Als wir in Medellín ankamen erzählte uns unser UBER-Fahrer auf dem Weg vom Flughafen in unsere Unterkunft über Guatape und den El Penol von Guatape. Um ehrlich zu sein hatten wir uns nicht genauer über die Gegend um Medellín informiert, sondern waren eher fokussiert auf das Leben und die Touren (Pablo Escobar Tour und Comuna 13) in Medellín selbst.
Allgemeiner Hinweis zu UBER in Kolumbien
In Kolumbien ist UBER nicht erlaubt, aber das System funktioniert gut und man läuft nicht Gefahr von örtlichen Taxifahrer über den Tisch gezogen zu werden – daher war die erste Wahl in Kolumbien für uns auch UBER. Wenn man in Kolumbien mit einem UBER fährt bittet einen der Fahrer vorne Platz zu nehmen und manchmal werden lustige Stories erfunden die man bei einer Kontrolle schnell erzählen würde damit der Fahrer keine Strafe zahlen muss. Allerdings wurden wir in Kolumbien nie mit einem unserer UBER Fahrer kontrolliert.
Nachdem der UBER-Fahrer uns so von Guatape und El Penol vorgeschwärmt hatte wollten wir natürlich einmal sehen was es mit dem Ort auf sich hat. Schnell haben wir herausgefunden das es der Ort war den wir bereits vom Flugzeug aus beim Landeanflug auf den Internationalen Flughafen mit Air Viva bewundert hatten. Daher war die Entscheidung relativ schnell getroffen und über unseren Airbnb Host hatten wir dann auch einen Fahrer und Guide gebucht.
Für die Fahrt mit einem KIA Hybrid Auto den Guide und die Führung durch Guatape zahlten wir insgesamt 500.000 COP für zwei Personen und 8 Stunden was etwa 74 Euro je Person entsprach. Es wäre auf eigne Faust wahrscheinlich auch noch günstiger gegangen aber diesen Luxus hatten wir uns erlaubt – da laut Google und Co. die Fahrt auf eigne Faust bis zu 3,5 Stunden einfach dauern konnte und wir aber noch lieber etwas vom Tag in Guatape haben wollten.
El Penol ein einsamer Fels in der Landschaft
Pünktlich um 8 Uhr morgens wurden wir von unserem Guide und Fahrer Alejandro abgeholt. Dann ging es für etwa 1 Stunde und 45 Minuten über verschiedene Straßen zum El Penol. Anfangs war die Straße gut ausgebaut und wir mussten auch etwas Maut zahlen danach ging es über kleinere Straßen Richtung El Penol bzw. Guatape.
Gut durchgeschüttelt kamen wir bei dem einsamen Fell in der Landschaft an. Er sieht so verlassen aus so wie er in der Landschaft steht. Der Fells wurde bereits 1940 von der kolumbianischen Regierung zum Nationalmonument erklärt! Wenn man von Unten so nach oben blickt versteht man auch ganz schnell warum es sich hier um einen ganz besonderen Felsen handelt. Das Gewicht beträgt etwa 10 Millionen Tonne – an der Spitze ist er 2135 Meter über den Meeresspiegel. El Penol selbst ist 220 Meter hoch und 285 Meter lang und 110 Meter breit – klingt jetzt, wenn man es so schriebt nicht so riesig aber, wenn man direkt davor steht bekommt man doch schon etwas Angst!
Unser Ziel stand fest – wir wollen da hoch – also packten wir unsere Wasserflaschen und Kameras und stiefelten langsam los. Zuvor mussten wir noch 18.000 COP Eintritt zahlen (etwa 4,50 Euro je Person) – dann ging es über die Treppen den Stein hinauf. Zugegeben waren wir noch von Max seinen Geburtstag etwas verkatert, sodass die 650 – 720 Stufen schier endlos schienen – aber oben angekommen belohnte uns der fantastische Ausblick (der bei guter Sicht laut Infotafel bis zu 500 Kilometer reicht).
Um den El Penol findet man den künstlich angelegten See der als Wasserspeicher für ein Hydrokraftwerk dient. Als wir den Stein besucht hatten war der Wasserspiegel 4 Meter unter dem normalen Level da hier gerade Trockenzeit herrschte und das Kraftwerk über mehrere Monate einen Ausgleich schaffen musste, da ein anderes Wasserkraft Betriebsprobleme hatte.
Nachdem wir den Felsen wieder heruntergegangen waren ging es mit unserem Guide weiter nach Guatape. Hier wurde aus dem Fahrer auf das erste Mal ein Guide.
Das kleine sympathische Dorf Guatape
Das Dorf Guatape hat etwa 7.000 Einwohner – also es handelt sich echt um ein kleines süßes Dorf mit vielen netten Menschen. Die tollen bunten Wände sind aber nicht nur einfach so an die Häuser angebracht, sondern haben auch einen Sinn.
Die jeweiligen Gemälde an der Wand beschreiben meist den Beruf des Bewohners. Zumindest war es früher so – heute gibt es natürlich auch Gemälde die einfach nur aus Design-Gründen an der Hausmauer angebracht sind.
Wir sind dann mit dem dortigen TukTuk einmal durch Guatape gefahren (etwa 20 Minuten für 15.000 COP) sind gemütlich Mittagessen gegangen und hatten ein super leckeres Mittagessen und dann war es auch schon wieder an der Zeit aufzubrechen.
Auf der Rückfahrt haben Max und Alejandro dann die gemeinsame Liebe zur elektronischen Tanzmusik entdeckt. Die Rückfahrt war mehr Rave als Autofahrt!
Lohnt sich ein Besuch des El Penol oder Guatape?
Nachdem wir ja in den letzten Monaten sehr viele Städte und Orte gesehen hatten, konnte uns Guatape nicht mehr aus den Schuhen hauen. Natürlich hat das Dorf einen ganzen eignen Charme – die bunten Wände, die nette Menschen und das gemächliche Leben sind Ultra sympathisch. Allerdings würden wir deshalb wahrscheinlich nicht nochmal 1,5 Stunden von Medellín aus fahren.
Anders hingegen sieht es mit dem El Penol aus – wir haben bisher noch keinen solchen einsamen Stein in der Landschaft gesehen und fanden diesen sehr beeindruckend. Alleine die Aussicht ist ein Besuch des Steins wert.
Daher ist unser Fazit relativ eindeutig – besucht man nur Guatape würden wir eher davon abraten – allerdings in Kombination mit dem El Penol definitiv ein genialer und toller Tagesausflug den wir Jederzeit wieder machen würden!
PS: Unterschätzt nicht die 650 – 720 Stufen das geht da ganz schön hoch und die Luft ist bei 2.000 Metern spürbar dünner!