Essen bringt Menschen zusammen und manchmal ist es auch ein guter Weg eine Kultur besser kennenzulernen. Daher haben wir uns entschieden in Kuala Lumpur einen Kochkurs zu machen. Da in einem solchen Kurs normalerweise nur ein Gericht gekocht wird, haben wir uns für ein vegetarisches Gericht entschieden – Martina ist ja Vegetarierin. Fleischfresser können jedoch gerne getrost weiterlesen, denn die Abläufe des Kochkurses wären auch für Fleischgerichte nicht anders gewesen und vor allem die Soßen, die wir gekocht haben eignen sich für alles!
Wo kann man einen Kochkurs in Kuala Lumpur buchen?
Wir haben uns online ein wenig umgesehen und schließlich für einen Kochkurs mit Besuch eines Marktes entschieden. Unser Kochkurs war an einem Montag. Dies ist allerdings nicht der beste Tag dafür. Da Sonntag der umsatzstärkste und stressigste Tag ist, haben viele Marktstände nämlich am Montag geschlossen.
Mögliche Websites über die man Kochkurse buchen kann sind folgende:
- AirBnb → Diesen Kochkurs haben wir besucht
- Get Your Guide
- With Locals
Wie läuft ein Kochkurs in Kuala Lumpur ab?
Kommunikation vor dem Kochkurs
Zunächst buchten wir den Kochkurs online. Anschließend schrieben wir mit den Gastgebern und wählten gemeinsam aus, was gekocht wird. Dabei konnten wir auch angeben, dass wir vegetarisches Essen kochen möchten. Es bestünde an dieser Stelle auch die Möglichkeit auf Lebensmittelunverträglichkeiten hinzuweisen.
Local Markt in Kuala Lumpur
Der Treffpunkt für den Kochkurs ist ein regionaler Bauernmarkt, der TTDI Markt in Kuala Lumpur. Wir fahren mit einem Grab (vgl. UBER) dorthin und erreichen ihn etwas zu früh. Also warten wir am Eingang. Eine alternative Methode, um den Markt zu besuchen wäre die Rapid Rail / Monorail Linie T814 nach Station Komersial Tun Fuad.
Unsere Gastgeberinnen sind Teresa und ihre Freundin Noorani. Die beiden sind über 50, sehen jedoch aus wie unter 40, sind lustig, modern und haben viel Spaß daran uns unsere Fragen zu beantworten. Wir laufen einige Zeit über den Markt. Viele Läden haben heute leider zu, weil Montag ist. Trotzdem gibt es viel zu sehen. Man bekommt hier beinahe alles Obst und Gemüse, das es auch in Deutschland gibt und zusätzlich nochmals mindestens doppelt so viel, das man noch nie gesehen hat.
Wir lernen, dass man hier auch die Triebe von Kürbissen isst. Von Moringa werden ebenfalls die Blätter verzehrt. Eine Gemüse das aussieht wie eine eckige Gurke lernen wir als Luffa (Loofah) Kürbis kennen – Das Ding aus dem die Luffaschwämme hergestellt werden. Außerdem nehmen wir zum Probieren eine Flügelbohne, ein Century- Egg und ein in Salz und Kohle eingelegtes Ei mit. Daneben kaufen wir noch einige Zutaten fürs Kochen, wie Wasserspinat.
Nach dem Markt fahren wir mit Teresas Auto – einem 3.er BMW – zu ihrem Kochstudio. Es ist ein kleines Apartment mit schönem Ausblick über Kuala Lumpur. Hier haben auch kleine Gruppen genug Platz und wir finden alles vor, was wir zum Kochen brauchen. Außerdem können wir uns durch eine Vielzahl von Gewürzen und Soßen schnuppern. Manches wie Zimt und Sternanis kennen wir gut, anderes wie Tamarinde und Kaffirlimette sind uns zwar bekannt, aber wir hätten sie nicht erkannt. Wieder anderes wie die Duck-Soße haben wir noch nie gesehen (Sie kommt heute auch nicht zum Einsatz).
Zunächst gibt es Tee und Kaffee. Der Kaffee stammt aus Malaysia, ist sehr lecker und es gibt ihn in Teebeuteln!
Dann beginnen wir zu Kochen. Teresa und Noorani erklären uns jeder Zutat und jeden Arbeitsschritt.
Was wurde gekocht?
Nachfolgende Gerichte haben wir bei Kochkurs gekocht:
Wir probieren das malaysische Essen!
Zum Essen lassen uns Teresa und Noorani ein wenig alleine, damit wir in Ruhe probieren können.
Zunächst testen wir die Eier. Das Century Ei hat eine gruselige schwarze Farbe. Das Eiweiß ist leicht durchsichtig, und hat eine ungewohnt feste Konsistenz. Das Eigelb ist sehr cremig und schwarz-grün in der Farbe. Geschmacklich ist es gar nicht so schlecht, nur der verrottete Geruch ist übel. Man kann es durchaus essen. Traditionell wird es mit Fisch und Chilli zubereitet. Das können wir uns sogar vorstellen. Nur diesen Geruch bekommen wir einfach nicht mehr aus der Nase. Nach dem Probieren müssen wir es wegstellen und es dauert sogar einige Stunden, bis wir nicht mehr den Eindruck haben unseren Mageninhalt zu riechen.
Das gesalzene Ei ist dagegen harmlos. Es schmeckt wie ein total versalzenes normales Ei und nur der Dotter schmeckt vertrocknet und bröselig. Auch das ist kein Gaumenschmaus, den wir wiederholen müssten.
Das Gemüse ist sehr lecker. Der Kokos-Ingwer-Reis ist so gut, dass wir uns ernsthaft fragen, warum Reis in Deutschland immer so langweilig zubereitet wird als Beilage. In die Soßen könnten wir uns hineinlegen (wären sie nicht so scharf). Max ist sehr angetan von der Chilisoße, Martina futtert im Alleingang fast alle Erdnusssoße.
Auch die Nachspeise ist sehr lecker.
Im Anschluss an das Essen sitzen wir noch ein wenig zusammen und reden über Malaysia. Wir erfahren noch einiges über Ziele, die wir unbedingt besuchen müssen, aber auch über das öffentliche Leben, Politik und den Umgang mit Religion. Es sind genau diese inoffiziellen ungeplanten Gespräche, die solche Kurse unglaublich wertvoll machen.
Fazit Kochkurs in Kuala Lumpur
Wir haben heute sehr viel gelernt. Wir haben neue Lebensmittel kennengelernt, neue Gewürze, neue Geschmäcker und neue Zubereitungsarten. Nachkochen könnten wir die Rezepte vermutlich nicht. Doch wir haben zumindest eine Idee davon bekommen, aus was die typischen Geschmäcker des Landes bestehen: Chillipaste, Palmzucker, Tamarinde, Ingwer, Kokosmilch und Zitronengras.
Doch neben dem Kochen haben wir auch wundervolle neue Leute kennengelernt und viel über Malaysia erfahren. Für uns hat sich der Kochkurs absolut gelohnt.