Tattoos sind in vielen Kulturen ein Ausdruck von Individualität, Kunst oder der Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen. Max hat sich einige Tattoos über die Jahre machen lassen daher war es für uns wichtig zu verstehen wie die Japaner mit Tattoss umgehen. In Japan jedoch haben Tattoos eine ganz andere Bedeutung und sind mit Vorurteilen behaftet. Doch warum ist das so?
Die Geschichte von Tattoos in Japan
Tattoos haben in Japan eine lange und komplexe Geschichte. Ursprünglich wurden sie als Bestrafung für Verbrechen verwendet und dienten dazu, Ausgestoßene der Gesellschaft zu kennzeichnen. Im Laufe der Zeit änderte sich diese Praxis jedoch und Tattoos wurden mehr und mehr zu einem Zeichen von Macht und Status, besonders bei den Yakuza, der japanischen Mafia.
Die typischen Yakuza-Tattoos sind sehr großflächig und oft farbenfroh, sie bedecken oft den gesamten Körper bis auf einen schmalen Streifen in der Mitte des Körpers, der sogenannten „Hosenlinie“, die dafür sorgt, dass die Tattoos unter normaler Kleidung verborgen bleiben. Sie sind voller Symbolik und erzählen oft Geschichten aus der japanischen Mythologie und Folklore.
Welche Motive werden häufig verwendet?
Die Motive der Yakuza-Tattoos, auch Irezumi genannt, sind von tiefgreifender Symbolik geprägt und reflektieren oft persönliche Überzeugungen, den Status innerhalb der Organisation oder dienen als Zeichen der Hingabe. Drachen sind eine häufige Wahl und repräsentieren Weisheit, Stärke und Furchtlosigkeit. Koi-Karpfen, die oft als sich stromaufwärts bewegend dargestellt werden, symbolisieren Ausdauer und die Fähigkeit, Widrigkeiten zu überwinden. Tiger stehen für Mut und heftige Entschlossenheit, während Schlangen Schutz, Weisheit und Heilung repräsentieren.
Mythologische Figuren wie der Phoenix, der Auferstehung und Unsterblichkeit symbolisiert, oder Fudō Myō-ō, eine der furchterregendsten Gottheiten des japanischen Buddhismus, sind ebenfalls beliebt. Naturmotive wie Wellen und Kirschblüten finden sich ebenfalls oft in Yakuza-Tattoos. Während Wellen die Unbeständigkeit des Lebens repräsentieren, stehen Kirschblüten für die Vergänglichkeit und die Schönheit der kurzen Existenz.
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Tattoos in der japanischen Gesellschaft
Heutzutage sind Tattoos in Japan immer noch ein Tabuthema. Die Assoziation mit der Yakuza ist stark und viele Japaner sehen Tattoos als Zeichen von Kriminalität und Ungehorsam. Besonders ältere Generationen teilen diese Ansicht, während jüngere Japaner tendenziell offener gegenüber Tattoos sind.
Es gibt jedoch immer noch Orte, an denen Tattoos ein Problem sein können. Viele Onsen (heiße Quellen) und öffentliche Bäder erlauben Personen mit sichtbaren Tattoos nicht den Zutritt. Auch in Fitnessstudios, Schwimmbädern und einigen Hotels kann es zu Einschränkungen kommen.
Was bedeutet das für Reisende?
Als Tourist in Japan kann es also durchaus zu Komplikationen kommen, wenn du sichtbare Tattoos hast. Es kann hilfreich sein, diese abzudecken, besonders wenn du vorhast, einen Onsen zu besuchen. Es gibt jedoch auch Onsen und Bäder, die eine liberalere Haltung gegenüber Tattoos haben und Besucher mit Tattoos willkommen heißen. Allerdings sind das nur sehr weniger Onsen. Wir haben auf unser 2 monatigen Japanrundreise nur die Möglichkeit gehabt mit Tattoos einen privaten Onsen zu nutzen.
Trotz der fortschreitenden Globalisierung und der zunehmenden Akzeptanz von Tätowierungen in vielen Teilen der Welt, sind Tattoos in Japan immer noch ein heikles Thema und können auf Missbilligung oder sogar offene Ablehnung stoßen. Besonders in traditionellen Einrichtungen wie Onsen (heißen Quellen), öffentlichen Bädern oder Fitnessstudios können Tattoos ein Hindernis sein, da es oft strikte Regeln gibt, die den Zutritt von tätowierten Personen verbieten. Diese Praxis rührt von der Assoziation von Tattoos mit der Yakuza, der japanischen Mafia, her und dient dem Ziel, ein sicheres und einladendes Umfeld für alle Gäste zu schaffen.
Auch in einigen Hotels, insbesondere in traditionelleren oder konservativeren Gegenden, können tätowierte Gäste auf Schwierigkeiten stoßen. Schließlich kann es auch in bestimmten Berufen oder Arbeitsumgebungen, in denen ein formelles Erscheinungsbild wichtig ist, problematisch sein, sichtbare Tattoos zu haben. Es ist ratsam, sich vor einem Besuch in Japan über die geltenden Regeln und Normen zu informieren und gegebenenfalls Tattoos zu bedecken.
Wichtig zu beachten ist, dass nicht alle Japaner Tattoos negativ sehen und dass sich die Einstellung gegenüber Tattoos langsam ändert, besonders unter der jüngeren Generation. Dennoch ist es ratsam, bei der Planung deiner Reise nach Japan im Hinterkopf zu behalten, dass Tattoos auf Missverständnisse stoßen können und es sinnvoll sein könnte, diese in bestimmten Situationen zu bedecken.
Abschließend lässt sich sagen: Ja, du kannst mit Tattoos nach Japan reisen, aber sei dir der kulturellen Bedeutung bewusst und zeige Respekt gegenüber den kulturellen Normen und Werten des Landes.