Nachdem wir nun schon seit fast 2 Monaten in den Anden umherreisen ist die Höhenkrankheit für uns kein wirkliches Problem mehr, wenn man aber einen Urlaub macht der nur 2 oder vielleicht 3 Wochen dauert und man dabei Sehenswürdigkeiten in den Anden wie Machu Picchu, Cotopaxi, Chimborazo, Quito, Bogota oder auch die Rainbow Mountains sehen möchte sollten man sich zumindest einmal Gedanken machen wie man seine Reise in die Anden gestalten möchte und wie man mit der Höhenkrankheit umgeht sofern sie eintritt.
Max hatte die erste Höhenkrankheit auf den Acatenango Vulkan auf etwa 3.800 Höhe. Hier sogar so stark das wir bei Nacht wieder die 1700 Höhenmeter, die wir zuvor hochgewandert waren, hinabsteigen mussten. Zugegeben am Anfang hatten wir uns gar keine Gedanken gemacht um Akklimatisierung auf höhere Höhen sondern sind etwas Blind auf die Berge hochgelaufen. Die Guides die in Antigua die Tour auf den Vulkan angeboten hatten, hatten uns auch nicht vorgewarnt – daher sind wir hier sprichwörtlich in das offene Messer der Höhenkrankheit gelaufen. Damit man mit dieser sehr unangenehmen Krankheit auch richtig umgehen kann wollen wir in diesem Beitrag einmal die typischen Symptome der Höhenkrankheit erläutern.
Welche Symptome hat man bei der Höhenkrankheit?
Wir möchten an dieser Stelle nochmal erwähnen das wir keine medizinische Ausbildung haben und uns hier auch nur extern bei Ärzten und Guides schlau gemacht haben um euch hier einmal die typischen Symptome der Höhenkrankheit aufzeigen zu können. Wichtig ist wenn man in größere Höhen vordringt das die allgemeine Fitness und der Gesundheitszustand gut sind, mit einer anfangenden Lungenentzündung oder stärkeren Erkältung raten wir dringend davon ab höhere Berge zu bestiegen.
In der Medizin werden 3 unterschiedliche Stufen der Höhenkrankheit mit unterschiedlichen Symptomen definiert.
- Akute Höhenkrankheit oder auch AMS: Die Akute Höhenkrankheit ist die leichteste Form der Höhenkrankheit. Symptome des AMS sind anfangs Kopfschmerzen und Erschöpfung bzw. Müdigkeit anschließend kommt meist ein Schwindelgefühl hinzu das den Betroffenen ein Gefühl von Schwäche gibt. Die Leistungsfähigkeit des Körpers nimmt deutlich ab. In ausgeprägten Fällen kommen noch Übelkeit mit Übergeben und Appetitlosigkeit hinzu. Manche Betroffenen berichten sogar von Durchfall und Blähungen sowie einen verminderten Harndrang (aufs Klo gehen fällt einem zunehmend schwerer). Wer die Möglichkeit hat seinen Puls während einer Akuten Höhenkrankheit zu messen dem wird schnell auffallen das der Ruhepuls je nach Konstitution schon mal 10 – 50% höher ist.
- Höhenlungenödem oder auch HAPE: Bei dieser Form sollte man schnell Gegenmaßnahmen einleiten da das Höhenlungenödem langfristige Folgen haben kann. Aber woran erkennt man den Status der Höhenkrankheit? Besonders deutlich unterscheidet sich HAPE zu AMS durch die Auswirkungen auf die Lunge, man bekommt einen Reizhusten, hat ein seltsames Geräusch in der Lunge (auch Raschelgeräusch genannt) das durch Wasser in der Lunge entsteht und einige der Körperteile die normal schön Rosa sein sollten wie Lippen und Schleimhäute verfärben sich auf einmal zu einem schönen Veilchenblau. Sollte man diesen Teil der Höhenkrankheit gehabt haben, empfiehlt es sich einen Arzt aufzusuchen.
- Höhenhirnödem oder auch HACE: Diese Form der Höhenkrankheit ist lebensbedrohlich. Sollte man hier die Symptome verspüren sollte man schnellstmöglich nach einem Doktor bzw. Rettungsteam Ausschau halten und irgendwie zusehen das man vom Berg kommt. Die typischen Symptome der gefährlichsten und letzten Stufe der Höhenkrankheit sind: Halluzinationen, Lähmungen und Bewerbungsstörungen und im schlimmsten falls sogar das Koma. Zu diesen Symptomen können sich auch Symptome der anderen beiden Stufen hinzugesellen und einen wirklich das Leben vermiesen.
Wichtig ist bei der Höhenkrankheit: Höre auf deinen Körper, wenn es nicht mehr geht und dein Körper die klare Signale sendet das du besser nicht höher aufsteigst – dann höre auf deinen Körper!
Höhenkrankheit Peru
Warum wir eigentlich nun diesen Beitrag gerade schreiben liegt daran das wir gestern von Lima auf 20 Meter über den Meeresspiegel nach Cusco auf 3508 Meter über den Meeresspiegel geflogen sind und dachten das bei diesen Enormen Höhenunterschied einige Machu Picchu Besucher ohne Akklimatisierung definitiv Probleme mit der Höhe bekommen. Selbst bei uns war die Nacht nicht wirklich komfortable da die Umstellung des Körpers einfach einige Zeit in Anspruch nimmt. Manchmal wacht man Mitten in der Nacht auf und man denkt das man keine Luft mehr bekommt. Kein wirklich schönes Gefühl auf das man getrost verzichten kann. Die Höhenkrankheit in Machu Picchu ist nur bedingt ein Problem. Die Inka Stadt liegt nur 2430 Meter und liegt sogar damit unter der Höhe von Cusco. Die Stadt selbst liegt auf etwa 3400 Meter, da aber viele Reisende in Cusco ankommen sind wohl die 3400 – 3500 Meter Höhe der Maßstab mit dem man sich auseinandersetzen sollte. Wenn man eine Tour auf die Rainbow Mountains plant darf man sich nochmal auf einige Meter mehr einstellen. Im Regelfall wird man hier mit dem Bus auf 4400 Meter gebracht und wer den bekannten Gipfel erklimmen möchte darf nochmal rund 700 Höhenmeter bergauf steigen. Der Aussichtspunkt der Rainbow Mountains befindet sich auf etwa 5150 Meter. Daher sollte man sich für die Besichtigung dieser farbenfrohe Berge in Peru definitiv einige Tage akklimatisiert haben. Wer Aktivitäten um Cusco plant wird früher oder später mit der Höhenkrankheit in Peru in Berührung kommen.
Höhenkrankheit ab welcher Höhe?
Wenn man sich einmal mit dem Thema etwas genauer beschäftigt findet man sehr viele Erfahrungsberichte die von Höhenkrankheiten auf unterschiedlichsten Höhen berichten. Teilweise hört man von Höhenkrankheit ab 1000 Meter? Aber das ist nicht der Normalfall. Nicht nur die Höhe spielen bei der Frage „Ab welcher Höhe bekommt man Höhenkrankheit?“ eine Rolle sondern auch noch einige weitere Faktoren. Wie schnell steigt man auf? Wie lange war man bereits in Höhenlagen unterwegs? Wie ist die körperliche Fitness? (wobei hier kann es auch einen Marathonläufer erwischen). Die ersten Symptome treten meist bereits nach kurzer Zeit ein. Anfangs merkt man einen leichten Druck auf den Kopf der sich dann langsam zum Tunnelblick ausweitet. Diese Veränderung kann man bereits ab 2000 – 2500 Meter merken wenn der Aufstieg zu schnell war und keine Akklimatisierung erfolgte. Max selbst hatte es sehr deutlich ab 3000 Meter auf den Acatengao gemerkt. Daher wäre unsere Antwort auf die Frage „Höhenkrankheit ab welcher Höhe?“ ganz klar zwischen 2500 – 3000 Meter.
Welche Medikamente gibt es gegen die Höhenkrankheit?
Für die Therapie der Höhenkrankheit gibt es einige Medikamente. Die man allerdings vorher mit einem Arzt bzw. Apotheker absprechen sollte. Die meisten gängigen Medikamente gegen die Höhenkrankheit gibt es in den jeweiligen Regionen frei verkäuflich in den Apotheken. Daher ist nicht unbedingt ein Arztbesuch notwendig.
Folgende Medikamente eignen sich zur Therapie der Höhenkrankheit:
- Acetazolamid (Diamox®): Dieses Medikament wird nicht nur bei der akuten AMS eingenommen sondern auch oft als Prophylaxe
- Dexamethason: Wird meist als Therapie für die akute Höhenkrankheit angewandt – allerdings schwören auch eine auf Dexamethason als Prophylaxe
Andere Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel stehen derzeit in der Diskussion ob sie wirklich etwas gegen die akute Höhenkrankheit bringen oder nicht. Wer sich noch auf pharmazeutischen Weg für das Thema interessiert kann gerne folgenden Link besuchen: https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=H%C3%B6henkrankheit
Hilft Coca Tee gegen die Höhenkrankheit?
Sobald man nach Ecuador kommt wird Coca Tee zu einem ständigen Begleiter in der Höhe. In jeder Berghütte wird Mate de Coca und Coca Tee ausgeschenkt. Der Tee wird mit den getrockneten Blättern des Coca Baums zubereitet. Hierfür wird einfach das heiße Wasser auf die getrockneten gegossen. Der Tee schmeckt ähnlich wie ein sehr milder Grüntee. In den Andenregionen schwört man auf den Coca Tee und er wird sehr viel und oft getrunken. Wir haben auf den Cotopaxi eine leichte Verbesserung des Empfinden auf 4800 Meter spüren können. Daher sehen wir den Coca Tee als hilfreich, allerdings nicht als die Top Geheimwaffe gegen die Höhe.
5 Tipps gegen die Höhenkrankheit
- Steige langsam auf – plane deine Route so, dass du an einem Tag nicht mehr als 500 – 750 Höhenmeter (ab 2000 Meter) nach oben steigst. So gibst du deinem Körper die Möglichkeit sich an die Höhe anzupassen.
- Trinke keinen Alkohol wenn du in der Höhe bist – das zehrt zusätzlich an deinem Körper und verstärkt die Symptome der AMS.
- Trinke viel Wasser! Die Höhenluft ist deutlich trockener und der Körper benötigt dadurch viel mehr Wasser. Daher gilt auch in der Höhe – viel Wasser hilft viel!
- Passe deine Ernährung an. Schaue das du keine schweren Speisen zu dir nimmst. Ein Big Mac und 3 Portionen Pommes sind für den Körper schwer zu verdauen aber er braucht doch die Energie zur Anpassung in der Höhe!
- Trinke Coca Tee! Tu das, was die Einheimischen in den Bergen seit Jahrhunderten machen und halte dich an deren Regeln. Diese Menschen kennen sich mit der Höhe aus und wissen was hilft!
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