Datum: 06.05.2018 | Ort: Havanna & Cancun
Kuba schläft noch
Der letzte Tag in Kuba beginnt wiederum mit einem Frühstück. Diesmal sitzen wir jedoch drinnen. Es ist heute extrem schwül und irgendwie müffelt es heute draußen noch mehr als an den Vortagen.
Nach dem Frühstück packen wir. Es geht schnell. Danach ziehen wir los in die Stadt. Ich würde noch gerne ein paar Postkarten schreiben. Doch der Stand, den ich am Tag vorher gesehen hatte hat leider noch geschlossen. Die Postkarten in den Souvenirshops sind alle hässlich, außerdem traue ich den Eigentümern nicht unbedingt die Karten auch zur Post zu bringen. Wir ziehen also unverrichteter Dinge wieder zurück. Nicht einmal einen Stand mit Churros finden wir.
Zurück in der Unterkunft verabschieden wir uns von unserer Gastgeberin, dann kommt auch schon unser Taxi. Der Taxifahrer ist freundlich, das Taxi riecht gut und ist relativ modern. Die Fahrt zum Flughafen verläuft entsprechend auch ruhig und angenehm.
Der Flughafen von Havanna
Die Wartehalle des Flughafens von Havanna
Wir sind nun allerdings viel zu früh am Flughafen. Wir hatten extra viel Puffer eingerechnet für den Fall der Fälle, dass etwas schief geht. Jetzt müssen wir noch fast eine Stunde warten, bis überhaupt der Check In beginnt.
Der Flughafen ist moderner, größer und schöner, als ich nach den Erzählungen von Freunden erwartet hatte. Es gibt kostenlose Toiletten, die halbwegs sauber sind und auch einige Läden. Max findet er kann leicht mit dem Flughafen in Düsseldorf mithalten.
Als ich so da sitze und mich langweile, fallen mir einige Souvenirshops ins Auge. Ich bummle ein bisschen entlang und entdecke Postkarten. Sie sind jetzt nicht super schön, aber durchaus brauchbar. Die Postkarte soll 0,70 CUC kosten und das Porto von Kuba nach Deutschland kostet 0,75 CUC – das steht auch auf der Briefmarke. Also kaufen Max und ich ein paar Karten für unsere Familien daheim, die analoge Erinnerungen noch immer sehr zu schätzen wissen.
Check In, Security Check und Boarding in Havanna
Der Check in, Security Check und das Boarding verlaufen reibungslos. Dann heben wir ab und lassen Kuba hinter uns. Wir schauen aus dem Fenster und die Stewardess bringt uns Wasser und Chips. Irgendwie ziemlich geil.
Wir sind uns einig, dass wir jetzt für einige Zeit erst einmal genug von Kuba haben.
Die Einreise in Mexico
Einreisedokumente Mexico
Nach einer Stunde Flug bekommen wir Zettel für die Einreise nach Mexiko. Sie sind auf Spanisch, und zwar nur auf Spanisch. Etwas verwirrt und mit der Übersetzer-App sitzen wir da und versuchen herauszubekommen, was dieses Dokument von uns wissen will. Eine Stewardess, die ich nach einer englischen Version frage, verspricht uns zu helfen. Bis zur Landung taucht sie jedoch nicht mehr auf.
Bedröppelt starren wir auf unsere Zettel. Als unser Flugzeug langsam zum Gate rollt, frage ich schließlich verzweifelt das Pärchen vor uns um Hilfe. Sie sind Mexikaner und kennen die Einreisedokumente bereits auswendig. Als das Flugzeug zum stehen kommt, setzen wir gerade unser Servus auf den Zettel und gehen erleichtert von Bord.
Draußen bekommen wir direkt einen weiteren Zettel in die Hand gedrückt. Noch mehr Papierkram, diesmal aber wenigstens mit Übersetzung auf Englisch. Ich bin jetzt schon ein bisschen gestresst und lese mir vorsichtshalber während der Busfahrt zur Halle das Kleingedruckte durch. Max neben mir freut sich derzeit riesig darüber, dass hier Busse von Herstellern fahren, die man bereits einmal gehört hat, und nicht nur noch von Lack zusammengehalten werden.
Wir kommen in die Flughafenhalle an. Wie viele unserer Mitreisenden suchen wir uns zunächst panisch einen Tisch, um unsere Dokumente auszufüllen – Als hätten wir jetzt Stress durch die Immigration zu kommen. In der Halle hängen Poster, wie man das Dokument, das es zuletzt gab, richtig ausfüllt. Da es auch auf Englisch ist, ist es aber sowieso kein Problem. Was uns allerdings etwas Kopfzerbrechen bereitet, ist die Tatsache, dass die Dauer in Mexiko in Tagen gefragt wird und der Aufenthaltsort. Wir geben mal auf gut Glück 87 Tage an und die Adresse unseres Hotels in Cancun.
Der Einreiseschalter in Mexico
Natürlich müssen wir dann erst einmal warten. Es gäbe auch Automaten, um die Einreise zu beschleunigen. Ob diese jedoch nur für Einheimische oder auch Touristen sind, erschließt sich mir nicht ganz. Die anderen Touristen ignorieren die Automaten gänzlich, wir also auch. Bereits gestresst vom Papierkram stehen wir in der Schlange der Immigration. Die Leute vor uns gehen jedes Mal als Gruppe oder Familie zur Einreise, also gehen Max und ich auch zusammen, als wir dran kommen.
Die Dame schaut uns gelangweilt an. Sie wirft einen Blick auf unsere Pässe, die Zettel, fragt kurz unsere Namen und ob wir als Touristen da sind. Mehr interessiert sie nicht. Sie behält das eine Dokument, der Abriss für die Ausreise kommt in den Pass. Dann stempelt sie uns alles grün ab und malt irgendwas mit Kugelschreiber auf die Blätter. Das ganze dauert für uns beide zusammen nicht einmal zwei Minuten. Es gibt keine Fotos, keine Fingerabdrücke und keine komischen Fragen, die mich an anderen Flughäfen immer zu Tode nerven.
Hola Mexico! – Der Mexikanische Zoll
Es dauert einige Zeit bis die Koffer am Gepäckband ankommen. „Ist es nicht toll, wie alle auf ihre Handys starren“ sage ich lächelnd zu Max, und meine es nicht einmal sonderlich sarkastisch. „Hast du schon gesehen, wie viele WLAN-Netzwerke es hier gibt?“ fragt Max mit zufriedenem Lächeln zurück. Wir nicken beide versonnen.
Jetzt geht es in Richtung Zoll weiter. Fast geschafft – denkste.
Eine lange Schlange hat sich bereits vor dem Koffer-Röntgengerät gebildet. Zwei Mitarbeiter prüfen jedes Gepäckstück ganz genau. Wir stehen in der langen Reihe warten und ich schaue verzückt auf die lange Reihe an Netzwerknamen – Ich komme in keines, aber allein der Anblick ist irgendwie entspannend. Auf einmal hören wir eine leicht aufgebrachte Stimme neben uns auf englisch: “ Sir, Mam, no cellphones. 1000 Dollar punishment“
Ich schau erschrocken auf zu dem jungen Zollbeamten. Wir stecken eilig unsere Handys weg. „Sorry“ murmeln wir zerknirscht. Mit gehobener Augenbraue dreht er sich um und geht wieder. Er behält uns allerdings die restliche Zeit des Anstehens genau im Auge. Es ist gruselig. Aber klar, eigentlich weiß ich ja, dass Fotos bei Flughafenkontrollen verboten sind und entsprechend auch Handys. Dabei will ich doch gar keine Fotos – nur sehen , dass es WLAN gibt!
Die Reihe vor uns wird kürzer. Allerdings wird einer nach dem anderen herausgezogen und muss ein Stück weiter unter den scharfen Augen einiger Beamter seinen gesamten Koffer leeren. Je näher der Scanner rückt desto hibbeliger werden wir. Wir legen die Taschen in den Scanner. Die Beamtin guck kritisch, kommt auf uns zu. Haben wir Zigarren dabei, fragt sie. „Sechs“, antwortet Max wahrheitsgemäß. Wir sollen sie auspacken. Nun die Quizfrage: In welcher Packtasche ist welcher Rucksack und wo im Rucksack sind die Zigarren verstaut?
Wir bauen, noch neben dem Scanner unser Gepäck auseinander und befördern nach ungefähr einer Minute die Plastiktüte mit den Zigarren zu Tage. Die Beamtin nimmt sie, schnuppert, schaut sie genau an, drückt sie uns wieder in die Hand und wir dürfen gehen – zur nächsten Station.
Eine weitere Dame wartet vor dem Ausgang an einem Stehtisch. Sie nimmt die Zollauskunft entgegen, die wir im Flugzeug bekommen hatten, wirft einen kurzen Blick darauf, stellt einige der Frage auf dem Zettel nochmals. Dann müssen wir auf einen Knopf drücken. Das Lämpchen leuchtet jeweils grün, wir dürfen gehen. Andernfalls wären wir wohl doch noch gefilzt worden.
Vom Flughafen in Cancun zum Hotel kommen
Wir sind ein bisschen durch mit den Nerven. Zunächst gehen wir zu einer Wechselstube. Der Wechselkurs ist hier nicht sonderlich gut, aber wir werden unsere restlichen CUC los und tauschen ein paar Euro in Pessos.
Wir kommen nun in einen Gang in dem ein Taxianbieter nach dem anderen seine Fahrdienste anbietet. Durchsagen erklären, dass man sich an die offiziellen Taxianbieter halten soll. Uns wäre das ja prinzipiell egal, aber es ist schon gar kein anderer Taxi Anbieter als die offiziellen zu finden. Wir gehen zu einem ersten Stand. Die Fahrt soll 680 $ (Pesos) kosten, ungefähr 34€, alternativ gibt es noch die Möglichkeit eines Sammeltaxis für 340 $ (Pesos) also ungefähr 17€ für zwei Personen. Die Preise sind nach aktuellen Wechselkursen günstiger, wenn man in Pessos, nicht in Dollar oder Euro bezahlt.
Wir gehen zum Nachbarstand und wollen Preise vergleichen. Die Dame erklärt uns freundlich, dass die Preise bei allen Anbietern identisch sind. Der USP (unique selling point / Hauptverkaufsargument) erschließt sich mir bei diesem System nicht ganz.
Wir beschließen uns trotzdem einmal nach den unlizenzierten Taxis umzusehen. Wir gehen aus dem Gebäude uns sehen uns um. Ein Taxifahrer quatscht uns an, er will uns ein Taxi für 600 $ (Pessos) verkaufen. Letztes mal hätten wir nur 300 $ (Pessos) gezahlt, erklären wir knapp mit Pokerface. Er bietet uns die Fahrt für 580 $ (Pessos) an.
Es ist inzwischen dunkel, Das Gelände außerhalb des Flughafens unübersichtlich, wir wissen nicht genau wo wir hin müssten um andere Taxis zu finden und wir haben Hunger. Daher lassen wir uns vom nächsten offiziellen Taxi anquatschen und nehmen eine Fahrt im Sammeltaxi.
Wir müssen knapp eine halbe Stunde warten, bis das Taxi endlich kommt. Zu uns ins Taxi steigen zwei Pärchen mit einer nicht ganz überschaubaren Zahl an schlafenden Kindern und Koffern. Im Taxi läuft ‚I’m too sexy‘ von Right said Fred. Es ist in unserem Bekanntenkreis die Hymne aller Glatzköpfe. Wir müssen schmunzeln.
Die beiden Pärchen müssen in die Hotelmeile, daher bekommen wir auf unserer Fahrt auch noch eine kleine Stadtrundfahrt.
Die Hotels glitzern mit aufwendiger Beleuchtung, es gibt nur gelegentlich Schlaglöcher, es gibt moderne Autos und es gibt richtige Läden. Max und ich starren selig aus dem Autofenster.
Das erste Abendessen in Cancun
Dann kommen wir im Hostel an. Wir sind nicht in der Hotelmeile untergebracht, daher glitzert hier nicht alles. Das Hostel leuchtet trotzdem schön von außen. Im Hostel erklärt man uns Abendessen sei inklusive, wir hätten aber nur noch 5 Minuten. Wir können unsere Koffer dalassen und uns schnell etwas holen.
Wir gehen hinauf auf das Dach im 3. Stock. hier stehen Bänke, es gibt eine Bar und eine offene Küche. Wir sind uns nicht ganz sicher, wie das hier alles funktioniert. Schüchtern gehe ich zur Küche und bestelle eine Portion für mich und eine für Max, während Max unsere Taschen bewacht. Ich bekomme zwei sehr kleine Portionen – viel zu wenig um satt zu werden. Vermutlich kann man sich hier Nachschub holen, ganz sicher bin ich mir da aber nicht. Als Max noch eine Portion holen möchte, hat die Küche bereist geschlossen. Er ist trotzdem gut drauf, denn er liebt Cola und hat gerade seine Erste Cola seit langem Bekommen. Noch etwas, das den Kubanern vorenthalten bleibt.
Nach der Miniportion sind wir natürlich noch hungrig. Also beschließen wir uns in der Nähe noch etwas zu Essen zu suchen. Als wir das Hostel verlassen, steht dort ein Angestellter des Hotels. Er sieht ein wenig aus, als wäre er dem Disneyfilm Vaiana entsprungen. Wir plaudern nett mit ihm und er fragt woher wir kommen und was wir so planen. Er erzählt, dass er selbst mit seiner Freundin einige Zeit auf Kuba war und dort das Essen und das Internet sehr schwierig fand. Er empfiehlt uns einen Tacoladen gleich schräg über die Straße.
Wir schauen uns den Tacoladen an. Er ist günstig und sieht nett aus, also setzen wir uns und studieren die Karte. Sie hat englische Untertitel und sogar zwei vegetarische Gerichte. Ein Gast am Nachbartisch beugt sich herüber und gibt ein paar Tipps. Wir bräuchten drei Tacos um satt zu werden. Für Max hat er außerdem einen Tipp, welcher der beste ist. Da wir schon etwas gegessen haben, entscheiden wir uns erst einmal zwei Tacos zu nehmen. Ich nehme einen mit Zwiebel, Champingion und Kaktus und einen mit Hibiskusblüten. Ich bin ein bisschen skeptisch, wie das schmecken wird.
Den Kaktus merke ich gar nicht. Inzwischen weiß ich Kaktus schmeckt sauer. Davon merke ich aber im Taco nichts. Aber der Taco schmeckt trotzdem gut. Vor dem Taco mit den Hibiskusblüten fürchte ich mich etwas, aber die Neuguierde siegt. Das Ding ist absolut geil. Er schmeckt saftig, deftig und fruchtig zugleich. Die Blüten sind irgendwie eingelegt und saftig. Klare Probierempfehlung, falls ihr mal ihn mal in einer Karte sehen solltet.
Nach dem Essen gehen wir noch in einen Supermarkt, um uns Wasser zu kaufen. Ich bin sehr angetan von der großen Auswahl an Süßkram. Nicht dass ich ihn essen wollen würde, aber zu wissen das ich es könnte , wenn ich denn wollte, ist nett.
Danach gehen wir aufs Zimmer. Ich habe noch eine kleine Auseinandersetzung mit der Dusche, da wir verschiedenen Auffassungen von angenehm warm haben. Ich bin hartnäckig und triumphiere. Danach falle ich jedoch erschöpft ins Bett uns schlafe ein.