Ein gemütlicher Balkon mit Blumen löst bei vielen auch schon Urlaubsgefühle aus

Unsere ultimativen Tipps für einen Urlaub Zuhause

Urlaub daheim, muss nicht langweilig sein

Corona-Lockdown, Reiserückkehrer, die in Quarantäne müssen, kostenpflichtige Corona-Test, geschlossene Freibäder, abgesagte Großveranstaltungen, überfüllte Naherholungsgebiete. Und negativer wird es heute auch nicht mehr. Denn schlechte Laune hatten wir lange genug. Wenn wir schon daheimbleiben, dann machen wir es richtig. Deshalb folgen nun ohne Umwege unsere Top-Tipps für Urlaub zuhause. Macht die Nachrichten aus, schmeißt die Zeitung weg. Und auf in den Urlaub. 

Wandern

Im Urlaub sieht man was von der Natur. Man bewegt sich an der frischen Luft und sieht die wunderschönen Landschaften. Dazu kann man sich zuhause oft so gar nicht aufraffen. Dabei gibt es in allen Regionen Deutschlands wunderschöne Wanderwege, wenn man sie denn nur kennt. Dafür schaut man am besten einmal bei der Touristeninformation seiner Heimatstadt vorbei. Viele haben auch Wanderkarten online. Ihr werdet überrascht sein, was eure Region zu bieten hat. Oder ihr lauft einfach mal darauf los und schaut, wie weit ihr kommt und wo ihr herauskommt. Der Vorteil daheim ist, dass man normalerweise schnell jemanden findet, der bereit ist, euch abends mit dem Auto abzuholen. 

Wem das einfache Wandern zu langweilig ist, der kann sich natürlich auch extra Challenges stellen.

Geocaching

Vor einigen Jahren erlebte das Geocaching einen großen Hype. Geocaching ist eine Art Schnitzeljagd. Viele der Geocaches gibt es immer noch. Beim Geocaching werden kleine Behälter versteckt. Diese findet man nur, wenn man die dazugehörigen Rätsel löst, die andere Spieler gestellt haben. Viele sind sehr kniffelig. Manche Cashs sind mit schönen und auch längeren Wanderungen verbunden. Alle Caches findet ihr am besten in der Geocaching App. 

Fototouren 

Auch Freunde der Fotografie können oft in nächster Nähe von zuhause schon voll auf ihre Kosten kommen. Gerade in den Morgenstunden und Abendstunden präsentieren sich oft tolle Lichtverhältnisse für Landschaftsfotografie. Dabei kann von der kleinen Blume bis zur weiten Aussicht alles späteres Poster-Potenzial haben. Oder ihr packt euch Freunde und Verwandte ein und macht ein Fotoshooting mit allem was die Fantasie hergibt. Ihr wolltet schon immer einmal diese perfekten Instagram-Fotos, mit tollem Outfit, toller Aussicht und diesem perfekten Licht? Dann Pacht euer Equipment ins Auto oder den Rucksack und los geht’s. Im Gegensatz zum Reisen hat die Nähe zu eurer Homebase den klaren Vorteil, dass ihr auch Sachen verwenden könnt, die ihr in den Urlaub eher nicht mitschleppen würdet.

Tiere beobachten

Menschen sind eher nicht so Euer Ding? Dann probiert Euch doch einmal an Tierbeobachtungen. Vor allem in der Nähe von kleinen Gewässern hat man oft Glück scheue Rehe, Feldhasen, Vögel oder sogar Füchse zu sehen. Die beste Zeit dafür ist die Dämmerung. Wichtig ist, dass ihr leise seid. Auch kann es hilfreich sein gegen den Wind zu sitzen, das heißt auf der Seite der Freifläche, in die der Wind bläst, nicht in der, aus der der Wind kommt. Nehmt Euch ein gutes Buch, eine Kamera, ein Fernglas und Proviant mit und macht Euch einen gemütlichen Tag im Grünen. Das ist oft mehr Urlaub für die Seele, als es eine turbulente Reise nach Übersee ist. Wem das zu wenig ist, der findet oft im Angebot örtlicher Tierschutzvereine Naturführungen, bei denen er viel über die heimische Tierwelt lernen kann und auch so manches Tier entdeckt, des ihm alleine entgangen wäre. Wie wäre es denn beispielsweise mit einer Führung durch ein Moor, oder mit einer Sternenführung mit der Erklärung der Sternbilder eurer örtlichen Sternwarte. 

Müll sammeln

Ich habe noch immer nicht Euren Geschmack getroffen. Wie wäre es denn mit etwas ein wenig Abwegigen? Nutzt euren Corona-Urlaub doch einfach zum Müll sammeln! Gerade in der Gruppe macht das wirkliche Spaß. Es ist wie eine Schnitzeljagd, nur tut man gleichzeitig noch etwas Gutes für die Umwelt, kann in Social Media und dem Freundeskreis damit angeben und auch ein bisschen stolz auf sich selbst sein. Gleichzeitig lernt man seine Umgebung besser kennen und macht Sport an der frischen Luft. Ein win, win, win quasi. Mehr Wissenswertes rund um das Thema Müll sammeln, alle Tipps, Tricks und Sicherheitshinweise findet ihr übrigens auf dieser Seite. 

Stadttouren

Ich muss Euch etwas gestehen, ich habe bisher noch nie eine Stadttour in deiner Stadt gemacht, in der ich tatsächlich gewohnt habe. Ich habe in meinem Leben aber schon einige Stadttouren gemacht und auch schon an einigen Orten gewohnt. Jetzt ist die beste Zeit daran etwas zu ändern. 

Die einfachste Art ist natürlich über die Tourismusstelle eurer Stadt zu gehen und zu sehen, was diese anbietet. Viele Städte haben erstaunlich vielfältige Angebote für Stadttouren. Von Nachtwächtertouren, Touren durch Katakomben, bis hin zu Touren, die die Schauplätze historischer Verbrechen besuchen ist da auch für jeden – und auch für historisch eher weniger interessierte Menschen einiges dabei. Manche bieten Such Touren durch Klärwerke und Müllverbrennungsanlagen und das ist tatsächlich sehr interessant.

Die einfachere Variante, die auch funktioniert, wenn Touren in Gruppen nicht mehr möglich sind, ist es, sich den Wikipedia-Eintrag seiner Heimatstadt zu schnappen und selbst wichtige Orte aufzusuchen und die entsprechenden Beiträge zu lesen. Oft gibt es auch einen historischen Verein, der Euch allerlei spannende Informationen geben kann oder der Mitglieder hat, die sich freuen, wenn sich jemand für ihre Arbeit interessiert. 

Und wenn ihr mit Eurer Heimatstadt fertig seid, dann seht Euch doch einmal die Ortschaften außenherum an. Dort mag so manche Perle mit alten Gebäuden und historischer Bedeutung schlummern. 

Sport

Ich wäre normalerweise die erste, die diesen Paragrafen überspringen würde. Dabei kann Sport deutlich mehr, als sich nur Runde um Runde hechelnd durch den nächsten Park quälen. Das Schöne am Urlaub ist normalerweise, dass man neue Dinge ausprobiert. Das geht auch daheim. Ich spreche nicht von Joggen und Fitnessstudio, sondern von Bouldern, Slacklining, Rudern, Stand up paddeling, Badminton, Bogenschießen, Poledance, Selbstverteidigungskursen und Co. 

Für viele dieser Sportarten kann man sehr günstig die Ausrüstung online erwerben. Für andere kann man einen Verein zum Schnuppertraining besuchen oder die örtliche Sporthalle. Manche Dinge werden natürlich durch Hygieneauflagen eingeschränkt. Andere wiederum sind selbst während eines Lockdowns problemlos möglich. 

Wohnung umräumen

2019 war das Jahr von Marie Kondo. Wer damals seine Wohnung auf Vordermann gebracht hat, der kann jetzt eine Bilanz ziehen. Wer es noch nicht getan hat, der hat jetzt die perfekte Chance einmal seien Kleiderschrank, die Besteckschublade und die Akten im Büro auszumisten. Doch damit nicht genug. Ein auch ein Kurzurlaub kostet oft schon mehrere tausend Euro. Investiert man dieses Geld in Inneneinrichtung, dann ist die Wohnung schnell eine ganz andere. Als kleine Motivation empfehle ich Sendungen über Inneneinrichtung anzusehen, wie sie zu dutzenden auf den verschiedenen Streaming-Plattformen zu finden sind. 

Restauranttester werden

Noch eine Sache, die man im Urlaub regelmäßig tut, aber sich daheim kaum dazu durchringen kann, ist das regelmäßige Essen gehen. Wenn ihr jedoch das Geld für Flug und Hotel in die heimischen Restaurants investiert, dann seid ihr nicht nur einige Zeit sehr gut versorgt und könnt Euch den Urlaubsspeck auch daheim anfressen, nein ihr lernt auch neue Restaurants in Eurer Nähe kennen. Oft hat man einen Trott, mit Restaurants, die man immer wieder besucht. Neue Restaurants bekommen da überhaupt keine Chance. Es sei denn, Ihr gebt sie ihnen jetzt. 

Oder geht das ganze tatsächlich strategisch an. Seht in einem Kartendienst (z.B. Google Maps) nach, welche Cafés, Restaurants und Imbisse es bei Euch in der Gegend gibt und besucht sie alle streng der Reihe nach. Wenn Ihr das ganze auf die Spitze treiben wollt, werdet Google Local Guide und dokumentiert Eueren Besuch online: Wie war das Essen, gibt es einen behindertengerechten Eingang, Gibt es vegetarisches Essen, kann man mit Karte zahlen? Damit lernt ihr nicht nur selbst Eure heimische Wirtschaft kennen, sondern helft auch zukünftigen Besuchern Eurer Stadt sich besser zurechtzufinden. 

Künstlerisch aktiv werden

Ihr seht heimlich gerne Bob Ross und schaut auf Facebook immer die Videos, in denen Möbel aus Epoxidharz gefertigt werden? Dann schlummert vielleicht auch in Euch eine künstlerische Ader. Was ihr wohl tolles Zustandebringen könntet, wenn ihr Euch einmal eine Woche Urlaub nehmen würdet? Töpfern, Fimo, Gips, Epoxidharz, Holz, Papier, Acrylfarbe, Stoff, Wolle – viele Materialien kann man leicht auch zuhause bearbeiten. Ob es dann ein Möbelstück, ein Wandbild, ein Insektenhotel, ein Kleidungsstück oder Schmuck wird, das spielt keine Rolle. Das wichtigste ist, dass ihr Euch in Eurer Kreativität einmal richtig austoben könnt. Das Internet ist voll von DIY-Anleitungen und wirklich viel davon lassen sich problemlos zuhause umsetzen. 

Und wenn ihr Euch ohne Anleitung unwohl fühlt, dann besucht doch einmal das Angebot an kreativen und Künstlern in eurer Stadt. Malen, Glasbearbeitung, Töpfern, Kunstschmieden – das alles kann man heute problemlos lernen und das Internet ist voll von Angeboten. 

Wellnesstag machen

Einfach mal die Seele baumeln lassen. Wann habt ihr das Letzte Mal ein rundum Verwöhnprogramm für Euch selbst gemacht? Gesichtsmaske, Maniküre, Pediküre, Vollbad, Haarkur, Körperpeeling, Sektfrühstück, Haarmaske, Raumduft, Lieblingsfilm, Eisbecher – Was auch immer Euch guttut, macht es doch einmal wieder. Ladet Euch euren besten Buddy ein, oder schmeißt für einen Tag einmal Euren Mitbewohner aus der Wohnung und dann verwöhnt Euch selbst und lasst die Seele baumeln. Das ist Euer Urlaub, den habt Ihr Euch redlich verdient.

Fazit: Viele Dinge, die im Urlaub spaß machen, könnte man auch daheim tun, wenn man nur einmal schaffen würde aus dem Trott herauszukommen. Viele spannende Angebote und Unternehmungen findet man problemlos online, oder wenn man sich mit örtlichen Vereinen und Institutionen in Verbindung setzt. Man muss sich nur einmal die Zeit dafür nehmen. Aber was spricht dagegen, den Urlaub auf Balkonien genauso vorzubereiten wie Urlaub im Ausland. Eine paar Tage ohne Wäschewaschen und Haushalt machen, hat bisher noch jeder Haushalt überstanden. Das Telefon kann man ausstecken und im Bekanntenkreis alles absagen. Und wenn ihr Euer Urlaubsbudget dann auch noch investiert – obwohl ihr weder Anreise noch Unterkunft zahlen müsst, dann habt ihr plötzlich erstaunlich viel Budget für eine tolle Zeit. Also lasst den Alltag mal Alltag sein und nehmt Euch eine Auszeit für den besten Urlaub, den ihr zuhause je hattet. 

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