Die Philippinen sind der Inbegriff der Traumstrände. Wer allerdings in Puerto Princesa auf Palawan landet wird von ihnen zunächst nicht allzu viel sehen. Gut, dass es Bootstouren gibt, um die umliegenden Inseln zu erkunden.
Puerto Princesa war der erste Stopp unserer Philippinen Reise. Insgesamt blieben wir im Januar 2020 vier Tage im Hauptort der Insel Palawan.
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Mehr InformationenBuchung der Tour
Wir buchten die Tour unkompliziert über unser Hotel. Ein Blick in das ein oder andere Tourbüro brachte auch keine anderen Preise zu Tage. Die Tour kostete 1400 philippinische Pesos, was in unserem Fall etwa 25€ entsprach.
Abholung und Anfahrt
Die Abholung in unserem Hotel war für 7:30 Uhr vereinbart und der Bus erschien auch halbwegs pünktlich. Dann fuhren wir jedoch noch eine gefühlte Ewigkeit in der Gegend herum, um andere Touristen in ihren Hotels einzusammeln. Die Fahrt selbst hätte vielleicht 30 Minuten gedauert, bis wir den Hafen erreichten waren jedoch beinahe zwei Stunden vergangen.
Kurz vor dem Hafen gab es die Möglichkeit sich Badeschuhe und Schnorchel-Ausrüstung auszuleihen. Wir hatten beides selbst dabei. Falls ihr es nicht habt, würden wir beides empfehlen. Die Kosten beliefen sich jeweils auf etwa 3€.
An dem Kiosk stieg auch unser Guide für den Tag, eine Philippina mit renitentem Auftreten aber einer herzlichen, Art zu.
Dann hielten wir am Hafen. Wir mussten warten bis die Abgabe bezahlt war und unser Boot kam. Am Hafen liefen zahlreiche mobile Händler herum. Diese waren tatsächlich auf die Dauer etwas nervig. Zudem wurde eine Summe von 150 Pesos pro Person für die Umweltabgabe eingesammelt.
Um kurz vor 10:00 legte unser Boot, eine Art Kanu mit Auslegern rechts und links, endlich ab. Der Motor des Bootes ist unglaublich laut und versetzt das Boot in Schwingungen, die meinen Kiefer zum Vibrieren bringen, wie ich es eigentlich nur vom Zahnarzt kannte.
Unsere Gruppe bestand aus 8 Personen.
Stopp 1: Cowrie Island
Der Erste Stopp ist Cowrie Island. Die Fahrt dorthin dauerte knapp 20 Minuten. Die Insel besteht aus einem dicht bewaldeten Teil und einer Sandzunge, auf der nur wenige Bäume wachsen.
Beim an-Land-gehen braucht man Wasserschuhe oder Flipflops im seichten Wasser, da hier kantige Felsen sind.
Der Stand ist sehr schön weiß. Es gibt einige Kioske auf der Insel. Hier kann man sich Henna Tattoos machen lassen, etwas essen oder eine kalte Kokosnuss trinken. Nachdem wir einen kleinen Strandspaziergang gemacht haben, entscheiden wir uns für eine Kokosnuss. Sie ist ausgezeichnet. Nach einer halben Stunde Aufenthalt geht es bereits weiter.
Stopp 2: Schnorcheln auf dem Starfisch Island
Unser zweiter Stopp ist eine Insel, an der wir Schnorcheln können. Angeblich gibt es hier viele Seesterne. Wir bekommen keinerlei Einweisungen, wie man sie eigentlich erwarten sollte:
- Wenn ein Seestern das Wasser verlässt ist er augenblicklich tot, da seine Lungen ohne den Wasserdruck augenblicklich explodieren. Auch wenn man ihn sofort zurück ins Wasser legt, verreckt er elendig.
- Wenn man auf Korallen tritt, brechen sie ab. Wen man in einem Korallenriff herumtrampelt stirbt es.
Diese Warnungen (die wir nicht bekommen haben) vorweg, wisst ihr vermutlich bereits, was uns auf der Insel erwartet.
Im vorderen Bereich gibt es einige Infrastruktur: Umkleiden, Toiletten, Bänke und einen Kiosk.
Es gibt zwei Stellen, bei denen man ins Wasser kann. Die erste ist die bisher touristische. Dort brauchen wir gar nicht hinein gehen, erklärt unser Guide. Sie sei für Nichtschwimmer, wird uns gesagt. Wir werden in den hinteren Teil der Insel geschickt. Unser Guide kommt nicht mit, wie gut wir schwimmen können ist egal, was wir im Riff treiben auch.
Ein Riff ist nämlich das was wir nach wenigen Metern vorfinden. Am Strand liegen zahlreiche Seesterne doch bereits im flachen Wasser beginnen die ersten Korallen. Sie sind noch in einem recht guten Zustand. Ein Wunder, wenn man bedenkt, dass hier die Touristen hereingetrieben werden.
Die anderen Touristen aus unserer Gruppe weise ich freundlich darauf hin, dass sie bitte keine Seesterne aus dem Wasser holen sollen. Keiner von ihnen wusste, dass es tödlich für die Tiere ist. Es herrsch ein gewisser Seegang, der es schwer macht, nicht von den Wellen gegen das Riff gespült zu werden. Zudem beherrschen die anderen Touristen das Schnorcheln nicht. Anstatt flach im Wasser zu liegen und den Auftrieb zu nutzen, strampeln sie mit den Beinen im Riff herum.
Das einzige, das mich tröstet, ist, dass das Riff nach wenigen Metern nach unten hin abfällt. Ins tiefere Wasser traut sich keiner und ich sehe auch niemanden tauchen. Es gibt also eine natürliche Schutzzone, die da beginnt, wo die Beine der Touristen enden.
Es hält mich nicht lange im Wasser. Es ist wunderschön, aber ich habe auch den Eindruck, dass ich in diesem Riff nichts verloren habe. Sollen die anderen Touristen es zerstören, ich kann sie nicht aufhalten. Aber ich möchte mich nicht daran beteiligen.
Aus Interesse begeben ich mich auch an den Schnorchelplatz für die Nichtschwimmer. Hier gibt es keinen einzigen Seestern mehr. Der Meeresgrund ist von tausenden Füßen planiert worden. Touristen stampfen über die Reste von toten Korallen, die als Bruchstücke den Boden bedecken.
Erst hinter einer Abdeckung, die den Bereich markiert, in dem man stehen kann, sehe ich im tieferen Wasser einige Korallen. Trotzdem gibt es auch im toten Bereich auffallend viele Fische, die vermutlich aus den tieferen Bereichen des Riffs und den hinteren Teilen hier herkommen. Hier werden sie von Touristen mit Brot gefüttert, was zahlreiche Arten gerne annehmen.
Als wir weiter fahren erzählt mir eine niederländische Touristin, dass gerade einige Touristen Seesterne aus dem Wasser geholt hatten, während die Guides von ihnen Fotos gemacht hatten. Also sie die Guides darauf hingewiesen hatte, dass sie die Seesterne gerade töten, wurde sie ausgelacht – und noch schlimmer, ein Guide hatte einen Seestern aus dem Wasser geholt, um ihn ihr unter die Nase zu halten.
Wofür es lizenzierte Guides und eine Umeltabgabe gibt, erschließt sich uns absolut nicht.
Stopp 3: Essen und Sonnenbaden auf Luli Island
Entsprechend gedrückt ist unsere Stimmung auf der letzten Station der Tour, dem Luli Island. Luli Island ist recht klein und besteht hauptsächlich aus Sand. Ein Teil der Insel besteht aus einer kleinen Mulde, die bei Flut vollläuft.
In einem kleinen Restaurant gibt es Buffet Mittagessen. Es herrscht ein ziemlicher Andrang am Buffet und die Schalen schauen irgendwie durchwühlt aus. Ich bin inzwischen eigentlich viel gewohnt, aber den Anblick von Dutzenden Leuten, die in den Schüsseln wühlen finde ich unappetitlich. Zudem ist das Essen nicht beschriftet. Ob etwas davon vegetarisch ist, kann ich beim besten Willen nicht sagen. Ich passe und nehme vorlieb mit einer Trinkkokosnuss. Die Leute bei uns am Tisch stochern ziemlich lustlos in ihrem Essen herum, daher nehme ich an, habe ich nicht viel verpasst.
Wir haben insgesamt zwei Stunden Aufenthalt auf der Insel. Zeit genug, um sich an den Strand zu legen uns Fotos zu machen. Jemand hat bunte Flaggen in den Strand gesteckt. Diese eignen sich sehr gut als Fotomotiv.
Es gäbe auch eine Bar, für alle, die einen Cocktail am Strand trinken wollen.
In einem kleinen abgesperrten Bereich könnte man auch ins Wasser. Am restlichen Strand ist zu viel Strömung und es herrscht Badeverbot.
Die Rückfahrt
Um 14:00 brechen wir von der Insel auf und Fahren zurück in den Hafen. Dort bekommen wir noch unsere Quittung über die Umweltabgabe, nach der wir gefragt haben – Falls wir noch eine zweite Tour machen wollen, wird sie sonst erneut fällig.
Dann fahren wir zurück ins Hotel. Auf dem Rückweg halten wir erneut bei dem Schnorchel-Verleih, damit die anderen Touristen ihre Ausrüstung zurückgeben können. Dann klappern wir jedes einzelne verdammte Hotel von heute Morgen in umgekehrter Reihenfolge wieder ab, um die Leute abzusetzen. Wir sind die letzten.
Unser Fazit
Ich denke, der Text sagt schon sehr viel darüber aus, wie wir die Tour fanden. Die Fahrzeiten waren schier endlos und von Umweltschutz hat hier noch niemand etwas gehört. Die Strände waren schön. Das Riff war teilweise auch noch sehr schön – was für uns aber eher sogar ein Minuspunkt ist – Als Tagestourist sollten wir niemals die Chance haben in ein weitgehend intaktes Riff hinein zu marschieren. Daher würden wir die Tour nicht weiterempfehlen.