Die Chinesische Mauer – eines der sieben Weltwunder
Warum sollte man die Chinesische Mauer unbedingt besucht haben?
Lange Zeit hieß es über die Chinesische Mauer, oder auch Große Mauer genannt, sie wäre das einzige von Menschenhand geschaffene Bauwerk, welches auch vom Weltall aus mit bloßem Auge gesehen werden könne. Dies stimmt zwar nicht, wie man heute weiß, aber trotz allem gehört dieses imposante Werk wohl zu einem der faszinierendsten Bauten, auf der Welt – weshalb es sich auf jeden Fall lohnt, einmal im Leben darauf zu spazieren.
Beste Reisezeit: je nach Region stark unterschiedlich
Wie viel Zeit sollte man sich für einen Besuch der Chinesischen Mauer nehmen?
Empfohlene Dauer: 5 Tag
Mindestdauer: 2 Tag
Steckbrief:
Name: Die Chinesische Mauer
Länge: 21.196,18 Kilometer
Land: China
Entstehung:
Wahrscheinlich entstanden die ersten Abschnitte der Chinesischen Mauer bereits im 7. Jahrhundert vor Christus, der Zeit der Frühlings- und Herbsannalen (770-476 v. Chr.). Weitere Abschnitte entstanden in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts vor Christus, damals noch zum Schutz unter den sich bekämpfenden Chinesen. Diese Mauerabschnitte bestanden damals überwiegend aus Lehm, welcher mit Stroh und Reisig vermischt wurden.
Der Bau dauerte Jahrhunderte
214 v. Chr., nachdem sich das chinesische Reich bis über den Gelben Fluss ausweitete, lies der damalige chinesische Kaiser, Qin Shihuangdi, weitere Mauerabschnitte errichten, im Unterschied zu den ersten Teilen bestanden diese aber aus aufgeschichteten Natursteinplatten und dienten zum Schutz gegen die Völker aus dem Norden, vor allem gegen die Xiongnu.
In den folgenden Jahrhunderten wurde die Mauer immer wieder erweitert und umgebaut. Die letzte große Ausbauphase begann 1493, zu der Zeit der Ming-Dynastie, seitdem hat die Große Mauer ihr typisches Aussehen, wie man es auch heute noch von Fotos und Besuchen kennt.
Vor allem diente die Chinesische Mauer der Abwehr der Mongolen, sie wurde überwiegend an Bergkämmen errichtet, was eine sehr aufwändige und teure Bauweise darstellte – die Zahl der Arbeiter, die bei dem Bau verstarben ist nicht bekannt, wohl waren es aber hunderttausende, wenn nicht sogar eine Millionen.
Entgegen vieler (vielleicht etwas naiver) Vorstellungen existiert die Mauer aber nicht mehr vollständig und auch nicht um ganz China. Vielmehr stehen heute an viele Stellen nur noch Fundamente der Mauer, weitere Teile wurden speziell für Touristen restauriert.
Aufbau der Mauer
Die Maße der gesamten Mauer sind sehr unterschiedlich, bei Peking beispielsweise ist die Krone der Mauer meist 4-8m breit und 6-9 m hoch. In einem Abstand von mehreren hundert Metern wurden immer wieder 12 Meter hohe Wachtürme erbaut. Schätzungsweise 25.000 dieser Türme wurden in die Mauer integriert, und zudem gab es noch etwa 15.000 weitere Signaltürme, welche die Kommunikation mit der Hauptstadt bei Angriffen oder ähnlichem sichern sollten.
Die Wachtürme an sich dienten sowohl als Waffenlager, als auch als Signaltürme. Zudem waren sie bei Angriffe sichere Verstecke. Indem die Wächter Feuer entzündeten, konnten andere Türme benachrichtigt werden, die wiederum Feuerenzzündeten und so weiter.
Die Mauer als Weltkulturerbe
Der Ausblick
Das Besondere an einem Besuch der Chinesischen Mauer ist nicht der Aufstieg selbst. Vielmehr ist es der Ausblick, der sich einem bietet, sobald man oben auf der Mauer steht: So weit das Auge reicht erblickt man Mauerabschnitte und Türme, von Bergspitze zu Bergspitze erblickt ragen die Bauten beeindruckend aus dem Boden. Und alleine die Vorstellung, dass dieser ganze Bau über mehrere Jahrtausende von Menschenhand erschaffen wurde, zeigt, welch unglaubliches Wunder hier um China von unzähligen Arbeitern erschaffen wurde.
Je nach Jahreszeit erblickt man die Weiten mystisch bedeckt im Winter oder wunderbar grün und frisch im Sommer.
Eine besondere Wanderung
Vorbereitung für einen Spaziergang auf der Chinesischen Mauer
Schon vor der Wanderung sollte man das Wetter achten – bei Regen oder im Winter ist es gut möglich, dass die Steine, aus denen die Mauer gebaut wurde, glatt oder rutschig sind. Die Unfallgefahr ist hier verständlicherweise enorm erhöht, gerade wenn man sich etwas außerhalb der Touristenplätze aufhält. Gefährlich wird es für Wanderer natürlich vor allem dann, wenn sie unbefestigte, nicht extra restaurierte Mauerabschnitte betreten. Aber auch im Sommer ist Vorsicht geboten: bei 40° Außentemperatur heizen sich auch die Steine extrem auf. Es empfiehlt sich also, auf gutes Schuhwerk zu achten. Des Weiteren dauert die Wanderung doch einige Stunden und hohe Temperaturen strengen dann natürlich umso mehr an.
Neben guten Schuhen ist es auch wichtig, genug zu trinken mitzunehmen. Zwar gibt es unzählige Bauern, die auf der Mauer versuchen, Wasser an Reisende zu verkaufen – allerdings ist oft unklar, woher diese das Wasser haben, wodurch selbiges leider auch krank machen kann.
Anreise zur Großen Mauer
Wer vor hat, auf seiner Reise die Chinesische Mauer zu besuchen, sollte am besten entweder von Peking oder aber von Chengde aus anreisen, entweder mit einem Taxi oder einem Mietwagen. Wer das Taxi wählt, sollte auf jeden Fall auch den Fahrer zum Ziel der Wanderrute schicken – um am Ende des Tages auch wieder nach Hause zu kommen.
Die große Wanderung über die Mauer
Die Wanderung und Kosten
Am beliebtesten ist die Wanderung von Jinshangling aus – Besucher können hier für eine kleine Gebühr mit einer Seilbahn auf die Mauer fahren, wodurch man sich den Aufstieg erspart. Dies ist durchaus sinnvoll, da die kommende Wanderung durchaus anstrengend wird.
Zu Beginn muss man einen Eintritt in Höhe von 50 Yuan zahlen, was umgerechnet etwa 6,60€ sind. Solange man sich auf den extra für den Tourismus restaurierten Mauerabschnitten befindet, wird man von vielen Verkäufern begleitet – dies ändert sich, sobald man diese Teile verlässt. Wie oben bereits erwähnt, sind an vielen Stellen nur noch Bruchstücke der Mauer vorhanden, während einer Wanderung kann man somit nicht durchgehend auf der Mauer spazieren, oftmals muss man sich seinen Weg auch neben der Mauer durch die Landschaft bahnen. Dies kann stellenweise auch durchaus gefährlich werden.
Von Zeit zu Zeit kommt man an Passagen, an welchen an extra Gebühren zahlen muss, beispielsweise um eine Hängebrücke zu überqueren oder um den Eintritt für einen neuen Abschnitt der Mauer zu begleichen.
Zurück geht es bei dieser Route dann entweder zu Fuß oder mit einer Drahtseilbahn über See Richtung Simatai, und am Parkplatz wartet dann hoffentlich der Fahrer, der einen wieder zurück bringt in seine Unterkunft bringt.
Unterkunft
Am Ende der oben aufgeführten Strecke, in Simatai, befindet sich eine Jugendherberge, in welcher man übernachten könnte. Eine weitere Option wäre, da die Anreise ja eh von Peking aus stattfand, hierher auch zurück zu kehren und dort zu nächtigen um anschließend weiter zu reisen.
Die Chinesische Mauer auf Weltreise?
Jeder Reisende, der je diese historische Grenzbefestigung besucht hat, kommt aus dem Schwärmen kaum mehr heraus. Obwohl China auf Asienreise für viele nicht unbedingt die erste Wahl darstellt, ist die Große Mauer seit 1987 UNESCO Weltkulturerbe, und seit 2007 eines der „neuen sieben Weltwunder“ – und dies durchaus auch zu Recht. Ein Besuch lohnt sich also zweifelsohne.