Strand im Manuel Antonio Nationalpark Costa Rica

Manuel Antonio Nationalpark in Costa Rica

Der Manuel Antonio Nationalpark ist der kleinste Nationalpark Costa Ricas und liegt an der Pazifikküste von Costa Rica. Auch wenn es sich dem Namen nach um einen Nationalpark handelt, möchten wir bereits an dieser Stelle falschen Erwartungen vorwegnehmen. Ganz klar steht bei diesem Park der Tourismus im Vordergrund. Die Wege im Park sind in einer guten Stunde leicht zu absolvieren aber die meisten Leute kommen sowieso wegen des Badestrandes.

Der Strand ist wie aus dem Bilderbuch

Im Endeffekt ist es eine gut kommerzialisierte und institutionalisierte Möglichkeit der costaricanischen Natur mit möglichst wenigen Unannehmlichkeiten näher zu kommen. Dieses Ziel erfüllt er gut.

Der Ort Manuel Antonio

Bereits in den frühen Morgenstunden schieben sich die ersten Reisebusse durch den Ort Manuel Antonio. Der Ort selbst besteht in erster Linie aus Restaurants, Hotels und Souvenierständen. Der Strand von Manuel Antonio ist der gleiche wie im Nationalpark, nur wird die Illusion eines einsamen Idylls hier durch Liegen, Verkäufer und die angrenzende Kleinstadt zerstört.

Manuel Antonio ist etwas teurer als andere costaricanische Kleinstädte. Was uns sehr gestört hat, dass die meisten Restaurants die Preise ohne Steuern und Service ausschreiben. Die Rechnung ist dann einfach am Ende 23% höher als die Preise auf der Karte. Das ist jedoch nicht in allen Restaurants gleich. Wir haben bereits am ersten Tag unseres Aufenthalts zufällig das kleine Soda El Chante del Parque gefunden, das sehr faire Preise und gutes Essen hat. Auch das Soda Costa Linda fanden wir gut. Egal wohin ihr geht, fragt vorab, ob Steuern in die Preise inkludiert sind.

Das schöne an Manuel Antonio ist, dass viele Tiere des Parks hier bereits zu sehen sind. Regelmäßig turnen Gruppen von Affen durch die Stromkabel, Waschbären räumen nachts die Mülltonnen aus und gelegentlich irrt auch mal ein Faultier durch die Straßen.

Kurz nach 16:00 sind die Straßen von Manuel Antonio dann wieder leer. Wenn der Park geschlossen ist, fahren die Touristen weiter und die Händler gehen nach Hause. Dann ist der Ort schon beinahe gemütlich und man kann in Ruhe einen Cocktail trinken und dabei Vögel beobachten.

Der Park Manuel Antonio

Tickets für den Nationalpark

Die Tickets für den Park sollte man am Vortag bei der Bank ungefähr 50m vor dem Parkeingang kaufen. Die Guides vor Ort begrenzen immer wieder die Besuchermassen. Dann wird der Ticketverkauf ausgesetzt und nur Personen mit Ticket können noch in den Park. Die Tickets kosten 16 US$

Der Eingang des Manuel Antonio Nationalparks

Vor dem Park versuchen einem zahlreiche Guides eine Tour aufzuschwatzen. Touren kosten inklusive Eintritt um die 45 US$. Die Guides haben normalerweise Ferngläser dabei, so dass sie euch auch Vögel zeigen können. Wir finden es gibt Parks in denen sich Guides mehr lohnen, da die Pfade unwegsamer sind und man ohne Guides kaum Tiere sehen wird. Hier war es eher der Fall, dass man Tiere an den Touristentraben am Weg erkennt. Aber das ist eine subjektive Einschätzung.

Einlass in den Manuel Antonio Park

Der Park öffnet morgens um 7:00 Uhr seine Pforten. Dann stehen viele Touristen bereits Schlange. Das Internet spricht von Wartezeiten von über 1,5 Stunden, da die Besucher nicht alle auf einmal hinein gelassen haben. Wir haben gemütlich gefrühstückt und sind ohne Wartezeit um 9:30 durch die Tore gegangen – an einem Donnerstag außerhalb der Schulferien. Freitag und an den Wochenenden ist der Park natürlich deutlich voller als unter der Woche – Montags hat er geschlossen.

Breite Betonwege machen den Mangrovenwald leicht zugänglich

Attraktionen im Park Manuel Antonio

Die Wege im Park führen durch tropischen Regenwald und Mangroven zum Strand. Dort kann man neben zahlreichen Fischen mit etwas Glück von September bis November auch Buckelwale sehen. Der Strand des Nationalparks ist sehr hübsch und wirkt wie aus einer Werbung. Er ist zwar wirklich voll aber dennoch sehenswert.

Mit viel Glück sieht man im Herbst vom Strand aus Buckelwale

Der Manuel Antonio Nationalpark ist besonders berühmt dafür, dass seine Bewohner wenig Scheu vor den Menschen zeigen. Viele Tiere sahen wir während unseres Besuchs nicht, doch die, die da waren, wirkten an den Menschen gewöhnt und fraßen in aller Ruhe in Sichtweite.

Ein Schwarzleguan sonnt sich am Strand

Wege im Park Manuel Antonio

Die Wege im Park bis zum Strand sind Hochwege, die etwa einem Meter über dem Boden durch den Wald führen. Sie bestehen aus Beton und haben massive Metallgeländer. Damit ist der Manuel Antonio einer der wenigen Nationalparks, die auch gut mit Rollstühlen und Kinderwägen besucht werden können.

Die Wege sind Rollstuhltauglich

Ab dem Strand kommen dann jedoch Sand, Schotter und Treppen. Die Halbinsel kann entsprechend nicht mit fahrbarem Untersatz besucht werden. Dort sind dann auch deutlich weniger Touristen anzutreffen.  Vorsicht bei den hölzernen Wegen die es dort Abschnittsweise gibt. Das Holz ist teilweise so morsch, dass man durchbrechen kann.

Am Strand führen Sandwege entlang
Auf der Halbinsel gibt es einige Treppen

Tipps für den Besuch des Manuel Antonio Nationalparks

  • Kauft die Karten am Vortag
  • Kommt nicht direkt in der Früh
  • Kommt Dienstag bis Donnerstag
  • Sprüht euch vor dem Besuch mit Mückenspray ein
  • Bringt ausreichend Wasser mit
  • Bringt Badesachen mit
  • Alkohol ist im Park verboten
  • Nur Lebensmittel die keinen Abfall erzeugen sind erlaubt
  • Am Strand gibt es Duschen und Toiletten (4/19 gerade in Renovierung)

Fazit Manuel Antonio Nationalpark

Unserer Meinung nach ist es der perfekte Wald für Leute die nicht gut zu Fuß sind oder nicht gerne Wandern gehen. Die Natur wird einem hier auf dem Silbertablett mit allen Annehmlichkeiten präsentiert. Im Moment werden auch noch Vogelbeobachtungstürme aufgebaut, die den Besuch sicherlich bereichern.

Für unseren Geschmack war der Park jedoch zu touristisch und in einem Nationalpark finden wir einen Badestrand mit Duschen und ein Restaurant mit Souvenierständen einfach deplatziert. Andererseits freuen wir uns über jedes Projekt, das dazu führt, dass Natur erhalten bleibt. Wenn dies auch noch die lokale Wirtschaft unterstützt umso besser.

Das abschließende Fazit lautet daher: Für Naturburschen, Abenteurer und Entdecker gibt es bessere Fleckchen in Costa Rica, für Touristen ist er jedoch eine gute Sache.

Der Strand im Nationalpark
Rote Krabben in den Mangroven


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