Sonnenuntergang am Strand von Guam

Guam – ein Stück USA auf einer Insel?

Insel der Schlangen und Spinnen?

Warum sollte man Guam gesehen haben?
Guam ist sowohl die größte als auch die südlichste Insel im Marianen-Archipel. Die Insel ist vor allem deshalb bekannt, weil sie früher ein wichtiger amerikanischer Luftwaffenstützpunkt war, aber auch aufgrund der Spinnen- und Schlangenproblematik hat sich die Insel einen Namen gemacht. Für Urlauber ist sie aber dennoch interessant.

Beste Reisezeit Guam: Ende Dezember – Anfang Juni

Wie viel Zeit sollte man sich für Guam nehmen?
Empfohlene Dauer: 5 Tage
Mindestdauer: 3 – 4 Tage

Steckbrief:
Name: Guam
Hauptstadt: Hagåtña (früher: Agana)
Fläche: 549 km²
Staatsform: Außengebiet der Vereinigten Staaten
Entstehung:
Vermutlich wurde die Insel bereits um 2000 v. Chr. von Seefahrern entdeckt und im Zuge dessen auch besiedelt. Ob dies von Indonesien oder aber von den Philippinen aus erfolgte konnte nicht ganz eindeutig geklärt werden.

Im Jahre 1521 wurde das Marianen-Archipel von Magellan angesteuert, wodurch schließlich die Spanier auf die Insel kamen. Im Jahre 1565 wurde Guam dann gänzlich für Spanien beansprucht. Rund 100 Jahre später, nämlich 1668, erreichten die Jesuiten die Insel, wodurch der katholische Glauben mehr und mehr verbreitet wurde. Dieser wird überwiegend auch heute noch von den Bewohnern ausgelebt.

Im Jahre 1898 während des Spanisch-Amerikanischen Krieges wurde Guam von den US-Truppen erobert und ein Jahr später kam die Insel durch das Abkommen des Pariser Friedens endgültig unter die amerikanischer Verwaltung. Während des ersten und zweiten Weltkriegs war die Insel ein Militärstützpunkt und wurde und mehrfach umkämpft. Einige Jahre war sie dabei auch unter japanischer Besatzung.

1949 wurde Guam schließlich per Gesetz zum externen Territorium der USA erklärt, was sich bis heute nicht mehr geändert hat.

Eine Reise Wert trotz Schlangen?

Schlangen und Spinnen
Während des zweiten Weltkriegs wurde die Braune Nachtbaumnatter, eine Schlangenart, aus Versehen mit auf die Insel gebracht. Seitdem haben sie das dort vorherrschende Ökosystem komplett verändert, leider eher zum negativen. Die Schlangen hatten dort keine natürlichen Feinde, aber dafür reichlich Nahrung, was dazu führte, dass sich die Reptilien wunderbar und ungestört vermehren konnten. Mittlerweile hat die Insel die größte Schlangendichte der ganzen Welt. Die Giftschlange hat mittlerweile 10 der 12 einheimischen Vogelarten, sowie einige Eidechsenarten und Fledermäuse komplett ausgerottet, was natürlich ein echtes Problem ist. Dadurch hat die Natter die dortigen Wälder extrem verändert. Da viele der ausgetrotteten Tiere ursprünglich Insektenfresser waren, konnten diese sich logischerweise ebenfalls vermehrt ausbreiten. Vor allem Spinnen gibt es deshalb mittlerweile unzählige auf der Insel.

Auch wirtschaftliche Probleme entstanden durch die Schlangen, dies kommt vor allem daher, dass die Tiere zahlreiche Stromleitungen zerbeißen und es dadurch immer wieder zu Stromausfällen kommt.

Durch Giftköder und andere Methoden versucht man heutzutage, der Plage Herr zu werden. Erfolge gab es bisher nur mäßig, aber man versucht zumindest, die Ausbreitung auf andere Inseln zu verhindern. Und es besteht die Hoffnung, irgendwann die heimischen Tier- und Vogelarten wieder anzusiedeln.

Strände wie im Paradies

Strände Guams
Die Insel Guam bietet einige einzigartig schöne Strände und Buchten, die wahrlich zum Träumen und Verweilen einladen. Besonders beliebt ist der Ritidiant Point, welcher sich auf einer alten Plantage befindet. Dieser ist vor allem für seine schönen Tauchreviere mit den vielen Schiffswracks bekannt. Bei Tauchern ist der Ort deshalb schon lange als Geheimziel bekannt und beliebt. Da der Tourismus erst die letzten Jahre verstärkt im Kommen war, sind viele der Korallenriffe noch wunderbar erhalten und nahezu unberührt. Das Meer ist dort sehr klar, man hat eine weite Sicht, was natürlich auch einen wunderbaren Ausblick auf zahlreiche (große) Fischarten ermöglicht sowie auf andere Meeresbewohner. An manchen Stellen ist sogar das Angeln erlaubt.

Sehenswürdigkeiten
Es gibt auf der Insel einige schöne Städte, die man natürlich alle besichtigen kann. Dadurch, dass die Insel im 16. Jahrhundert von den Spaniern erobert wurde, erkennt man auch heute in der Architektur noch den Einfluss dieser Zeit.

In Chamorro Village kann man auch die Einflüsse der alten Volksstämme noch wunderbar erkennen. Noch heute ist die Tradition in Guam sehr wichtig, weshalb viele alte Brauchtümer des Chamorro-Volksstammes ausgelebt werden. Um diese Kultur zu ehren, wurden am Kasamata Berg in Hagatna Latte-Steine, also alte Steinpfeiler errichtet. Man kann natürlich auch verschiedene Märkte besuchen. Hier gibt es neben landestypischen Lebensmittel auch viele andere Gegenstände zu kaufen, besonders beliebt war schon immer und ist auch heute noch das Kunsthandwerk.

Einzigartige Shows mit Strandfeeling

Aktivitäten
Neben den üblichen Urlaubsaktivitäten wie einfach am Strand entspannen, wandern und Sehenswürdigkeiten bestaunen gibt es natürlich noch andere Möglichkeiten, sich zu beschäftigen. Abends werden, vor allem an den Stränden, gerne Shows angeboten, die Besucher magisch anlocken. Vor allem Feuershows werden sehr gerne gezeigt. Zudem gibt es in den Städten diversen Malls und andere Einkaufsmöglichkeiten sowie Restaurants, Bars und Essgelegenheiten.

An der Nordküste gibt es hier außerdem imposante Klippen zu bestaunen und an der Südküste gibt es wunderschöne, exotische botanische Gärten durch welche man flanieren kann. Zudem befindet sich im Süden die Cocos Islands, eine unbewohnte Insel, welche ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel ist.

Sonstige Informationen

Anreise und Mobilität
Der A. B. Won Pat International Airport ist der einzige internationale Flughafen Guams. Aus dem europäischen Raum erreicht man diesen am leichtesten, wenn man im asiatischen Raum umsteigt. Angeflogen wird der Flughafen beispielsweise über Tokio von der Japan Airlines oder über Seoul von der Korean Air, Abflug wäre bei beiden Flügen in Frankfurt am Main.
Der Großteil der Straßen auf Guam ist asphaltiert, weshalb man sich überwiegend per Auto, Mietauto, Taxi und mit Bussen fortbewegt. Es gibt keinen Schienenverkehr.

Übernachten
Grundsätzlich ist es auf Guam kein Problem, ein Schlafplatz zu finden. Dadurch, dass man den Tourismus als wirtschaftliche Einkommensquelle entdeckt hat, werden natürlich mehr und mehr Hotels gebaut. Somit erfolgt die Wahl wie so oft nach der eigenen Präferenz und natürlich auch dem vorhandenen Budget. Viele Hotels befinden sich übrigens auch in Strandnähe, also dort, wo die vielen Bars, Restaurants und abendliche Shows sind.

Guam auf Weltreise?
Guam ist noch nicht allzu lang touristisch bekannt und beliebt. Gerade Reisende aus dem asiatischen Raum begeben sich zwar seit ein paar Jahren vermehrt auf die Insel, für viele andere aber ist der Ort noch unbekannt. Dadurch wird der Tourismus in Guam stark gefördert um die Beliebtheit der Insel zu steigern und die Wirtschaftlichkeit zu steigern. Wer keine Angst vor Spinnen und Schlangen hat sollte sich also definitiv auf einen Besuch einlassen. Egal ob zum Wandern, Tauchen oder auch einfach, um die Seele baumeln zu lassen, Guam ist einzigartig und wunderschön – definitiv also einen Besuch wert, gerade weil die Insel noch so unbekannt ist.

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