Wie kann man nachhaltig Reisen?

Nachhaltiges Reisen hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen, und das aus gutem Grund. In einer Zeit, in der der globale Tourismus exponentiell wächst, nimmt auch die Belastung für Umwelt, Kulturen und lokale Gemeinschaften zu. Es geht bei nachhaltigem Reisen darum, sich der Auswirkungen bewusst zu sein, die unser Reisen auf diese Aspekte hat, und Maßnahmen zu ergreifen, um den negativen Einfluss zu minimieren. Dies bedeutet, bewusste Entscheidungen darüber zu treffen, wohin wir reisen, wie wir dorthin gelangen, wo wir übernachten und wie wir uns vor Ort verhalten. Es geht darum, die Welt mit Respekt zu bereisen, in Harmonie mit der Natur und den Menschen, denen wir begegnen. Immer öfter merken wir auf unseren Reisen, wie zuviel Tourismus Gegenden und ganze Regionen negativ beeinflussen kann. Ein gutes Beispiel dafür ist zum Beispiel Bali das seit dem Ukraine Krieg einen riesigen Zulauf an reichen Russen bekommen hat welche die russische Poetik nicht unterstützen. 

Auf was sollte man achten, wenn man nachhaltig Reisen möchte?

Nachhaltiges Reisen ist mehr als nur ein positiver Trend, es ist eine Verantwortung, die jeder Reisende trägt. Um die Welt mit Respekt und Achtsamkeit zu erkunden, gibt es bestimmte Punkte, die beachtet werden sollten. Die folgenden 10 Punkte dienen als Leitfaden, um deine Reise nachhaltiger zu gestalten, und einen positiven Fußabdruck und Eindruck auf unseren Planeten zu hinterlassen.

  • Transport: Möglichst umweltfreundliche Verkehrsmittel wählen, wie Züge oder Busse; bei Flugreisen auf Direktflüge setzen oder die CO2-Emissionen kompensieren.
  • Unterkunft: Hotels und Unterkünfte wählen, die sich dem umweltfreundlichen Tourismus verschrieben haben und nachweislich ökologische Standards erfüllen.
  • Lokale Wirtschaft unterstützen: Statt großer Ketten lokale Anbieter, Restaurants und Geschäfte bevorzugen, um die Wirtschaft vor Ort zu stärken.
  • Verbrauch reduzieren: Wiederverwendbare Wasserflaschen, Stofftaschen und eigene Pflegeprodukte mitbringen, um Plastikmüll zu vermeiden.
  • Regionales Reisen: Es muss nicht immer eine Fernreise in exotische Länder sein. Auch in der eigenen Heimat oder im näheren Umland gibt es zauberhafte Orte zu entdecken. Ein Ferienhaus am Meer in Deutschland kann genauso erholsam und eindrucksvoll sein wie eine weit entfernte Destination. Zudem unterstützt man durch solche Reisen die lokale Wirtschaft und reduziert seinen CO2-Fußabdruck, da lange Flugreisen entfallen.
  • Wasserverbrauch: In Regionen mit Wasserknappheit sparsam mit Wasser umgehen, z.B. durch kurzes Duschen.
  • Naturerlebnisse: Bei Aktivitäten in der Natur darauf achten, die Umgebung unberührt zu lassen und Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum nicht zu stören.
  • Informieren & Bilden: Vor der Reise über das Reiseziel informieren und sich über nachhaltige Praktiken und Verhaltensweisen vor Ort erkundigen.
  • Kleinere Gruppen: Bei geführten Touren Gruppen mit weniger Personen bevorzugen, um die Belastung für Natur und Kultur zu reduzieren.
  • CO2-Kompensation: Den eigenen CO2-Fußabdruck berechnen und durch Investitionen in nachhaltige Projekte ausgleichen, um den ökologischen Fußabdruck der Reise zu minimieren.

Wieso ist nachhaltiges Reisen so wichtig?

Fliegen ist eine der Hauptquellen für den CO2-Ausstoß im Tourismus. Ein Hin- und Rückflug von Frankfurt nach New York verursacht beispielsweise pro Passagier rund 1,2 Tonnen CO2. Zum Vergleich: Der durchschnittliche CO2-Ausstoß pro Kopf und Jahr liegt in Deutschland bei etwa 11 Tonnen. 

Ein Langstreckenflug kann also bereits 10% des jährlichen CO2-Ausstoßes eines Einzelnen ausmachen. 

Darüber hinaus verursacht der gesamte Tourismussektor – einschließlich Transport, Unterkunft und Aktivitäten – rund 8% der globalen Treibhausgasemissionen. Eine Studie von 2018 zeigte sogar, dass der Tourismus weltweit jährlich 4,5 Gigatonnen CO2-Äquivalent produziert. Dies unterstreicht die unbedingte Notwendigkeit, Reisegewohnheiten zu überdenken und nachhaltigere Optionen zu wählen, um die Umweltauswirkungen zu verringern.

Nachhaltiges Reisen gewinnt in unserer globalisierten und schnelllebigen Zeit immer mehr an Bedeutung. Mit dem wachsenden Bewusstsein für die Umweltauswirkungen des Tourismus und die sozialen Folgen des Massentourismus erkennen immer mehr Menschen die Notwendigkeit, ihren Reisestil zu überdenken. Reisen belastet oft Ressourcen, beeinflusst die lokale Wirtschaft und kann sensible Ökosysteme stören. In Peru haben wir diese Folgen sehr gut am eignen Leib spüren können, als eine ganze Region von einer Kälteperiode in 2018 betroffen war und ein Affensterben im größeren Ausmaß passierte. 

Durch nachhaltiges Reisen haben wir die Chance, unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, lokale Gemeinschaften direkt zu unterstützen und Kulturen mit Respekt und Wertschätzung zu begegnen. Es geht darum, verantwortungsvoll zu handeln, sodass zukünftige Generationen ebenfalls die Schönheit und Vielfalt unserer Welt erleben können.

Zudem finden wir nachhaltiges Reisen enorm wichtig, um einen interkulturen Austausch mit anderen Völkern und Ländern zu haben. Es ist wichtig, einen positiven Eindruck aus seinem Land mitzubringen, damit die Menschheit endlich versteht, das wir am Ende alle nur Menschen sind. 

Welche Anbieter gibt es auf dem Markt?

Viele Reiseveranstalter und Plattformen bieten mittlerweile spezielle Reisepakete an, die ökologisch und sozial verantwortungsbewusst sind. Websites wie „bookitgreen“ oder „FairAway“ sind darauf spezialisiert, nachhaltige Unterkünfte und Reiseerlebnisse weltweit anzubieten. 

Sie legen Wert auf umweltfreundliche Unterkünfte, den Schutz der Biodiversität und den Respekt vor der lokalen Kultur und Gemeinschaft. Wer mit dem Flugzeug reist und seinen CO2-Fußabdruck wissen möchte, findet auf vielen Flugbuchungsportalen und den Webseiten der Airlines selbst CO2-Rechner. Diese ermöglichen es, den CO2-Ausstoß des gewählten Flugs zu berechnen. Es gibt auch unabhängige Online-Tools wie „Atmosfair“ oder „Myclimate“, die nicht nur den CO2-Ausstoß berechnen, sondern auch Optionen bieten, die Emissionen durch Projekte zur CO2-Kompensation auszugleichen.

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