Rosettenstaude heißt die Palmenart die im Chingaza Nationalpark wächst

Chingaza Nationalpark

Nachdem wir nun einige Tage in Bogotá waren, wollten wir natürlich auch das Umland von Bogotá erkunden. Besonders die Berge und die Nationalparks die rund um Bogotá sind hatten es uns angetan. Also suchten wir nach einer Tour mit Guide für den Chingaza Nationalpark. Fündig wurden wir hier über Airbnb in der Rubrik Entdeckungen.

Blick über den Chingaza Nationalpark

Neben dem Chingaza Nationalpark haben wir auch noch
Chicaque Natural Park besucht der nochmal eine ganze andere Flora und Fauna hatte als der Chingaza Nationalpark.

Wir buchten eine Tour Jaime in den Chingaza Nationalpark. Für die Tour wurden je Person 46 Euro fällig. Angesichts dessen was bereits dabei war, fanden wir den Preis sehr angemessen. Wasser, Transport aus Bogotá, Versicherung im Nationalpark und ein kleines lokales Lunch Paket waren Bestandteilt der Buchung der Entdeckung „Wanderung zur Laguna Siecha im Chingaza Nationalpark“. Der Eintritt von 51500 COP je Person war nochmal bei den Rangern des Parks (bei einem der vier Eingänge) extra zu bezahlen.

Die Tour ging bereits um 6.00 Uhr morgens los und wir fuhren etwa 1 Stunde den Berg hinauf. Auf dem Hinweg dorthin trafen wir bereits in den frühen Morgenstunden unzählige Fahrradfahrer die hochmotiviert den Berg hinaufstrampelten. Wir fuhren gemütlich mit Jaimes Auto an ihnen vorbei. Kurz bevor wir im Park angekommen waren gab es noch ein typisch kolumbianisches Frühstück für insgesamt 4 Euro für 2 Personen.

Gut gestärkt fuhren wir einen Feldweg entlang. Jaime erklärte uns, dass es teilweise gut sei das die Straße zum Park so schlecht ist da weniger Touristen und weniger Schaulustige zum Park gelangen würden, sondern wirklich nur die Personen die sich auch für die Natur und die Umwelt interessieren diese Strapazen auf sich nehmen würden.

Ein beschwerlicher Weg zum Chingaza Nationalpark

Nach etwa 12 Kilometer holprigen Feldweg ging es für uns nicht mehr weiter! Wir mussten die Straße irgendwie befestigen da Jaimes Auto etwas zu tief für das Gelände war. Also legten wir Äste und Steine auf den Feldweg und schoben etwas an – so gelang es beim dritten Versuch die schlechte Straße endlich zu passieren.

Die Wanderwege waren schlammig und feucht! Festes und gutes Schuhwerk ist ein Muss!
Bereits am Parkplatz waren tollen Pflanzen zu entdecken!

Endlich erreichten wir den Parkplatz etwa 200 Höhenmeter und 1,5 Kilometer vom Parkeingang entfernt. Das Wetter war naja – die Fernsicht super! Die Wanderung in den Chingaza Nationalpark ging los.

Insgesamt 750 Höhenmeter

Von der Rangerstation die etwa bei 3150 Meter lag sollte es nochmal etwa 550 Höhenmeter auf etwa 3700 Meter gehen. Von den Rangern erhielten wir Bänder die eine Versicherung beinhaltete und bezahlten den o.g. Eintritt von 51500 COP also etwa 15 Euro je Person.

Das Paramo und seine typische Pflanzenwelt
Gigantische Fernsicht

Von diesem Aussichtspunkt hatte man einen super Blick über die drei Seen. Die 3 Seen Siecha, Guasca und De los Patos oder auch Siecha Lake, Fausto und America sind durch Gletscher entstanden. Der America bzw. De los Patos Lake hat seinen Namen von seiner Form den von oben wirkt der See wie die Topographie von Südamerika.

Der Siecha Lake im Chingaza Nationalpark

Der Weg auf die 3700 Meter war sehr feucht und windig, der Weg war äußerst schlecht und die langsam dünner werdende Höhenluft machte und langsam zu schaffen. Martina kümmerte sich um die Fotos und Max kümmerte sich um das Video Material für den Vlog (den ihr unterhalb des Beitrags findet).

Langsam fing es auch zu regnen an und der Weg wurde immer matschiger man musste wirklich aufpassen das man nicht auf einmal wegrutschte da der Weg sehr naturbelassen war.

Eine ganz besondere Vegetation das Paramo

Jaime erklärte uns alles über das sogenannte Paramo auf den Weg nach oben. Das Paramo ist eine Landschaft mit einer ganz besonderen Flora und Fauna. Diese Vegetation kommt nur in 6 Ländern in der Nähe des Äquators auf 2800 – 3800 Meter Höhe vor und gilt als Wasserfabrik für die umliegenden Regionen. Viele der Städte die von den Paramo profitieren (darunter auch Bogotá) haben diese Landschaften bereits zu Nationalparks erklärt damit die Frischwasserversorgung auch noch für die nächsten Jahrzehnte gewährleistet ist. Besonders die Rosettenstauden sind ein Gewächs das für das Paramo typisch sind. Diese Pflanzen wachsen meist nur 1 – 2 cm im Jahr und sind äußerst zerbrechlich. Durch die vielen kleinen Haare transportieren die Rosettenstauden die Luftfeuchtigkeit und Regen in die Erde und sorgen so dafür das hier sehr viel Frischwasser produziert wird.

Martina neben einer Jahrhunderte alten Rosettenstaude

Man sollte bei den Wanderungen im Paramo darauf Acht geben das man die Pflanzen nicht zerstört, durch die niedrigen Temperaturen wachsen die Pflanzen relativ langsam und können daher schon mit wenigen Zentimetern Größe ein stattliches Alter haben.

Der Weg zu den drei Seen des Chingaza Nationalparks

Nachdem wir die erste Anstrengung überwunden hatten ging es wieder bergab. Oben am Gipfelt wehten ein rauer Wind und der Regen peitschte uns ins Gesicht. Wer also im Chingaza Nationalpark eine Wanderung macht sollte sich unbedingt auch dafür ausstatten, da das Wetter im Minutentakt wechselte. Auf dem Weg nach unten haute es Max 2-mal in den Schlamm da er keine passenden Schuhe anhatte. Der Weg zum Siecha See war allerdings nicht unbedingt leichter als der Weg den Berg hinauf. Durch den Regen war es eher eine Schlammschlacht als eine Wanderung im Chingaza Nationalpark bei Bogotá.

Jaime erklärt uns wie die Pflanzen das Wasser in den Boden transportieren

Der Blick über den Siecha Lake war wirklich grandios. Hier erzählte uns Jaime noch das gestern einige andere Wandergruppen einen Brillenbären oder auch Andenbär am See gesehen hatten. Wir ärgerten uns, da wir eigentlich auch einen Tag vorher die Tour geplant hatten, aber das Kontingent von 300 Tickets pro Tag bereits ausgeschöpft war.

Wir guckten uns zwei Seen an und gingen dann langsam wieder durch den Schlamm den Berg hinab. Es war echt rutschig und wir mussten aufpassen das wir auf den schlammigen Steinen nicht ausrutschten. Nach etwa 1,5 Stunden waren wir dann wieder beim Auto angekommen. Total durchnässt, etwas unterkühlt und total dreckig aber hochzufrieden ging es für uns zurück nach Bogotá.

Blick über die Vegetation des Parks
Eingang des Parks

Lohnt sich ein Besuch in Chingaza Nationalpark?

Insgesamt sind wir gute 750 Höhenmeter und 14 Kilometer im Chingaza Nationalpark gewandert und hatten mit Jaime einen super Guide der uns alle Fragen beantworten konnte. Für uns war es ein tolles Erlebnis mit einer ganz anderen Natur. Das Paramo war uns bisher in unserem Leben so noch nicht begegnet und war daher eine ganz neue Erfahrung.  Wer allerdings eine Tour in den Park plant sollte sich vorher gut akklimatisiert haben, den die Höhe von 3700 Meter über den Meeresspiegel ist sehr deutlich zu merken. Auch sollte man die richtige Ausrüstung und eine gewisse Fitness mitbringen damit die Wanderung durch den Nationalpark auch wirklich Spaß macht!

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Mehr Informationen
Hier findest du unseren VLOG zur Wanderung im Chingaza Nationalpark

1 Kommentar zu „Chingaza Nationalpark“

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