Istanbul ist eine pulsierende Stadt. 15,5 Millionen Menschen Leben in der türkischen Metropole. Der Bosporus ist die Verbindung zwischen den Marmarameer bzw. dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer und gehört wohl zu den wichtigsten Wasserstraßen in dieser Region. Zudem stellt der Bosporus die Grenze zwischen Asien und Europa da – wenn man also den Bosporus überquert ist man entweder in Asien oder in Europa aber befindet sich immer noch in Istanbul.
Wenn man in Istanbul angekommen ist, wird man wahrscheinlich erstmal von der wunderschönen Stadt überwältigt sein. Viele Menschen sind auf der Straße und an jeder Ecke gibt es irgendetwas zu sehen. Dazwischen wird man immer wieder von Reiseveranstaltern angesprochen die verschiedene Tagestouren oder eben auch die Bosporus Dinner Cruise verkaufen.
Zugegeben sind wir auch nur so auf diese Aktivität in Istanbul gestoßen, Freunde und Bekannte hatten uns bisher von dieser „Sehenswürdigkeit“ noch nichts erzählt.
Wie teuer ist die Bosporus Dinner Cruise?
Die Bilder, die wir im Katalog vorgestellt haben, sprachen für sich und so buchten wir die Bosporus Dinner Cruise für einen Donnerstabend für 42,50 Euro je Person. (Wir waren bei der Buchung insgesamt 4 Personen – deshalb gab uns der Reiseveranstalter einen Discount von 7,50 Euro je Person. Angeboten wird die Tour eigentlich von jedem Veranstalter, der irgendwelche Touren verkauft – egal ob man auf der Straße angesprochen wird oder direkt solch ein Büro aufsucht.
Ablauf der Dinner Cruise in Istanbul
Wir wurden gegen 19.15 Uhr von einem Fahrer bei uns in der Unterkunft abgeholt. Da die Parksituationen bekanntlich eher schlecht sind, mussten wir etwa 5 Minuten zum Bus gehen, wo auch noch einige andere Teilnehmer auf uns warteten. Nach kurzer Prüfung, ob alle Teilnehmer vollständig sind, ging die Fahrt nun auch direkt los. Nach einer Fahrt von etwa 30 Minuten durch den dichten und lauten Verkehr von Istanbul sind wir dann bei der Station Kabatas rausgelassen worden und zum Boot geführt worden.
Das Boot war 3-stöckig und es waren mehr Personen da als gedacht. Nach kurzer Prüfung am Eingang wurden wir auch schon an unseren Platz begleitet. Die Personen, mit denen man sich den Tisch teilte, waren wild zusammengewürfelt. Es wartete bereits ein türkischer Vorspeisenteller auf uns. Abgelegt wurde allerdings erst nach einer guten Stunde warten, in dieser Zeit wurde das Boot immer voller und der Saal füllte sich. Wir hatten im Paket noch kostenlose Softdrinks dabei, welche im 150 ml Glas serviert wurden. Wir haben dann immer gleich mehr bestellt, man hat ja schließlich darauf zu achten, dass man bei der Temperatur genügend trinkt. Gegen 21 Uhr legte das Boot endlich ab und die „Cruise“ begann.
Die Show auf dem Boot
Die Show die wir auf dem Boot zu sehen bekamen war zum Teil wirklich nett anzusehen, allerdings wurde die Show dann etwas schmuddelig als die Bauchtänzerin auf einmal wie eine Striptease Tänzerin anfing Geld in Ihrem Ausschnitt zu sammeln und einige Männer während dem Abendessen anzutanzen. Hochwertig war aber diesem Moment dann leider gar nichts mehr.
Da Essen das uns serviert wurde, bestand bei Martina aus paar Nudeln mit Tomatensauce (wenn es Tomatensauce war) und bei mir aus ein paar ausgetrockneten Hackbratenstücken aus Rind.
Geschmacklich hätte man definitiv darauf verzichten können. Es hat leider gar nichts damit zu tun was wir bisher in Istanbul schmecken haben dürfen. Wir mussten die Kellner auch sehr proaktiv, darauf aufmerksam machen das unsere Getränke leer sind, wir hatten das Gefühl, das diese uns absichtlich ignorieren sollten, nicht das die Soft-Drink-Flatrate doch eine Lira für die Veranstalter mehr kostet.
Nachdem wir dann das Essen irgendwie stehen haben lassen sind wir auf das Aussichtdecks des Schiffes und haben die Aussicht auf Istanbul genossen. Das war wirklich schön und eindrucksvoll.
Um etwa 11 Uhr kamen wir dann wieder am Dock an und wurden von unseren Fahrern aufgesammelt und zurück zum Pick-up Point gebracht.
Lohnt es sich?
Zugegeben haben wir eine etwas zweigeteilte Meinung über die Dinner Cruise in Istanbul. Einerseits war es eine tolle Möglichkeit, die Stadt bei Nacht aus vom Wasser kennenzulernen, andererseits hätten wir diese Aktivität wahrscheinlich auch günstiger haben können, da die Show und das Essen (wie bereits erwähnt) nicht wirklich einen Mehrwert geboten hatten, und uns eher an eine Kaffeefahrt erinnert bei der verschiedene Verkäufer versuchten uns seltsame Fotos von uns anzudrehen, die in dieser etwas strangen Atmosphäre beim Essen geschossen wurden. Wenn man viel Zeit hat und nicht zu viele Erwartungen in Show und Essen steckt, kann man die Tour mal machen – aber wenn man kein Fan von Verkaufsveranstaltungen ist und eigentlich auch gerne selbst etwas plant, würden wir die Tour wahrscheinlich nicht empfehlen.