Insider-Guide für deine Städtereise
Entdecke die Top 10 Sehenswürdigkeiten in Krakau mit unserem umfassenden Guide. Von der majestätischen Wawel-Burg bis zum lebendigen jüdischen Viertel – alle Highlights mit Insider-Tipps für deine perfekte Städtereise.
Krakau ist ein wahres kulturelles Juwel Polens und gehört zu den schönsten und geschichtsträchtigsten Städten Europas. Als ehemalige Königsstadt und seit 1978 UNESCO-Weltkulturerbe verzaubert Krakau seine Besucher mit einer einzigartigen Mischung aus mittelalterlicher Architektur, Renaissance-Pracht und lebendiger Kultur. Die Stadt an der Weichsel hat den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschädigt überstanden, wodurch ihre historische Bausubstanz erhalten blieb – ein seltenes Glück für eine mitteleuropäische Stadt dieser Bedeutung.
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In diesem Artikel stelle ich dir die 10 wichtigsten Sehenswürdigkeiten Krakaus vor, die du bei deinem Besuch nicht verpassen solltest. Nach mehreren Aufenthalten in dieser faszinierenden Stadt kann ich dir nicht nur die bekannten Highlights, sondern auch wertvolle Insider-Tipps geben, die deinen Besuch noch unvergesslicher machen werden.
1. Der Hauptmarkt (Rynek Główny)
Der Hauptmarkt (Rynek Główny) ist das pulsierende Herz Krakaus und mit einer Fläche von etwa 40.000 Quadratmetern einer der größten mittelalterlichen Marktplätze Europas. Angelegt im 13. Jahrhundert nach der Verleihung des Stadtrechts, bildet er bis heute das Zentrum des städtischen Lebens. Der Platz ist umgeben von prächtigen Bürgerhäusern, deren bunte Fassaden verschiedene Architekturstile vom Mittelalter bis zum Jugendstil widerspiegeln.
In der Mitte des Platzes dominieren die Tuchhallen (Sukiennice), während die majestätische Marienkirche mit ihren ungleichen Türmen die nordöstliche Ecke markiert. Der Hauptmarkt ist zu jeder Tageszeit einen Besuch wert: morgens, wenn die Stadt langsam erwacht und die Cafés ihre Tische aufstellen; mittags, wenn Straßenmusiker und Künstler für Unterhaltung sorgen; und besonders abends, wenn die historischen Gebäude stimmungsvoll beleuchtet werden.
Insider-Tipp: Für die besten Fotos ohne Menschenmassen komme früh morgens, idealerweise vor 8 Uhr. Wenn du den Platz aus einer anderen Perspektive erleben möchtest, besuche die Café-Terrasse im obersten Stockwerk des Kaufhauses an der Nordseite des Platzes für einen herrlichen Blick über den gesamten Markt.
2. Die Marienkirche (Kościół Mariacki)
Die gotische Marienkirche mit ihren charakteristischen ungleichen Türmen ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Krakaus. Der höhere der beiden Türme (81 Meter) beherbergt den Trompeter, der stündlich das „Hejnał Mariacki“ spielt – eine Melodie, die abrupt abbricht und an einen Trompeter erinnert, der der Legende nach im 13. Jahrhundert beim Warnen vor einem Tatarenüberfall von einem Pfeil getroffen wurde.
Das absolute Highlight im Inneren der Kirche ist der monumentale Hochaltar, geschnitzt vom Nürnberger Meister Veit Stoß (Wit Stwosz) zwischen 1477 und 1489. Mit einer Höhe von 13 Metern und einer Breite von 11 Metern im geöffneten Zustand zählt er zu den bedeutendsten Werken der spätgotischen Schnitzkunst in Europa. Die farbenfrohen Figuren aus Lindenholz stellen Szenen aus dem Leben Marias dar, wobei die zentrale Szene ihre Himmelfahrt zeigt.
Die Kirche beeindruckt zudem mit ihrer farbenfrohen Ausmalung, die im 19. Jahrhundert im neugotischen Stil von Jan Matejko entworfen wurde, sowie mit prächtigen Glasfenstern.
Öffnungszeiten: Montag-Samstag 11:30-18:00 Uhr, Sonntag 14:00-18:00 Uhr (Gottesdienste ausgenommen)
Eintritt: ca. 15 PLN (ca. 3,50 €)
Turmbesteigung: Saisonabhängig, separate Tickets erforderlich
Insider-Tipp: Plane deinen Besuch so, dass du zur vollen Stunde in der Nähe der Kirche bist, um das Trompetensignal zu hören. Wenn du den Altar in seiner ganzen Pracht sehen möchtest, komme nachmittags – er wird nur zu bestimmten Zeiten geöffnet, in der Regel um 11:50 Uhr und 17:30 Uhr.
3. Die Tuchhallen (Sukiennice)
Die Tuchhallen bilden das architektonische Herzstück des Hauptmarktes. Dieses langgestreckte Renaissance-Gebäude diente seit dem 14. Jahrhundert als Handelszentrum, insbesondere für den lukrativen Tuchhandel, dem es seinen Namen verdankt. Nach einem Brand im 16. Jahrhundert wurde es im italienischen Renaissance-Stil wiederaufgebaut und erhielt seine charakteristische Attika und Arkaden.
Heute beherbergen die Tuchhallen im Erdgeschoss eine Markthalle mit zahlreichen Ständen, die Souvenirs, Schmuck, Holzschnitzereien und andere Handwerksprodukte anbieten. Im Obergeschoss befindet sich eine Galerie polnischer Kunst des 19. Jahrhunderts mit bedeutenden Werken von Jan Matejko, Józef Chełmoński und anderen namhaften Künstlern.
Die Tuchhallen sind nicht nur ein historisches Monument, sondern auch ein lebendiger Ort, an dem Handel und Kultur aufeinandertreffen – ganz wie in früheren Jahrhunderten.
Öffnungszeiten Markthalle: Täglich 10:00-20:00 Uhr
Öffnungszeiten Galerie: Dienstag-Samstag 10:00-18:00 Uhr, Sonntag 10:00-16:00 Uhr, Montag geschlossen
Eintritt Galerie: ca. 25 PLN (ca. 5,50 €)
Insider-Tipp: Bei den Souvenirs in der Markthalle lohnt es sich zu handeln – die Preise sind oft verhandelbar. Für authentisches polnisches Kunsthandwerk schaue nach Produkten mit dem Zertifikat „Cepelia“, das für traditionelle Handwerkskunst steht. Die Galerie im Obergeschoss ist deutlich weniger besucht als die Markthalle und bietet eine ruhige Oase mitten im Trubel der Altstadt.
4. Die Wawel-Burg und Kathedrale
Der Wawel-Hügel mit seiner imposanten Burg und der Kathedrale ist nicht nur eine Touristenattraktion, sondern das symbolische Herz Polens. Hier residierten vom 11. bis zum 17. Jahrhundert die polnischen Könige, hier wurden sie gekrönt und beigesetzt. Der Komplex vereint verschiedene Architekturstile vom Mittelalter bis zum Barock und spiegelt die wechselvolle Geschichte des Landes wider.
Das königliche Schloss beeindruckt besonders mit seinem Renaissance-Innenhof, der von dreistöckigen Arkadengängen umgeben ist – ein Meisterwerk italienischer Architekten des 16. Jahrhunderts. Im Inneren des Schlosses kannst du die königlichen Gemächer mit ihrer prächtigen Ausstattung besichtigen, darunter die berühmte Sammlung flämischer Wandteppiche aus dem 16. Jahrhundert.
Die Wawel-Kathedrale diente als Krönungskirche und letzte Ruhestätte der meisten polnischen Könige. Besonders sehenswert sind die Sigismund-Kapelle mit ihrer vergoldeten Kuppel – ein Meisterwerk der Renaissance – und die königlichen Grabmäler. In der Krypta der Kathedrale ruhen bedeutende Persönlichkeiten der polnischen Geschichte, darunter Nationaldichter Adam Mickiewicz und Staatspräsident Lech Kaczyński.
Öffnungszeiten Schloss: Dienstag-Sonntag, saisonabhängig (April-Oktober 9:30-17:00 Uhr, November-März 9:30-16:00 Uhr), Montag teilweise geschlossen
Öffnungszeiten Kathedrale: Montag-Samstag 9:00-17:00 Uhr, Sonntag 12:30-17:00 Uhr
Eintritt: Verschiedene Tickets für einzelne Bereiche, Gesamtticket ca. 100 PLN (ca. 22 €)
Insider-Tipp: Die Besucherzahl für die Staatsgemächer ist begrenzt – kaufe deine Tickets im Voraus online oder komme früh am Morgen. Ein kostenloser Bereich ist der Schlosshof, den du auch ohne Ticket betreten kannst. Für einen besonderen Blick auf Krakau steige auf den Sigismund-Turm der Kathedrale – die Aussicht ist den Aufstieg wert.
5. Das Jüdische Viertel Kazimierz
Kazimierz, benannt nach König Kasimir dem Großen, war bis 1800 eine eigenständige Stadt und entwickelte sich ab dem 15. Jahrhundert zum Zentrum jüdischen Lebens in Polen. Nach den Schrecken des Holocaust und Jahren der Vernachlässigung während der kommunistischen Ära erlebt das Viertel seit den 1990er Jahren, nicht zuletzt durch Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“, eine bemerkenswerte Renaissance.
Heute ist Kazimierz ein faszinierendes Mosaik aus jüdischer Geschichte und hipster Kultur. In den verwinkelten Gassen findest du historische Synagogen wie die Alte Synagoge (heute ein Museum) und die noch aktive Remuh-Synagoge mit dem angrenzenden alten jüdischen Friedhof. Gleichzeitig pulsiert das Viertel mit Vintage-Läden, Kunstgalerien, trendigen Cafés und einigen der besten Restaurants und Bars der Stadt.
Das Herz des Viertels ist der Plac Nowy mit seinem charakteristischen runden Gebäude in der Mitte, das früher als Schlachthaus diente und heute ein Zentrum für Street Food ist – hier findest du die berühmten Zapiekanki (polnische Pizza-Baguettes).
Sehenswert in Kazimierz:
- Alte Synagoge (Stara Synagoga) – älteste erhaltene Synagoge Polens, heute Museum
- Remuh-Synagoge und Friedhof – aktive Synagoge mit historischem Friedhof
- Plac Nowy – lebendiger Marktplatz mit Food-Ständen
- Ulica Szeroka – historische Hauptstraße mit Restaurants und der Alten Synagoge
- Galicia Jewish Museum – moderne Ausstellung zur jüdischen Kultur in Galizien
Insider-Tipp: Besuche Kazimierz am besten zweimal – einmal tagsüber für die historischen Stätten und einmal abends für die lebendige Atmosphäre in den Bars und Restaurants. Im Sommer findet hier das jährliche Festival der Jüdischen Kultur statt, eines der größten seiner Art in Europa. Für ein authentisches Erlebnis probiere die traditionelle jüdisch-polnische Küche im Restaurant „Ariel“ oder „Once Upon A Time In Kazimierz“.
6. Schindlers Fabrik
Die ehemalige Emaillewarenfabrik von Oskar Schindler im Stadtteil Podgórze ist heute eines der eindrucksvollsten Museen Krakaus. Hier rettete der deutsche Industrielle während des Zweiten Weltkriegs über 1.000 jüdische Zwangsarbeiter vor der Deportation in Vernichtungslager – eine Geschichte, die durch Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“ weltbekannt wurde.
Das Museum ist jedoch weit mehr als eine Gedenkstätte für Schindler und seine Arbeiter. Es bietet eine umfassende, immersive Darstellung des Lebens in Krakau während der deutschen Besatzung von 1939 bis 1945. Die Ausstellung ist chronologisch aufgebaut und führt durch nachgebaute Straßenzüge, ein Ghetto-Zimmer, einen Bahnhof und andere szenische Rekonstruktionen, die mit Originalexponaten, Fotografien und Zeitzeugenberichten ergänzt werden.
Besonders beeindruckend ist die innovative Gestaltung der Ausstellung, die alle Sinne anspricht und emotionale Reaktionen hervorruft. Sie vermittelt ein tiefes Verständnis für die Schrecken der Besatzungszeit, aber auch für den Alltag und den Widerstand der Krakauer Bevölkerung.
Öffnungszeiten: Montag 10:00-14:00 Uhr, Dienstag-Sonntag 10:00-19:00 Uhr
Eintritt: ca. 30 PLN (ca. 6,50 €), montags freier Eintritt (begrenzte Tickets)
Adresse: ul. Lipowa 4, im Stadtteil Podgórze
Insider-Tipp: Die Besucherzahl ist begrenzt – reserviere dein Ticket unbedingt im Voraus online. Plane mindestens 2 Stunden für den Besuch ein, besser 3, um die Ausstellung in Ruhe auf dich wirken zu lassen. Kombiniere den Besuch mit einer Erkundung des Stadtteils Podgórze, wo sich auch der Plac Bohaterów Getta (Platz der Ghetto-Helden) mit dem eindrucksvollen Denkmal der leeren Stühle befindet.
7. Die Floriańska-Straße und das Florianstor
Die Floriańska-Straße ist eine der bekanntesten und ältesten Straßen Krakaus und bildet den nördlichen Teil des historischen Königswegs, der vom Florianstor zum Wawel-Hügel führt. Diese geschäftige Fußgängerzone verbindet den Hauptmarkt mit dem Florianstor und ist gesäumt von historischen Bürgerhäusern, die heute Geschäfte, Restaurants und Cafés beherbergen.
Das Florianstor (Brama Floriańska) am nördlichen Ende der Straße ist das einzige erhaltene Haupttor der mittelalterlichen Stadtbefestigung und stammt aus dem frühen 14. Jahrhundert. Mit seinem gotischen Turm und dem Wappen Krakaus über dem Durchgang bildet es ein imposantes Eingangstor zur Altstadt. Direkt dahinter befindet sich der Barbakan, ein beeindruckendes Vorwerk der Stadtbefestigung aus dem 15. Jahrhundert mit charakteristischer runder Form und Schießscharten.
In der Floriańska-Straße Nr. 41 befindet sich das Haus „Pod Murzynkiem“, in dem Jan Matejko, einer der bedeutendsten polnischen Maler des 19. Jahrhunderts, lebte und arbeitete. Heute ist hier ein Museum untergebracht, das Einblicke in sein Leben und Werk gibt.
Öffnungszeiten Florianstor und Barbakan: Saisonabhängig, in der Regel April-Oktober 10:30-18:00 Uhr
Eintritt Barbakan: ca. 12 PLN (ca. 2,60 €)
Insider-Tipp: Die Floriańska-Straße ist eine der touristischsten Straßen Krakaus – für authentischere Erlebnisse und günstigere Preise biege in eine der Seitenstraßen ab. Wenn du auf dem Weg vom Bahnhof in die Altstadt bist, führt dich die Straße direkt zum Hauptmarkt – ein perfekter erster Eindruck von Krakau.
8. Die Jagiellonen-Universität
Die Jagiellonen-Universität, gegründet 1364 von König Kasimir dem Großen, zählt zu den ältesten Universitäten Europas und ist die zweitälteste Mitteleuropas nach der Karls-Universität in Prag. In ihrer langen Geschichte hat sie bedeutende Persönlichkeiten hervorgebracht, darunter Nikolaus Kopernikus und Karol Wojtyła, den späteren Papst Johannes Paul II.
Das Collegium Maius, das älteste Universitätsgebäude aus dem 15. Jahrhundert, beherbergt heute ein faszinierendes Museum mit historischen wissenschaftlichen Instrumenten, alten Globen, Kunstwerken und akademischen Insignien. Der gotische Arkadenhof mit seinem Brunnen in der Mitte ist besonders sehenswert und vermittelt eine Atmosphäre mittelalterlicher Gelehrsamkeit.
Die Universität prägt bis heute das intellektuelle und kulturelle Leben Krakaus. Rund um das Universitätsviertel findest du zahlreiche Buchhandlungen, Cafés und Studentenkneipen, die zum Verweilen einladen.
Öffnungszeiten Collegium Maius Museum: Montag-Freitag 10:00-15:00 Uhr, Samstag 10:00-14:00 Uhr, im Sommer längere Öffnungszeiten
Eintritt: ca. 16 PLN (ca. 3,50 €), samstags freier Eintritt
Adresse: ul. Jagiellońska 15
Insider-Tipp: Besuche unbedingt den Innenhof des Collegium Maius – er ist frei zugänglich und einer der schönsten Orte in Krakau. Um 11:00, 13:00 und 15:00 Uhr kannst du das Glockenspiel mit beweglichen Figuren erleben, das historische Persönlichkeiten der Universität darstellt. Für einen tieferen Einblick lohnt sich eine geführte Tour durch die historischen Räume.
9. Der Planty-Park
Der Planty-Park ist eine grüne Oase, die die Krakauer Altstadt wie ein Ring umgibt. Er entstand im frühen 19. Jahrhundert auf dem Gelände der abgerissenen mittelalterlichen Stadtmauern und Wassergräben. Mit einer Fläche von etwa 21 Hektar und einer Länge von über 4 Kilometern bietet er eine willkommene Erholungsmöglichkeit mitten in der Stadt.
Der Park ist in acht Gärten unterteilt, jeder mit eigenem Charakter und besonderen Pflanzen. Entlang der gewundenen Wege findest du zahlreiche Bänke, Brunnen, Statuen und Denkmäler, die an bedeutende Persönlichkeiten und Ereignisse der polnischen Geschichte erinnern.
Der Planty ist zu jeder Jahreszeit reizvoll: im Frühling mit blühenden Magnolien und Kastanien, im Sommer als schattiger Rückzugsort, im Herbst mit goldenen Blättern und im Winter mit schneebedeckten Wegen und festlicher Beleuchtung.
Insider-Tipp: Der Planty ist nicht nur ein schöner Spazierweg, sondern auch eine praktische Orientierungshilfe – er umschließt die gesamte Altstadt und ist ein guter Referenzpunkt. Besonders schön ist der Abschnitt zwischen dem Wawel und dem Barbakan. Im Sommer finden hier oft Freiluftausstellungen und kleine Konzerte statt. Für eine Pause zwischendurch gibt es mehrere Cafés direkt im Park.
10. Die unterirdische Route unter dem Marktplatz
Eines der neueren Highlights Krakaus ist das 2010 eröffnete unterirdische Museum „Rynek Underground“ direkt unter dem Hauptmarkt. Bei Ausgrabungen zwischen 2005 und 2010 entdeckten Archäologen hier die Überreste des mittelalterlichen Krakau, darunter Straßen, Häuserfundamente, Werkstätten und zahlreiche Alltagsgegenstände.
Das Museum präsentiert diese Funde auf innovative Weise mit multimedialen Installationen, Hologrammen und Touchscreens. Auf einer Fläche von fast 4.000 Quadratmetern kannst du durch das mittelalterliche Krakau wandeln, Handwerker bei der Arbeit beobachten und in die Atmosphäre eines mittelalterlichen Marktes eintauchen. Besonders beeindruckend sind die erhaltenen Fragmente einer hölzernen Straße aus dem 12. Jahrhundert und die Überreste eines frühen Verbrennungsofens.
Die Ausstellung verbindet auf gelungene Weise archäologische Funde mit moderner Technologie und macht die Geschichte Krakaus für Besucher jeden Alters erlebbar.
Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag 10:00-20:00 Uhr, Montag 10:00-16:00 Uhr
Eintritt: ca. 30 PLN (ca. 6,50 €), dienstags freier Eintritt (begrenzte Tickets)
Adresse: Rynek Główny 1 (Eingang durch die Tuchhallen)
Insider-Tipp: Die Besucherzahl ist begrenzt – reserviere dein Ticket im Voraus online oder komme früh am Morgen. Das Museum ist klimatisiert und daher besonders an heißen Sommertagen eine willkommene Abkühlung. Achte auf die interaktiven Stationen, die besonders für Kinder interessant sind, aber auch Erwachsenen Spaß machen.
Praktische Reisetipps für Krakau
Beste Reisezeit
Krakau ist ganzjährig einen Besuch wert, aber die beste Zeit für Sightseeing ist von April bis Juni und September bis Oktober, wenn die Temperaturen angenehm und die Touristenmassen geringer sind als im Hochsommer. Der Frühling bringt blühende Parks, während der Herbst die Stadt in goldenes Licht taucht.
Der Sommer (Juli-August) bietet lange Tage und zahlreiche Festivals, ist aber auch die Hauptsaison mit entsprechend vielen Besuchern und höheren Preisen. Der Winter kann kalt sein, hat aber seinen eigenen Charme mit dem stimmungsvollen Weihnachtsmarkt und schneebedeckten historischen Gebäuden.
Stadtführungen und Touren
Eine gute Möglichkeit, Krakau kennenzulernen, sind die kostenlosen Walking Tours, die mehrmals täglich in verschiedenen Sprachen starten. Diese basieren auf dem Trinkgeldprinzip und bieten einen guten Überblick über die Altstadt oder das jüdische Viertel. Treffpunkt ist meist am Hauptmarkt.
Für Auschwitz und das Salzbergwerk Wieliczka empfehle ich organisierte Touren, die den Transport und geführte Besichtigungen beinhalten. Diese kannst du im Voraus online oder in einem der vielen Touristenbüros in der Altstadt buchen.
Krakau Card und Sparmöglichkeiten
Die Krakau Card bietet freien Eintritt zu über 40 Museen und unbegrenzte Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Sie ist für 1-3 Tage erhältlich und kann sich lohnen, wenn du mehrere Museen besuchen möchtest. Viele Museen bieten zudem an bestimmten Tagen freien Eintritt an, meist montags oder dienstags – informiere dich im Voraus.
Fortbewegung in Krakau
Die Krakauer Altstadt ist kompakt und am besten zu Fuß zu erkunden. Für längere Strecken gibt es ein gut ausgebautes Netz aus Straßenbahnen und Bussen. Einzelfahrten kosten ca. 6 PLN (ca. 1,30 €), Tageskarten ca. 20 PLN (ca. 4,40 €). Tickets sind an Automaten an Haltestellen, in manchen Kiosken oder per App erhältlich und müssen beim Einsteigen entwertet werden.
Taxis und Ridesharing-Dienste wie Uber oder Bolt sind ebenfalls weit verbreitet und vergleichsweise günstig.
Karte mit allen Sehenswürdigkeiten
Alle genannten Sehenswürdigkeiten befinden sich in oder nahe der Altstadt und sind gut zu Fuß erreichbar. Der Hauptmarkt bildet das Zentrum, von dem aus du in alle Richtungen starten kannst:
- Vom Hauptmarkt zum Florianstor: ca. 5 Minuten
- Vom Hauptmarkt zum Wawel: ca. 15 Minuten
- Vom Hauptmarkt nach Kazimierz: ca. 20 Minuten
- Vom Wawel zu Schindlers Fabrik: ca. 30 Minuten
Eine logische Besichtigungsroute für einen Tag wäre: Florianstor – Floriańska-Straße – Hauptmarkt mit Marienkirche und Tuchhallen – Collegium Maius – Wawel. An einem zweiten Tag könntest du Kazimierz und Schindlers Fabrik erkunden.
Fazit
Krakau ist eine Stadt, die mit ihrer Schönheit, Geschichte und Atmosphäre verzaubert. Die Mischung aus mittelalterlicher Pracht, Renaissance-Eleganz und modernem urbanen Leben macht sie zu einem der faszinierendsten Reiseziele Europas. Die gut erhaltene Altstadt lädt zum Flanieren ein, während die tragische Geschichte des 20. Jahrhunderts in Gedenkstätten wie Schindlers Fabrik eindrucksvoll dokumentiert wird.
Neben den in diesem Artikel vorgestellten Top-Sehenswürdigkeiten hat Krakau noch viel mehr zu bieten: versteckte Innenhöfe, kleine Galerien, gemütliche Cafés und eine lebendige Kulturszene. Nimm dir Zeit, auch abseits der Hauptattraktionen zu wandeln und die besondere Atmosphäre dieser Stadt auf dich wirken zu lassen.
Egal ob du ein Wochenende oder eine Woche in Krakau verbringst – die Stadt wird dich mit ihrer Schönheit, Gastfreundschaft und ihrem kulturellen Reichtum begeistern und dich sicherlich dazu inspirieren, wiederzukommen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie viele Tage sollte man für Krakau einplanen?
Für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Altstadt reichen 2-3 Tage. Wenn du auch Auschwitz und das Salzbergwerk Wieliczka besuchen möchtest, plane mindestens 4-5 Tage ein.
Was kostet ein Krakau-Besuch?
Krakau ist im Vergleich zu westeuropäischen Städten recht günstig. Rechne mit etwa 40-80 € pro Tag für Unterkunft, Essen und Eintritte, je nach deinem Reisestil.
Wann ist die beste Reisezeit für Krakau?
Die Monate Mai, Juni, September und Oktober bieten angenehmes Wetter und weniger Touristen als im Hochsommer. Der Dezember ist trotz Kälte wegen des stimmungsvollen Weihnachtsmarktes beliebt.
Ist Krakau eine sichere Stadt für Touristen?
Ja, Krakau gilt als sehr sichere Stadt für Touristen. Wie in jeder Großstadt solltest du in belebten Touristengebieten auf Taschendiebe achten, aber schwere Kriminalität gegen Touristen ist selten.
Welche Sehenswürdigkeiten in Krakau sind kostenlos?
Der Hauptmarkt, der Planty-Park, der Wawel-Hof, das jüdische Viertel Kazimierz und viele Kirchen (außerhalb der Gottesdienstzeiten) können kostenlos besichtigt werden. Viele Museen bieten an bestimmten Tagen freien Eintritt.
Wie kommt man vom Flughafen ins Zentrum von Krakau?
Vom Flughafen Krakau-Balice fährt der Zug in etwa 20 Minuten zum Hauptbahnhof (ca. 15 PLN). Alternativ gibt es Busse (Linie 208 und 252) und Taxis/Uber (ca. 80-100 PLN).