Wie findet man den besten Backpacker Rucksack? Die Antwort auf diese Frage ist wie so oft ein etwas unbefriedigendes “Das kommt darauf an”. Da derin Backpack, dein Wohnzimmer, Kleiderschrank und einziges Möbel auf langen Reisen ist, solltest du dir vorab genau überlegen, was er alles können und aushalten sollte.
Als Backpacker hast du die Auswahl zwischen klassischen Wanderrucksäcken und Funktionstaschen, die als Mischung zwischen Koffern und Rucksack daherkommen.
Worauf es denn tatsächlich ankommt, wenn du den richtigen Backpack für deine Reise suchst, möchte ich dir nachfolgend zeigen, damit du den richtigen Backpacker Rucksack für DICH findest!
Wie groß sollte ein Backpack sein?
Zunächst einmal ist bei deinem Backpacker Rucksack die Größe entscheidend. Gemessen wird die Größe in Litern – also Kubikdezimetern Stauraum, ähnlich wie bei Gießkannen. Häufig neigt man dazu, vorhandenen Stauraum auch auszunutzen. Dadurch wird ein Rucksack oft unnötig schwer. Daher solltest du darauf achten, den Rucksack nur so groß zu kaufen, dass du deine Ausrüstung gerade noch darin unterbringst. Das hält dich davon ab, ihn mit unnötigen Ballast vollzustopfen und schont gegebenenfalls auch die Reisekasse, wenn man gar nicht in Versuchung kommt unterwegs noch etwas zu kaufen.
Hast du leichte aber raumfordernde Ausrüstung wie einen Schlafsack dabei, darf der Rucksack auch gerne einmal etwas größer sein. Für einen Städtetrip sollten 40 Liter im Normalfall ausreichen. Für eine längere Rundreise darf der Backpackingrucksack auch je nach Plänen und Ausrüstung 55 oder auch deutlich mehr Liter Fassungsvermögen haben.
Beachte auch, dass kleinere Backpacks evtl noch als Handgepäck durchgehen und du dir so gegebenenfalls Zeit und Geld für die Gepäckaufgabe sparen kannst.
Wie erkenne ich ob ein Backpacking Rucksack richtig passt?
Die Passform eines Backpackingrucksacks sollte zu deinem Körperbau passen. Wichtig ist dabei in erster Linie die Rückenlänge. Diese sollte bei einem guten Backpack verstellbar sein, damit du sie optimal an deinen Rücken anpassen kannst. Inzwischen bieten viele Hersteller unterschiedliche Produktlinien für Frauen und Männer. Diese unterscheiden sich jedoch hauptsächlich in den Rückenlängen. Eine große Frau sollte daher unbedingt auch Männerrucksäcke testen, ebenso wie kleinere Männer mit Backpacks für Frauen gut beraten sein können.
Auch wenn es am Anfang verwirrend ist, sollte der Rucksack neben der Rückenlänge auch einen verstellbaren Bauchgurt und vor allem verschiedenen Einstellmöglichkeiten an den Schultern haben. Nur so ist garantiert, dass das Gewicht des Rucksacks optimal auf der Hüfte sitzt und du nicht nach wenigen Metern Nackenschmerzen bekommst. Entgegen der landläufigen Meinung sollte das Hauptgewicht des Rucksacks nicht auf den Schultern, sondern auf der Hüfte liegen.
Lass dich beim Kauf deines Rucksacks am besten direkt beim Fachhändler beraten und dir erklären, wie du deinen Rucksack richtig für dich einstellst.
Ein Backpack sollte am Rücken atmungsaktiv sein, beispielsweise durch einen Netzstoff oder einen luftigen Schaumstoff.
Die Träger, der Rücken und der Bauchgurt sollten gut gepolstert sein um Druckstellen zu vermeiden.
Ob die Abfederung und die Passform zu dir passt, solltest du unbedingt mit einem voll beladenen Rucksack testen. Gute Läden bieten alle Rucksäcke voll befüllt als Probeexemplare an. Vom Onlinekauf kann ich daher nur abraten, wenn du nicht bereits sicher weißt, welche Marke und Modell dir zu 100% passt.
Ich selbst habe ca. 20 Rucksäcke getestet, bevor ich mich entschieden habe. Vor allem überrascht war ich, dass der meistverkaufte Backpackig Rucksack für Damen in dem Laden in dem wir waren mir absolut nicht passte. Er drückte an den Schultern und im Rücken ganz fürchterlich. Dafür kann der Rucksack allerdings nichts, meine Anatomie weicht wohl einfach nur ein bisschen von der Norm ab. Hätte ich mich nur auf Rezensionen verlassen, hätte ich in diesem Fall vermutlich einen grandiosen Fehlkauf getan. Um für einen Backpackingrucksack eine Empfehlung zu geben, kann ich nur wiedergeben was ich aus dem Nachmittagsfernsehen gelernt habe: Ein guter Rucksack ist wie ein Brautkleid, du merkst einfach, wenn er der richtige ist – und bis dahin heißt es testen, testen, testen..
Wie erkenne ich die Qualität eines Backpacks?
Qualität hat ihren Preis. Das trifft auch für Backpacking Rucksäcke zu. Dennoch muss es nicht immer die teuerste Marke sein. Wichtig ist, dass alle Nähte deines Backpacks gut vernäht und am besten auch verklebt sind. Zudem sollte er wie oben beschrieben vielfach verstellbar sein. Ein guter Rucksack ist zudem weitestgehend wasserdicht oder zumindest Regen und Schmutz abweisend. Das Material sollte robust sein. Allerdings kommt es auch hier wieder darauf an, was du planst. Möchtest du nur zwei Wochen in den Urlaub fliegen und dabei ein bisschen mit dem Rucksack herumlaufen, stellen sich natürlich vollkommen andere Ansprüche, als wenn du über Monate oder Jahre damit durch den Dschungel trampst.
Die großen Hersteller (Deuter, Osprey, Lowe, Tatonka, Vaude etc.) nehmen sich qualitativ im Normalfall nicht allzu viel. Einem Rucksack vom Discounter oder Nonamehändler über Asiadirektversand würde ich jetzt allerdings nicht unbedingt zutrauen, eine lange Reise zu überstehen.
Wie viel sollte ein voller Backpacking Rucksack wiegen?
Beim Gewicht gilt wie bei der Größe: Je weniger desto besser.
Im Normalfall sollte dein Rucksack maximal ¼ des Körpergewichts des Trägers haben. Bei sportlichen Personen kann es ein bisschen mehr sein, bei eher fülligen Personen sollte es deutlich weniger sein. Auf jeden Fall sollte man den Rucksack noch selbst heben können und auch in der Lage sein, ein paar Kniebeugen damit zu machen. Vor allem wenn man plant weite Strecken auf seiner Reise damit unterwegs zu sein, sollte man vor der Abreise bereits eine längere Wanderung mit dem kompletten Gepäck am Rücken machen. Lieber stellst du hier fest, dass du dir Blasen läufst, die Schultern schmerzen und du Scheuerstellen an der Hüfte bekommst, als mitten im Nirgendwo.
Dann gilt es das Gepäck auszusortieren oder evtl. das ein oder andere Ausrüstungsteil noch einmal in einer leichteren Variante zu kaufen (z.B. Jacken, Schlafsack, Schuhe, Handtücher. etc.) da sich hier schnell einige unnötige Gramm einsparen lassen. Zudem solltest du dir bei Problemen nochmals von einem Fachmann zeigen lassen, wie du durch die richtige Einstellung der Tragegurte das Gewicht deines Rucksacks optimal und Rückenschonend verteilen kannst.
Welchen Funktionalitäten sollte dein Backpack haben?
Bei der Funktionalität kommt es wie immer darauf an, was du planst. Ist der Backpack für dich eigentlich ein Reisekoffer und du wirst vor allem in Städten unterwegs sein, könntest du dir überlegen einen Backpack mit Rollen zu kaufen. Diese sogenannten Kofferrucksäcke haben gegenüber dem herkömmlichen Backpacking Rucksack den Vorteil, dass du sie auf Straßen und in Gebäuden ziehen kannst und somit das Gewicht nicht tragen musst. Gleichzeitig haben sie den Nachteil dass das Rollensystem selbst einiges an Gewicht auf die Wage bringt und somit das Leergewicht des Rucksacks erhöht. Außerdem können die Stangen im Rücken mit der Zeit weniger komfortabel werden als Rucksäcke, die nur aus Stoff und Polster bestehen.
Des Weiteren unterscheiden sich Rucksäcke auch stark über ihre Zugangspunkte. Üblicherweise sind Backpackingrucksäcke so aufgebaut, dass man oben und unten an das Gepäck heran kommt und zusätzlich noch einige Seitentaschen hat. Einige Modelle haben jedoch auch Reißverschlüsse hinten oder an der Seite, durch die man sie komplett öffnen kann. Dadurch ist es deutlich einfacher die Übersicht über das Gepäck zu behalten. Wenn man sich damit jedoch durch große Menschenmengen bewegt, sollte man Reißverschlüsse dringend mit einem Schloss sichern, da sie auch Dieben den Zugriff zum Rucksack ermöglichen.
Zudem gibt es einige Rucksäcke, die neben dem klassischen Backpack auch einen abnehmbaren Teil haben, der als Daybag verwendet werden kann. Die Daybags lassen meist in ihrer Funktionalität etwas zu wünschen übrig, aber als Tasche für einen Stadtbummel oder Strandbesuch sind sie durchaus ausreichend.
FAZIT
Nun hast du die wichtigsten Informationen um dir zu überlegen, was dein Backpack können muss und wie der richtige Backpack für dich aussieht. Nun heißt es sich im Internet die gängigsten Modelle anzusehen, die Funktionalitäten gegeneinander abzuwägen und dann auf zum Fachhändler deines Vertrauens und probieren was das Zeug hält!
Auch wenn der Begriff Backpacker den Rucksack nahelegt, solltest du dir ernsthaft überlegen, ob du wirklich einen Rucksack brauchst. Wir sind inzwischen auf Rollkoffer umgestiegen, denn in der Realität waren wir nur selten mit Situationen konfrontiert in denen wir den Rucksack längere Strecken auf den Schultern tragen mussten.
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