Nachdem wir nun einige Tage im Amazonas von Peru verbracht haben ging unsere Weltreise für uns weiter. Als nächstes Ziel hatten wir Copacabana am Titicacasee in Bolivien ins Auge gefasst. Dieser Ort wird relativ häufig als Hochburg für Backpacker und aber auch als toller Urlaubsort für nicht Pauschalreisende Touristen bezeichnet. Grund genug für uns sich diese kleine Stadt am Titicacasee auf 3858 Meter Höhe sich etwas genauer anzusehen.
Verwechselt bitte nicht die Copacabana mit Copacabana in Rio.
Das kleine Örtchen Copacabana hat im Jahr 2012 etwa 5600 Einwohner gezählt. Kommt man mit dem Bus in die Stadt merkt man aber relativ schnell das diese Einwohnerzahlen wahrscheinlich schon ordentlich veraltet sind und die Stadt mittlerweile weitaus mehr Einwohner hat. Für uns ging es von Puerto Maldenado über Puno nach Copacabana – diese 14 stündige Bustour die von 400 Metern über den Meeresspiegel bis hin zu 4700 Metern ging war anstrengend und kostete etwa 25 Euro je Person.
Lohnt sich ein Besuch der Copacabana in Bolivien?
Nachdem wir schon so viele tolle Dinge über Copacabana am Titicacasee gehört hatten war unsere Erwartungshaltung dementsprechend hoch. Für uns klang es in vielen Berichten so, als ob diese Stadt ein echtes Paradies für Backpacker und Aussteiger ist. Als wir total erschöpft aus unserem Bus ausstiegen (und wir 2 Bolivianos pro Person „Einfahrt“ gezahlt hatte) wollten wir mit einem Taxi zu unserem Hotel (welches direkt am Titicacasee lag) fahren. Da unser Hotel etwa einen Kilometer außerhalb von Copacabana war und unsere Rucksäcke relativ voll waren – wollten wir uns den Luxus gönnen, aber fanden leider einfach kein Taxi. Anscheinend gibt es in Copacabana keine Taxis und kein Uber um von A – B zu kommen.
Also stapften wir mit unseren 4 schweren Backpacks und einer Tragetasche langsam zu unserem Hotel. In unserem Hotel ankommen stellten wir schnell fest – dass die Fotos auf Booking.com anscheinend schon einige Jahre auf dem Buckel hatten und das Hotel seitdem sich selbst überlassen wurde. Renovierungen und Erneuerungen waren hier ein Fremdwort.
Leider setzte sich dieser Eindruck nicht nur auf unser Hotel fort sondern auf den gesamten Ort Copacabana am Titicacasee in Bolivien. Die Strandpromenade wäre theoretisch ein sehr schöner Ort gewesen wenn hier nicht unzählige Lagerfeuer, Grillparties und Müllberge herumliegen würden. Dazwischen findet man eine große Anzahl von super netten Hunden in super schlechten Zustand. (Humpeln, Bindehautentzündunge etc.)
Die Atmossphäre entlang der Seepromenade erinnerte uns eher an die ehemalige Sowjet Union als an eine schöne Stadt am Titicacasee. Neben den ganzen Müll und den kranken Hunden fanden wir auch noch einige Tretboote mit denen noch Stalin persönlich über den Titicacasee getreten ist.
Nachdem man natürlich auf einer Weltreise auch manchmal Etwas Essen muss und unser Hotel leider keine Küche bereitgestellt hatte mussten wir uns auf der Suche nach einem guten Lokal in Copacabana machen. Es gibt viele Lokale – direkt am See findet man kleine Hütten den frischen Fisch anbieten. Da Martina und ich aber keinen Fisch essen konnten wir diese Streefoodhütten leider nicht testen. Eine weitere Möglichkeit gab es direkt in den Straßen von Copacabana – meist findet man dort Restaurant die Pizza und Pasta anbieten – oft gibt es auch noch klassische lokale Küche wie Lomo Saltado. Die Preise für die Mahlzeiten sind meist sehr günstig – allerdings lässt die Qualität und der Service in dem Restaurant auch zu wünschen übrig.
Was kann man in Copacabana erleben?
Nun stellten wir uns natürlich auch die Frage warum man dorthin reisen sollte. Natürlich ist Copacabana ein schöner Zwischen-Stop auf dem Weg nach La Paz – aber angeblich soll es auch noch einige Sehenswürdigkeiten geben die einen Besuch in dieser kleinen Stadt lohnenswert machen soll.
Es gibt den Hausberg von Copacabana – auf dem Weg auf die Spitze kann man den Leidensweg Christi nachverfolgen, also wer gläubig ist und evtl. Busse tun muss findet hier wohl eine Möglichkeit dies zu tun.
Als Alternative zum eher christlich angehauchten Programm ist ein Besuch der Isla de Sol. Hier fahren täglich 2 mal Fähren auf die Insel. Viele Touristen sehen den Besuch auf der Isla de Sol aus Höhepunkt ihres Besuches am Titicacasee.
Wer allerdings diese Insel nicht besuchen möchte kann die verdreckte Strandpromenade von Copacabana genießen. Hier hat man die Möglichkeit sich einen Jet-Ski auszuleihen oder auch mit dem Banana-Boot über den See zu heizen. Allerdings haben wir auch davon Abstand genommen, da die Wassertemperatur doch eher kühl ist und falls man doch hineinfallen sollte eher unschöne Erinnerungen mit nach Hause nimmt.
Lohnt es sich Copacabana zu besuchen?
Wie ihr wahrscheinlich schon herauslesen konntet – konnte uns Copacabana in Bolivien nicht verzaubern. Wir verstehen ehrlich gesagt auch nicht warum dieser Ort für viele Aussteiger als Paradies gilt. Wir haben das Örtchen als heruntergekommenes Städtchen kennengelernt das nicht allzu viel zu bieten hat. Natürlich kann man sich hiervon auch selbst ein Bild machen und für einen Zwischen-Stop lohnt sich ein Halt allemal.