieder ein sichereres Reiseziel, insbesondere für Taucher und Schnorchler.
Kulinarik: Nichts für Feinschmecker (und Vegetarier)
Wer in Semporna gutes Essen erwartet, wird enttäuscht. Die Auswahl ist extrem begrenzt und dreht sich primär um Fisch und Meeresfrüchte. Vegetarische Optionen? Fehlanzeige. Wir hatten große Schwierigkeiten, überhaupt etwas Ansprechendes zu finden. Selbst einfache Gerichte wie Reis oder Nudeln mit Gemüse waren Mangelware. Wer gerne gut isst, sollte sich hier auf Selbstversorgung einstellen oder alternativ nach Kota Kinabalu ausweichen.
Kein Ort für Digitale Nomaden
Für digitale Nomaden ist Semporna schlichtweg ungeeignet. Die Internetverbindung ist unzuverlässig, es gibt keine Coworking-Spaces und keine gemütlichen Cafés zum Arbeiten. Zudem sind die Unterkünfte überteuert und oft in schlechtem Zustand. Wer auf gutes WLAN angewiesen ist, sollte sich einen anderen Ort suchen.
Fazit: Lohnt sich ein Besuch in Semporna?
Ja, aber mit Einschränkungen. Semporna selbst ist kein schöner Ort zum Verweilen, doch die umliegenden Inseln sind spektakulär und absolut einen Besuch wert – vor allem für Taucher und Schnorchler. Wer allerdings eine komfortable Unterkunft, gutes Essen oder eine digitale Nomaden-Infrastruktur sucht, wird hier nicht glücklich.
Unsere Empfehlung: Plane nur kurze Zeit in Semporna ein, buche im Voraus einen Ausflug zu den Inseln und bringe Sonnencreme mit – für den Fall, dass dein Boot ebenfalls mal liegen bleibt! 😉