Datum: 10.02.2019 | Ort: Utila
Wie alles begann
Eigentlich hatten wir vor heute noch einen gemütlichen Tag mit Laura und Tim zu machen. Leider wissen wir gar nicht so genau, wann die beiden denn in Utila ankommen. Als wir sie schließlich erreichen, sind sie bereits da.
Wir treffen in der neuen Unterkunft, die wir ab heute über die Tauchschule gemietet haben und gehen auch gleich zum Mittagessen. Für abends beschließen wir gemeinsam zu kochen. Also gehen wir gleich noch Einkaufen. Spaghetti Bolognese und Spaghetti mit Gemüsesoße für mich sollen es werden.
Nach getanem Einkauf laufen wir zur Tauchschule. Wir sollen zur Anmeldung heute vorbei kommen, hatten sie geschrieben. Aufgeregt wie kleine Kinder aber auch in Erwartung einiger Bürokratie gehen wir also zur Tauchschule.
Der erste Eindruck von der Tauchschule
Dort werden wir von Greg, seines Zeichens Langzeitbewohner und Gelegenheitstauchleiter und Jack, unserem Instructor begrüßt.
Jack ist Mitte 20 und Amerikaner. Seine ganze Familie ist tauch-begeistert und besucht ihn regelmäßig er hat im letzten Jahren längere Zeit in einem Forschungsprojekt zur Erforschung eines Riffs vor Hawaii gearbeitet. Nach der Begrüßung bringt uns Jack in einen Seitenraum.
Der Seminarraum ist recht heruntergekommen. In der Ecke steht ein Fernsehen. Es gibt ein Whiteboard, das auch schon länger Zeit in Benutzung ist. Außerdem steht altes Tauchequipment herum. Der ganze Raum ist von dem Hauptraum nun mit einer halbhohen Glasfront abgetrennt, die wiederum mit seltsamen dunkelblauen Blümchen-Häkel-Vorhängen verhangen ist. Die Tür zum Unterrichtsraum besteht aus einzelnen Glasscheiben in einem Holzrahmen. Zwei davon fehlen und sind durch Bretter ersetzt. Eines der Bretter hängt nur noch lose im Rahmen. Das ganze hier ist weit weniger prätentiös als ich mir die Tauchschule vorgestellt hatte aber es tut seinen Zweck.
Die Bürokratie zum Tauchschein
Jack händigt uns die Teilnehmermappen aus. Darin müssen wir sämtliche Risiken des Tauchens lesen- vom Gehörschaden bis zum Lungenriss – und die Schule und PADI generell von sämtlichen Regressforderungen befreien. Ich finde es irgendwie seltsam und gruselig. Dann gilt es noch den Notfallkontakt zu benennen. Ein bisschen kommen wir uns alle vor als würden wir unser Testament unterschreiben.
Es folgt eine ganze Liste von medizinischen Fragen, die wir beantworten sollen. Gelegentlich sind die Gesundheitsfragen so spezifisch dass wir sie googeln müssen.
Unerwarteter Unterricht
Nachdem wir die ganzen Fragen beantwortet haben, denken wir eigentlich unser Pensum für heute absolviert zu haben. Doch Jack spannt uns direkt noch dazu ein, die ersten Lehrvideos anzugucken. Anstatt nur eine Stunde Papierkram zu machen, sitzen wir bis abends um sieben Uhr in dem kleinen Raum und gucken die PADI-Videos an, die uns teilweise versuchen bunte Schnorchel zu verkaufen und teilweise bereits die ersten Tipps geben wie wir denn die nächsten Tage das tauchen lernen werden.
Als wäre das nicht genug bekommen wir auch noch Hausaufgabe auf. Das heißt anstatt heute Abend zu kochen, hocken wir bis 7 Uhr in der Schule und müssen anschließend noch Hausaufgaben machen. Entsprechend sind wir nun ein bisschen gerädert, desillusioniert und auch müde. Vor allem aber sind wir sehr hungrig als wir endlich Feierabend haben. Wir disponieren daher spontan um und gehen Essen.