Datum: Freitag 04.01.2019 | Ort: Bacalar
Eine schlaflose Nacht
Ich werde in der Nacht mehrmals wach weil es mich friert und kuschel mich an Max. Dann werde ich wiederum davon wach, dass Max sich im Schlaf bewegt. Jedes Mal wenn ich nachts aufwache wundere ich mich, dass es so leise ist. Tatsächlich geben unsere Mitbewohner im Hotel heute Nacht zum Glück Ruhe. Um kurz nach sechs endet diese Ruhe allerdings abrupt mit einem hochmotivierten Nachbarshahn. Dieser kräht ununterbrochen bis beinahe neun. Ich frage mich ob Vögel auch heiser werden können vom zu lange brüllen.
Den Vormittag verbringen wir gechillt in der Unterkunft und scheiben für den Blog. Gelegentlich fährt ein Auto am Hotel vorbei, das über einen Lautsprecher auf dem Dach die Umgebung laut mit Werbung beschallt. Eine Taube gurrt zudem einige Zeit gemütlich vor sich hin, aber ansonsten bleibt es ruhig.
Postversand in Mexiko?
Dann kommt die Meldung von unserem Airbnb Host, der Versand mit der Post funktioniert nicht. Das Päckchen wäre gut zwei Wochen unterwegs. So lange sind wir gar nicht mehr im Lande. In Facebook haben sich bisher auch nur einige Trolle gemeldet und ein paar Leute die erst in einigen Wochen fahren. Ich muss wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und nach Playa del Carmen zurück fahren. Die Tickets schlagen sich mit knapp 35€ in unserer Reisekasse nieder. Max wird nicht mitkommen, da es dann doch unverhältnismäßig teuer würde. Die Aussicht den kompletten nächsten Tag alleine im Bus zu verbringen, schlägt sich nun doch auf meine Laune nieder. Ich könnte mal wieder eine Glückssträhne brauchen.
Mittags gehen wir los um uns ein nettes Lokal zu suchen. Wir landen am Marktplatz. Für mich gibt es Nudeln mit Tomatensoße, Max bekommt Gnocchi mit Hackfleischsauce.
Danach gehen wir zur Wäscherei. Pünktlich wie ein schweizer Uhrwerk kommen wir um 14:00 an. um 14:00 sollte die Wäsche fertig sein. Wir sollen in 2-3 Stunden wieder kommen, wird uns dort mitgeteilt – mexikanische Zeit eben.
Das Freibad von Bacalar
Wir machen das Beste daraus, packen im Hotel unsere Badesachen ein und gehen an zum Bad von Bacalar. In den See kann man zwar an mehr als einer Stelle, aber im Bad ist schon einer der besten Stellen, da es dort weitläufig flach ist.
Der Eintritt ist mit 20 Pesos (knapp 1€) auch nicht sehr teuer. Im Bad ist schon allerlei Gewusel. Hauptsächlich sind Einheimische hier doch auch ein paar Touristen haben sich darunter gemischt.
Man kann entweder am Ufer oder an einem langen Steg ins Wasser. Es gibt zwei Rutschen, eine für Kleinkinder und eine große, die wohl schon länger außer Betrieb ist. Sie sieht sehr marode aus.
Das Wasser ist angenehm warm im See und wenn man ein Stück von den Leuten wegschwimmt auch schön klar, so dass man auch im über einen Meter tiefen Wasser problemlos den Grund sehen kann.
Wir ulken ein wenig herum, laufen auch ein gutes Stück im See herum, aber so gute Laune wie gestern auf der Fahrt will sich nicht einstellen. Sehnsüchtig sehen wir beide ans andere Ufer hinüber wo die Schiffe im Piratenkanal liegen. Da herumzulaufen, das wär’s.
Abendessen in Bacalar
Zurück im Hotel arbeiten wir ein wenig, bis wir schließlich aufbrechen um unsere Wäsche zu holen und abendzuessen. Max hat sich gewünscht nochmals veganen Burger essen zu gehen. Ich verstehe zwar die Welt nicht mehr, aber an mir soll es nicht scheitern.
Die Wäsche ist dann auch schon fertig und wir bringen sie ins Hotel zurück. Als wir im Anschluss daran losziehen zum Essen, wird sich Max seiner Sache mit dem veganen Burger dann jedoch doch unsicher und er fragt ob wir nicht doch lieber ein bisschen herumlaufen können. Wir sind heute auch schon wieder etwas Nahe am Budgetlimit. Ich war gestern zwei mal vegan Essen und möchte Max nicht überstrapazieren, daher stimme ich zu.
Wir machen einen ausgiebigen Spaziergang, ich hole mir noch Kekse für den Folgetag, den ich im Bus verbringen werde, und schließlich landen wir in einem etwas schäbig aussehenden asiatischen Lokal. Das Restaurant sieht zwar nicht schön aus, aber das Essen ist gut und preiswert. Das einzige das etwas seltsam ist: Während wir beim Essen sitzen holt die Kellnerin in der Pizzeria nebenan für sich und die anderen Angestellten Pizza. Man kann wohl doch nicht jeden Tag Reis essen.