Datum: 21.01.2019 | Ort: Belmopan
Typisches Frühstück in Belize
Eigentlich wollen wir heute zu einem Naturpfad gehen, der zu einem Naturschutzgebiet hier gehört.
Ich werde natürlich trotz Wecker erst nach Max wach und natürlich kassiere ich auch heute erst einmal einen rügenden Blick. Der Tag beginnt ja großartig, wenn die einzige Person, mit der du dich den ganzen Tag unterhalten wirst mit dem falschen Fuß aufgestanden ist.
Beim Frühstück bessert sich Max Laune jedoch. An der Rezeption sitzt heute ein Henry, der sich die Zeit nimmt uns ein bisschen über Belize zu erzählen. Es ist wirklich spannend. Auch hier bekommen wir wieder ganz schnell zu hören, dass die Cayes nicht viel mit dem Rest von Belize zu tun haben. Sie sind eher so etwas wie Hotelanlagen oder Freizeitparks – teuer, herausgeputzt und künstlich.
Zum Frühstück gibt es heute für mich Fried Jacks mit Ei und Bohnenmus. Fried Jacks sind frittiertes, weiches Gebäck. Es ähnelt sehr der bayerischen Schuxen oder auch dem Langos, das man von Jahrmärkten kennt. Für Max gibt es Tacos mit Ei und Schinkenwurst. Tost ist nämlich aus erfahren wir.
Die Fahrt zum Belize Zoo
Dann kommt ein anderer Gast zum Frühstücken. Lyn ist aus Kanada und geht bereits auf die Rente zu. Wir tauschen uns ein wenig über unsere Eindrücke von Belize aus. Sie erzählt, dass sie heute in den Belize Zoo fahren möchte und fragt ob wir mitkommen möchten. Wir sagen spontan zu.
Pünktlich um 11 steht Gerald vor der Tür, um uns abzuholen. Lyn hatte ihn über das Hotel als Fahrer engagiert. Sie selbst verspätet sich allerdings um ein paar Minuten. Wir unterhalten uns derzeit mit Henry und Gerald über das Wetter in Belize. Im Januar und Februar ist es hier in Belmopan eher kälter und häufig bewölkt. Im April ist es jedoch bereits wieder richtig heiß.
Die Fahrt ist sehr kurzweilig. Gerald erzählt uns einige Dinge über Belize. Beispielsweise sind große Teile der Industrie und des Einzelhandels in der Hand von Chinesen, was auf allgemeines Missfallen stößt.
Dann steht an einem unscheinbaren Schotterweg mitten im Nirgendwo plötzlich ein Schild mit der Aufschrift Belize Zoo. Wir biegen ab und halten auf einem geschotterten Parkplatz, der kleiner ist, als der vieler Cenoten in Mexiko. Wenn hier vierzig Autos Platz fänden wäre ich überrascht.
Der Belize Zoo
Der Eingangsbereich zum Zoo ist sehr duster. Wir zahlen 60 BZ$ Eintritt für zwei Personen. Dann geht die Tour los. Der Zoh sieht ein bisschen aus, als hätte jemand nach Gutdünken Maschendraht durch den Dschungel gezogen. Dazwischen verlaufen teils gepflasterte teils geschotterte Wege. An vielen Stellen gibt es Aussichtsflächen aus Holz, um Tiere besser sehen zu könne die höher sitzen.
Bei fast jedem Gehegen steht eine kurze Geschichte zur Herkunft des Tieres. Da ist ein kleines affenähnliches Wesen, das als Haustier gehalten wurde. Ein Tapir wurde Opfer von Waldbränden und verlor dabei seine Mutter. Ein Jaguar hatte angefangen Hunde zu jagen und wurde dadurch eine Gefahr für Menschen, ihre Haustiere und so im Umkehrschluss auch für sich selbst. So geht die Liste weiter. Entsprechend gibt es auf dem Gelände auch einige Tiere, die eindeutige Behinderungen haben, wie einen Tukan, dem ein Teil des Schnabels fehlt oder Pelikane mit nur einem Flügel.
Die Gehege im Belize Zoo
Der Wermutstropfen dabei ist, dass viele Gehegen für die Tiere sehr langweilig aussehen oder schlichtweg zu klein sind. In einem Gehege sind mehrere Dutzend Nasenbären. Warum die nicht frei zwischen den Gehegen herumlaufen können ist mir ein Rätsel. So sitzen sie so dicht beieinander, dass es offensichtlich soziale Spannungen gibt. Als wir hinkommen, blutet ein Nasenbär gerade an der Nase, vielleicht sogar am Auge.
Die verschiedenen Raubkatzen laufen die ganze Zeit am Gitter auf und ab. Nur das Ozelot nicht. Das schläft. Als wir an seinem Gehege vorbei laufen schaut es uns an, macht ein paar brummelige Laute und pennt dann weiter. Ich glaube ich bin in der Früh ähnlich.
Es ist wahnsinnig spannend diese Tiere alle einmal aus der Nähe oder überhaupt in Echt zu sehen. Trotzdem macht es traurig, dass sie ihr Leben nun hier fristen müssen. Ich habe in Deutschland jedoch schon bei weitem schlimmere Zoos gesehen. In Privathand hätten die Tiere allemal ein schlechteres Leben.
Wie viel Zeit braucht man für den Beelize Zoo?
Wir laufen einige Zeit herum und da ich heute die große Kamera habe, stehe ich die meiste Zeit an Gehegen und warte darauf, dass ein Tier in meine Richtung sieht oder mal wieder einen bestimmte Stelle seiner Runde ansteuert. Lyn ist die meiste Zeit bei uns, auch weil sie sich in dem Irrgarten aus Wegen nicht zurecht findet, und führt angeregte Gespräche mit einigen Tieren. Dabei schießt sie Fotos mit ihrem IPad.
Unser Fahrer hatte gesagt dass wir keinesfalls länger als anderthalb Stunden brauchen. Wir hatten ihm entgegnet, dass wir mindestens zwei Stunden bleiben wollen. Wir bleiben zweieinhalb und gehen dann auch nur deshalb, weil wir unseren Fahrer nicht länger warten lassen wollen. Um wirklich in Ruhe Fotos zu machen, hätte ich mindestens eine Stunde länger gebraucht.
Wie komme ich zum Belize Zoo
Als wir wieder an unserem Hotel ankommen kommt die böse Überraschung. Statt 50BZ$ will der Fahrer 50US$. Das ist sehr teuer. Da Lyn den Preis mit dem Hotel vereinbart hatte und wir sie nicht hängen lassen wollen zahlen wir unseren Anteil. Ob es ein Kommunikationsproblem war oder Abzocke ist, bleibt unklar. Als wir später Henry im Hotel fragen meint er, dass 50US$ der normale Preis sei, vor allem, wenn mehr Leute mitfahren (Seit wann wird ein Taxi mit mehr Insassen teurer?) Für eine Strecke von nur circa 30 Kilometern ist es trotzdem teuer. Aber gut, es ist eben Belize.
Inzwischen weiß ich es hätte auch einen Bus für 2,50 BZ$ gegeben. Nunja, es war eben eine spontane Tour. Abgezockt fühlen wir uns alle trotzdem und ich würde es definitiv nächstes mal mit dem Bus machen.
Mein Fazit zum Belize Zoo
Abgesehen vom Wermutstropfen der Fahrt fand ich den heutigen Tag doch sehr spannend. Ich habe heute einige Tiere gesehen von deren Existenz ich keine Ahnung hatte und das schöne daran ist, dass diese Tiere noch leben. Früher hätte man die Tiere, die heute im Belize Zoo sind vermutlich einfach erschossen.
Als Deutscher ist man immer schnell mit dem erhobenen Finger zur Stelle wenn es um Umweltschutz in den Tropen geht. Gleichzeitig sollten wir uns vor Augen führen, dass Deutschland Prozentual gesehen nur ein drittel so viele Nationalparks hat wie Belize. Außerdem muss ich daran denken, wie viele Treibjagden es bei uns gibt und wie wenige Urwälder.
Ein Abend in Belize
Zum Abendessen gehen wir in ein mexikanisches Restaurant. Irgendwie hatte ich gedacht hier vegetarische Tacos auf der Karte gesehen zu haben. Die suche ich allerdings nun vergebens. So werden es Nudeln für Max und ein Sandwich mit Pommes für mich. Morgen gehen wir definitiv wieder zum Asiaten.
Max kränkelt ein wenig. Eigentlich hatte er angekündigt heute Abend einen Film schauen zu wollen und ich hatte mich schon insgeheim gefreut, mich anzuschließen. Doch nun duscht er und ist danach wieder so fit, dass ihn der Arbeitswahn packt. (Wo hat dieser Mensch nur ganze die Energie her?) Wenige Minuten später hat er den Visual-Composer unserer Startseite des Blogs deinstalliert. Mir schwant allmählich, dass das eine lange Nacht werden wird.