Die nächtliche Skyline von Shanghai mit dem Oriental Pearl Tower und beleuchteten Wolkenkratzern, die sich auf dem Wasser spiegeln.

Wie sicher ist China?

Unsere positiven Erfahrungen 2024 und 2025

Wenn du dich fragst, wie sicher China wirklich ist, dann können wir dir aus unseren eigenen Erfahrungen eine überraschend positive Antwort geben. Wir waren sowohl 2024 als auch 2025 in China unterwegs und haben uns die ganze Zeit über sehr sicher gefühlt – deutlich sicherer, als wir es vor unserer ersten Reise erwartet hatten. In diesem umfassenden Artikel teilen wir unsere ehrlichen Eindrücke mit dir und räumen mit vielen Vorurteilen über die Sicherheitslage in China auf.

China, das Reich der Mitte mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnern, wird in westlichen Medien oft kontrovers diskutiert. Überwachung, politische Kontrolle und Menschenrechte dominieren die Schlagzeilen. Doch wie sieht die Realität für normale Touristen aus? Unsere Reisen in den Jahren 2024 und 2025 haben uns gezeigt, dass die Sicherheit für Besucher auf einem außergewöhnlich hohen Niveau liegt – höher als in vielen europäischen Ländern.

Unsere persönlichen Erfahrungen in China 2024 und 2025

Als wir 2024 unsere erste China-Reise planten, waren wir ehrlich gesagt nervös. Die Berichte über Überwachung, die politische Situation und die kulturellen Unterschiede ließen uns zögern. Würden wir als Ausländer ständig beobachtet werden? Könnten wir uns frei bewegen? Wie würden die Menschen auf uns reagieren? All diese Fragen beschäftigten uns vor der Abreise.

Bereits bei der Ankunft in Beijing wurden unsere Befürchtungen zerstreut. Der Flughafen war modern, effizient und das Personal freundlich. Die Einreise verlief reibungslos – 2024 konnten wir 15 Tage visafrei einreisen, 2025 waren es bereits 30 Tage. Die Beamten waren professionell und höflich, und wir fühlten uns sofort willkommen.

In den Städten – 2024 besuchten wir Beijing (mit der Chinesischen Mauer und der Verbotenen Stadt), Zhangjiajie (mit der berühmten Glasbrücke und den spektakulären Felsen), Chongqing und Fengchuan. 2025 führte uns eine kürzere Reise nach Beijing, Shanghai, Chengdu und Kunming – war das Sicherheitsgefühl überwältigend. Die Straßen waren sauber, gut beleuchtet und belebt. Selbst spät abends, wenn wir durch die Hutongs von Beijing oder die Neonstraßen von Shanghai wandelten, fühlten wir uns nie unwohl oder bedroht. Die Kriminalitätsrate ist tatsächlich so niedrig, wie die Statistiken zeigen.

Die öffentlichen Verkehrsmittel übertrafen alle Erwartungen. Die Metro-Systeme in Shanghai und Beijing sind nicht nur hochmodern und pünktlich, sondern auch extrem sicher. Wir sahen nie Vandalismus, Belästigungen oder andere Probleme. Die Sicherheitskontrollen an den Eingängen mögen zunächst ungewohnt erscheinen, aber sie tragen erheblich zum Sicherheitsgefühl bei.

Besonders beeindruckt hat uns die Hilfsbereitschaft der Chinesen. Obwohl viele kein Englisch sprechen, bemühten sie sich mit Händen und Füßen, uns zu helfen. Die Menschen waren durchweg freundlich und geduldig mit uns als ausländischen Besuchern.

Unsere zweite Reise 2025 bestätigte diese positiven Eindrücke. Diesmal besuchten wir Beijing nur kurz, verbrachten aber mehr Zeit in Shanghai, Chengdu und Kunming. Überall war die Sicherheit bemerkenswert und wir fühlten uns durchweg wohl und sicher.

Die Überwachung, vor der wir so viel gehört hatten, bemerkten wir als Touristen kaum. Ja, es gibt viele Kameras, aber das ist in London oder New York nicht anders. Niemand kontrollierte unsere Handys, niemand fragte nach unseren politischen Ansichten. Solange man sich normal verhält und keine politischen Proteste plant, ist die Überwachung für Touristen irrelevant.

Auch praktische Aspekte überzeugten uns. Das mobile Bezahlen mit Alipay und WeChat Pay funktioniert reibungslos, die Infrastruktur ist erstklassig, und die medizinische Versorgung in den Städten ist auf westlichem Niveau. China hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt und ist zu einem sehr touristenfreundlichen Land geworden.

Diese Erfahrungen prägten unsere Sicht auf China nachhaltig. Natürlich ist es ein autoritäres System mit Problemen, aber für normale Touristen ist es eines der sichersten Länder der Welt. Unsere anfänglichen Befürchtungen erwiesen sich als unbegründet.

Die offizielle Sicherheitslage: Zahlen und Fakten

Unsere subjektiven Eindrücke werden durch objektive Daten bestätigt. Das deutsche Auswärtige Amt stellt klar fest: „Die Kriminalitätsrate ist insgesamt gering und Gewaltakte sind sehr selten“ [1]. Diese Einschätzung deckt sich mit internationalen Bewertungen und Statistiken.

Berkshire Hathaway Travel Protection stuft China in seinem jährlichen Sicherheitsranking auf Platz 21 von 42 Ländern ein – das ist Mittelfeld, aber deutlich besser als viele beliebte Reiseziele [2]. Interessant ist, dass China hier nicht wegen Kriminalität, sondern hauptsächlich wegen politischer Faktoren niedriger eingestuft wird.

Die Kriminalitätsstatistiken sind beeindruckend. China hat eine der niedrigsten Mordraten weltweit mit nur 0,5 Tötungsdelikten pro 100.000 Einwohner im Jahr 2020 [3]. Zum Vergleich: Deutschland liegt bei 0,9, die USA bei 6,3. China gehört laut offiziellen Quellen zu den „Ländern mit den weltweit niedrigsten Raten an Tötungsdelikten, Straftaten und Vorfällen im Zusammenhang mit Waffen“ [4].

2023 wurden in China etwa 6,5 Millionen Straftaten registriert – das sind 73.000 mehr als im Vorjahr [5]. Das klingt viel, muss aber im Kontext der 1,4 Milliarden Einwohner gesehen werden. Die Kriminalitätsrate pro Kopf ist damit immer noch sehr niedrig.

Kleinkriminalität wie Taschendiebstahl kommt vor, ist aber seltener als in europäischen Großstädten. Das Auswärtige Amt warnt: „Kleinkriminalität wie Taschendiebstahl und Raub z.B. von Smartphones sowie Betrugsversuche kommen insbesondere an belebten Orten vor“ [1]. Doch im internationalen Vergleich ist das Problem moderat.

Besonders bemerkenswert ist die Sicherheit für Frauen. Sexuelle Belästigung und Übergriffe sind in China deutlich seltener als in vielen westlichen Ländern. Frauen können auch nachts relativ sicher allein unterwegs sein – ein Luxus, den nicht alle Länder bieten.

Das US State Department rät zu „erhöhter Vorsicht“ bei China-Reisen, aber hauptsächlich wegen „willkürlicher Durchsetzung lokaler Gesetze“ und möglicher Ausreiseverbote [6]. Für normale Touristen, die sich an die Gesetze halten, ist das Risiko minimal.

Terrorismus ist in China praktisch kein Thema für Touristen. Die wenigen Vorfälle der letzten Jahre konzentrierten sich auf spezifische Regionen (Xinjiang) und richteten sich nicht gegen ausländische Besucher. Die Sicherheitsvorkehrungen sind umfassend, ohne aufdringlich zu sein.

Verkehrssicherheit ist ein gemischtes Bild. Während die Hochgeschwindigkeitszüge zu den sichersten der Welt gehören, ist der Straßenverkehr chaotischer. Dennoch sind schwere Unfälle mit Touristen selten, da die meisten öffentliche Verkehrsmittel nutzen.

Überwachung und Social Credit System: Was bedeutet das für Touristen?

Das Thema, das viele potenzielle China-Reisende am meisten beschäftigt, ist die Überwachung. China betreibt tatsächlich eines der umfassendsten Überwachungssysteme der Welt, aber wie wirkt sich das auf normale Touristen aus? Unsere Erfahrungen zeigen: weniger dramatisch als befürchtet.

Das Social Credit System bewertet das Verhalten chinesischer Bürger in allen Lebensbereichen [7]. Ein Modellsystem in einer Stadt mit einer Million Einwohnern nutzt 389 Regeln – 124 belohnen „gutes“ Verhalten, 265 bestrafen „schlechtes“ [8]. Doch dieses System gilt nicht für Touristen. Als ausländischer Besucher bist du nicht Teil des Social Credit Systems.

Massenüberwachung durch Internet, Kameras und digitale Technologien ist Realität [9]. China überwacht seine Bürger systematisch und blockiert den Zugang zu vielen westlichen Websites [10]. Doch als Tourist merkst du davon wenig, solange du dich normal verhältst.

Unsere praktischen Erfahrungen mit der Überwachung waren minimal. Niemand kontrollierte unsere Handys bei der Einreise, niemand fragte nach unseren sozialen Medien, niemand überwachte unsere Bewegungen sichtbar. Die vielen Kameras in den Städten fielen uns auf, aber sie sind in London oder New York nicht weniger präsent.

Internet-Zensur ist real. Google, Facebook, Instagram, X (Twitter) und viele andere westliche Dienste sind blockiert [11]. Doch für Touristen gibt es praktische Lösungen: VPN-Dienste funktionieren oft noch, auch wenn sie offiziell verboten sind [12]. Alternativ bieten eSIM-Karten mit eingebautem VPN eine zuverlässige Lösung [13].

Elektronische Überwachung mittels Smartphone-Apps wird vom deutschen Verfassungsschutz erwähnt [14]. In der Praxis bedeutet das: Lade keine unbekannten chinesischen Apps herunter, nutze offizielle App-Stores, und sei vorsichtig mit sensiblen Daten. Für normale touristische Aktivitäten ist das kein Problem.

Politische Sensibilität ist wichtig. Vermeide Diskussionen über Tibet, Xinjiang, Taiwan oder die chinesische Regierung. Mache keine Fotos von Regierungsgebäuden oder Militäranlagen. Nimm nicht an Protesten teil. Diese Regeln sind einfach zu befolgen und für normale Touristen selbstverständlich.

Ein Reddit-Nutzer brachte es 2024 auf den Punkt: „Traveling as a tourist or student in most countries is fine. Don’t go near anything illegal like drugs and don’t make big loud political statements“ [15]. Das ist der Kern der Sache – verhalte dich wie ein normaler Tourist, und du wirst keine Probleme haben.

Die Überwachung dient auch der Sicherheit. Die niedrige Kriminalitätsrate in China ist teilweise auf die umfassende Überwachung zurückzuführen. Als Tourist profitierst du von dieser Sicherheit, ohne die negativen Aspekte zu spüren.

Wichtig zu verstehen ist der kulturelle Kontext. Chinesen haben ein anderes Verhältnis zur Privatsphäre als Europäer. Viele akzeptieren Überwachung als Preis für Sicherheit und Stabilität. Als Tourist musst du das nicht gut finden, aber du solltest es respektieren.

Central Park Central Park New York

Central Park

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Kriminalität in China: Ein realistischer Blick

Während die offiziellen Statistiken beeindruckend sind, ist es wichtig, ein differenziertes Bild der Kriminalitätslage in China zu zeichnen. Unsere Erfahrungen zeigen, dass China tatsächlich eines der sichersten Länder der Welt ist, aber es gibt regionale Unterschiede und spezifische Risiken, die du kennen solltest.

Gewaltkriminalität ist in China extrem selten. Die Mordrate von 0,5 pro 100.000 Einwohner ist eine der niedrigsten weltweit [3]. Raubüberfälle, Körperverletzungen und sexuelle Übergriffe kommen vor, aber deutlich seltener als in Europa oder Nordamerika. Als Tourist ist dein Risiko, Opfer von Gewaltkriminalität zu werden, minimal.

Kleinkriminalität konzentriert sich auf touristische Hotspots. Taschendiebstahl kommt vor, besonders in überfüllten Bereichen wie Bahnhöfen, Märkten oder bei Sehenswürdigkeiten. Doch selbst hier ist das Problem geringer als in Paris, Rom oder Barcelona. Unsere Erfahrung: In zwei Reisen hatten wir nie Probleme mit Taschendieben.

Betrug richtet sich gelegentlich gegen Touristen. Klassische Maschen sind überteuerte Souvenirs, gefälschte Markenprodukte oder „Freundschaftsbetrug“, bei dem Einheimische Touristen in teure Bars oder Restaurants locken. Doch diese Probleme sind nicht schlimmer als in anderen touristischen Ländern.

Cyberkriminalität ist ein wachsendes Problem, betrifft aber hauptsächlich Geschäftsreisende und Langzeitaufenthalte. Als Tourist solltest du vorsichtig mit öffentlichem WLAN sein und keine sensiblen Daten über unsichere Verbindungen übertragen.

Drogenkriminalität ist für Touristen irrelevant, aber extrem gefährlich. China hat drakonische Strafen für Drogendelikte – bis hin zur Todesstrafe. Finger weg von allen illegalen Substanzen, auch von Cannabis, das in vielen westlichen Ländern legal ist.

Organisierte Kriminalität existiert, betrifft aber praktisch nie Touristen. Sie konzentriert sich auf Wirtschaftskriminalität, Menschenhandel und andere Bereiche, mit denen normale Besucher nicht in Berührung kommen.

Regionale Unterschiede sind erheblich. Großstädte wie Shanghai, Peking und Shenzhen sind extrem sicher. Touristengebiete werden besonders gut überwacht. Ländliche Gebiete sind oft noch sicherer, aber die Sprachbarriere kann Probleme verursachen.

Besondere Sicherheit herrscht in Xinjiang und Tibet. Diese Regionen sind stark überwacht, was sie paradoxerweise sehr sicher für Touristen macht. Allerdings sind die politischen Spannungen spürbar, und du solltest besonders vorsichtig mit Fotos und Gesprächen sein.

Die Polizei in China ist professionell und touristenfreundlich. In touristischen Gebieten gibt es oft englischsprachige Beamte. Die Polizei ist hilfsbereit bei Problemen, aber erwarte nicht die gleiche Bürgernähe wie in Deutschland.

Korruption war früher ein Problem, ist aber unter Xi Jinping stark zurückgegangen. Als Tourist wirst du praktisch nie mit Korruption konfrontiert. Bestechungsversuche sind gefährlich und unnötig.

Praktische Sicherheitstipps für China-Reisende

Basierend auf unseren Erfahrungen 2024 und 2025 haben wir konkrete Sicherheitstipps für dich zusammengestellt, die dir helfen, deine China-Reise sicher und entspannt zu gestalten.

Vor der Reise

Visum und Einreise: Deutsche können seit 2024 30 Tage visafrei nach China einreisen [16]. Für längere Aufenthalte brauchst du ein Visum. Die 240-Stunden-Transitregelung erlaubt 10 Tage visafreien Aufenthalt bei Durchreise [17]. Informiere dich über aktuelle Bestimmungen.

Reiseversicherung: Schließe eine umfassende Reiseversicherung ab, die auch politische Risiken abdeckt. China hat ein anderes Rechtssystem, und im Notfall können die Kosten hoch sein.

Wichtige Apps: Lade VPN-Apps vor der Einreise herunter (ExpressVPN, Mullvad funktionieren oft) [18]. Installiere Übersetzungs-Apps wie Google Translate mit Offline-Funktion. Alipay und WeChat Pay sind für Zahlungen unverzichtbar.

Dokumente: Führe Passkopien mit dir und speichere sie digital. Notiere dir wichtige Telefonnummern (deutsche Botschaft, Notfälle). Lerne grundlegende chinesische Begriffe oder lade eine Sprachhilfe herunter.

Während der Reise

Verhalten in der Öffentlichkeit: Sei respektvoll und zurückhaltend. Vermeide politische Diskussionen komplett. Mache keine Fotos von Regierungsgebäuden, Militäranlagen oder Polizei. Respektiere lokale Sitten und Gebräuche.

Internet und Kommunikation: Nutze VPN für den Zugang zu westlichen Websites. eSIM-Karten mit eingebautem VPN sind zuverlässiger [19]. Sei vorsichtig mit öffentlichem WLAN. Vermeide politische Inhalte in sozialen Medien.

Geld und Wertsachen: Mobile Payment dominiert in China. Bargeld wird oft nicht akzeptiert. Richte Alipay oder WeChat Pay ein. Bewahre Wertsachen im Hotelsafe auf. Kreditkarten funktionieren nicht überall.

Transport: Hochgeschwindigkeitszüge sind sicher und pünktlich. Metro-Systeme in Großstädten sind exzellent. Taxis über Apps wie Didi buchen. Mietwagen nur mit internationalem Führerschein und guter Ortskenntnis.

Gesundheit: Leitungswasser nicht trinken. Flaschenwasser ist günstig und überall verfügbar. Straßenessen ist meist sicher, aber taste dich langsam heran. Luftverschmutzung in Großstädten beachten.

Notfälle und Probleme

Wichtige Nummern:

  • Polizei: 110
  • Feuerwehr: 119
  • Krankenwagen: 120
  • Deutsche Botschaft Peking: +86 10 8532 9000

Bei Problemen mit Behörden: Bleibe ruhig und höflich. Bestehe auf Kontakt zur deutschen Botschaft. Unterschreibe nichts, was du nicht verstehst. Lass dich nicht einschüchtern, aber sei kooperativ.

Medizinische Notfälle: Internationale Krankenhäuser in Großstädten haben englischsprachiges Personal. Reiseversicherung sofort kontaktieren. Medikamente aus Deutschland mitbringen.

Verlust von Dokumenten: Polizei informieren für Verlustanzeige. Deutsche Botschaft für Ersatzdokumente kontaktieren. Kopien helfen bei der Bearbeitung.

Besondere Situationen

Demonstrationen: Weiträumig meiden. Auch friedliche Proteste können schnell eskalieren. Als Ausländer niemals teilnehmen oder fotografieren.

Naturkatastrophen: China ist erdbebengefährdet. Notfallpläne der Hotels beachten. Wetter-Apps für Taifun-Warnungen nutzen. Überschwemmungen in der Regenzeit möglich.

Kulturelle Missverständnisse: Gesichtsverlust vermeiden. Nicht laut werden oder jemanden bloßstellen. Trinkgeld ist unüblich und kann beleidigend sein. Visitenkarten mit beiden Händen entgegennehmen.

Regionale Unterschiede: Wo ist es am sichersten?

China ist ein riesiges Land mit erheblichen regionalen Unterschieden in Bezug auf Sicherheit. Unsere Reisen 2024 und 2025 führten uns durch verschiedene Regionen, und wir können dir aus erster Hand berichten, wo es am sichersten ist und worauf du achten solltest.

Beijing: Hauptstadt mit höchster Sicherheit

Beijing besuchten wir sowohl 2024 als auch 2025. Als Hauptstadt hat die Stadt die strengste Sicherheit. Die Überwachung ist intensiver, aber das macht die Stadt auch sicherer. Hutongs und touristische Gebiete sind gut überwacht. Bei der Chinesischen Mauer und der Verbotenen Stadt war die Organisation perfekt und wir fühlten uns sehr sicher. Vorsicht nur bei politischen Gebäuden – halte Abstand und fotografiere nicht.

Shanghai: Internationale Metropole (2025)

Shanghai besuchten wir 2025 und waren beeindruckt von der internationalen Atmosphäre. Die Metropole ist modern und touristenfreundlich. Die Polizeipräsenz ist diskret aber spürbar, die Kriminalitätsrate minimal. Selbst nachts fühlten wir uns in den belebten Straßen völlig sicher.

Chengdu: Entspannte Panda-Stadt (2025)

Chengdu in Sichuan besuchten wir 2025 und fanden es entspannt und sicher. Die Stadt ist berühmt für Pandas und scharfes Essen. Die Einheimischen sind besonders freundlich und hilfsbereit. Erdbebengefahr besteht, aber moderne Gebäude sind sicher gebaut. Unsere Erfahrungen dort waren durchweg positiv.

Chongqing: Sichere Bergmetropole (2024)

Chongqing besuchten wir 2024 und es überraschte uns als eine der sichersten Großstädte. Die Bergstadt am Yangtze ist bekannt für ihre Hotpot-Kultur und spektakuläre Skyline. Trotz der Größe (über 30 Millionen Einwohner im Großraum) fühlten wir uns überall sicher.

Kunming: Entspannte Höhenstadt (2025)

Kunming in Yunnan besuchten wir 2025 und fanden es multikulturell und entspannt. Die ethnischen Minderheiten der Region sind gastfreundlich. Die Stadt gilt als eine der lebenswertesten Chinas. Höhenlage beachten (1.892 Meter). Das Klima ist angenehm, die Menschen entspannt und freundlich.

Zhangjiajie: Spektakuläre Naturregion (2024)

Zhangjiajie in Hunan besuchten wir 2024 und waren begeistert von den spektakulären Sandsteinsäulen, die als Inspiration für den Film Avatar dienten. Die Glasbrücke und die beeindruckenden Felsen sind weltberühmt. Die Tourismusregion ist sehr sicher und gut organisiert. Die Seilbahnen und Wanderwege sind modern und sicher.

Fengchuan: Authentisches ländliches China (2024)

Fengchuan besuchten wir 2024 und es bot uns authentische Einblicke in das ländliche China. Die bergige Region ist dünn besiedelt, aber die Menschen sind extrem gastfreundlich. Kriminalität ist hier praktisch unbekannt. Die Infrastruktur ist einfacher, aber die Sicherheit ist hoch.

Westchina: Xinjiang, Tibet, Qinghai

Xinjiang ist politisch sensibel, aber paradoxerweise sehr sicher für Touristen. Die intensive Überwachung macht Kriminalität praktisch unmöglich. Uigurische Kultur ist faszinierend, aber politische Vorsicht ist geboten. Keine Fotos von Sicherheitskräften oder politischen Einrichtungen.

Tibet (Lhasa) erfordert spezielle Genehmigungen und geführte Touren. Die Region ist sicher, aber politisch heikel. Höhenkrankheit ist ein reales Risiko (3.650 Meter). Respektiere religiöse Stätten und lokale Sensibilitäten.

Qinghai ist weniger bekannt, aber wunderschön. Der Qinghai-See ist ein Highlight. Die Region ist dünn besiedelt und sehr sicher. Infrastruktur ist begrenzter als in anderen Regionen.

Nordostchina: Harbin, Dalian, Shenyang

Harbin ist berühmt für das Eisfestival im Winter. Die Stadt hat russische Einflüsse und ist sehr sicher. Wintertemperaturen können extrem sein (-30°C). Sommermonate sind angenehmer für Besuche.

Dalian ist eine Küstenstadt mit japanischen Einflüssen. Sauber, modern und sicher. Strände sind im Sommer beliebt. Die Stadt ist weniger touristisch, aber sehr lebenswert.

Shenyang ist industriell geprägt, aber sicher. Mukden-Palast ist sehenswert. Die Stadt ist authentisch chinesisch ohne viele ausländische Touristen.

Ländliche Gebiete

Dörfer sind oft noch sicherer als Städte. Kriminalität ist praktisch unbekannt. Gastfreundschaft ist überwältigend – wir wurden oft zum Essen eingeladen. Sprachbarrieren sind größer, aber Menschen sind hilfsbereit. Medizinische Versorgung ist begrenzt.

Internet, VPN und digitale Sicherheit

Ein Aspekt, der viele China-Reisende beschäftigt, ist die digitale Sicherheit und der Umgang mit der berüchtigten Great Firewall. Unsere Erfahrungen 2024 und 2025 zeigen, dass die Situation für Touristen handhabbarer ist als oft dargestellt.

Die Great Firewall: Was ist blockiert?

Blockierte Dienste umfassen praktisch alle großen westlichen Plattformen: Google (inklusive Gmail, Maps, Play Store), Facebook, Instagram, WhatsApp, X (Twitter), YouTube, Netflix, Spotify und viele andere [20]. Auch Wikipedia und viele Nachrichtenseiten sind nicht zugänglich.

Chinesische Alternativen dominieren: Baidu statt Google, WeChat statt WhatsApp, Weibo statt Twitter, Youku statt YouTube. Diese Dienste funktionieren gut, erfordern aber meist chinesische Telefonnummern zur Registrierung.

Unsere praktische Erfahrung: Die Blockaden sind real und umfassend. Ohne Vorbereitung bist du digital stark eingeschränkt. Doch es gibt Lösungen, die funktionieren.

VPN: Funktioniert es noch?

VPN-Nutzung ist seit dem Cybersicherheitsgesetz offiziell verboten [21]. In der Praxis werden Touristen aber nicht verfolgt. ExpressVPN, Mullvad und Windscribe funktionieren oft noch, wenn auch nicht immer zuverlässig [22].

Unsere VPN-Erfahrungen waren gemischt. ExpressVPN funktionierte in Shanghai gut, fiel aber in Peking häufig aus. Mullvad war stabiler, aber langsamer. Windscribe als kostenlose Option funktionierte überraschend gut [23].

Installation vor der Einreise ist wichtig. VPN-Apps sind in chinesischen App-Stores nicht verfügbar. Lade sie vor der Reise herunter und teste sie. Habe mehrere Optionen als Backup.

Risiken sind für Touristen minimal. Wir hörten nie von Problemen mit VPN-Nutzung durch ausländische Besucher. Sei diskret, aber mache dir keine übertriebenen Sorgen.

eSIM: Die zuverlässige Alternative

eSIM-Karten mit eingebautem VPN sind die zuverlässigste Lösung [24]. Airalo, Holafly und andere Anbieter bieten Datenpakete, die automatisch die Zensur umgehen. Die Verbindung läuft über ausländische Server.

Unsere eSIM-Erfahrung war durchweg positiv. Die Verbindung war stabil, schnell und zuverlässig. Google Maps, WhatsApp und andere Dienste funktionierten problemlos. Der Preis ist höher als lokale SIM-Karten, aber die Bequemlichkeit lohnt sich.

Installation ist einfach. Kaufe die eSIM vor der Reise, aktiviere sie bei Ankunft. Die meisten modernen Smartphones unterstützen eSIM. Prüfe die Kompatibilität deines Geräts.

Praktische Tipps für digitale Sicherheit

Vor der Reise:

  • VPN-Apps herunterladen und testen
  • Offline-Karten (Maps.me, Google Maps offline) installieren
  • Übersetzungs-Apps mit Offline-Funktion laden
  • Wichtige Kontakte und Adressen offline speichern

Während der Reise:

  • Öffentliches WLAN meiden oder nur mit VPN nutzen
  • Sensible Daten nicht über unsichere Verbindungen übertragen
  • Politische Inhalte in sozialen Medien vermeiden
  • Backup-Kommunikationswege haben (E-Mail, Messenger)

Apps, die funktionieren:

  • WeChat (chinesischer WhatsApp-Ersatz)
  • Alipay (für Zahlungen unverzichtbar)
  • Didi (chinesisches Uber)
  • Baidu Maps (Google Maps-Alternative)
  • Pleco (Chinesisch-Wörterbuch)

Sicherheitsmaßnahmen:

  • Gerätesperrung aktivieren
  • Automatische Backups deaktivieren
  • Standortdienste einschränken
  • App-Berechtigungen überprüfen

Kommunikation mit der Heimat

WhatsApp funktioniert nur mit VPN oder eSIM. WeChat ist die lokale Alternative, erfordert aber chinesische Kontakte zur Aktivierung. E-Mail über VPN ist meist zuverlässiger als Messenger.

Notfallkommunikation: Habe immer einen Backup-Plan. SMS funktionieren international. Botschaftskontakte sollten offline verfügbar sein. Roaming ist teuer, aber im Notfall verfügbar.

Unsere Empfehlung: Kombiniere eSIM für zuverlässige Verbindung mit VPN als Backup. Informiere Familie und Freunde über mögliche Kommunikationsprobleme. Plane regelmäßige Check-ins.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Unser Fazit: China als sicheres Reiseziel

Nach unseren Reisen 2024 und 2025 können wir dir eine klare Empfehlung für China geben: Es ist eines der sichersten Länder der Welt für Touristen – sicherer als die meisten europäischen Länder und deutlich sicherer als die USA.

Unsere wichtigsten Erkenntnisse:

  1. Kriminalität ist praktisch kein Problem: Mit einer Mordrate von 0,5 pro 100.000 Einwohner und extrem seltener Gewaltkriminalität ist China außergewöhnlich sicher. Taschendiebstahl kommt vor, ist aber seltener als in Paris oder Rom.
  2. Überwachung betrifft Touristen kaum: Ja, China überwacht seine Bürger umfassend. Aber als Tourist merkst du davon wenig, solange du dich normal verhältst. Das Social Credit System gilt nicht für Ausländer.
  3. Die Menschen sind hilfsbereit und ehrlich: Wir erlebten überwältigende Gastfreundschaft. Verlorene Gegenstände wurden zurückgegeben, Einheimische halfen spontan bei Problemen. Die konfuzianische Kultur betont Respekt und Hilfsbereitschaft.
  4. Infrastruktur ist erstklassig: Hochgeschwindigkeitszüge, Metro-Systeme, Flughäfen – alles funktioniert reibungslos und sicher. Die Modernisierung der letzten Jahre ist beeindruckend.
  5. Politische Probleme sind vermeidbar: Vermeide politische Diskussionen und Proteste, respektiere lokale Gesetze, und du wirst nie Probleme haben. Die allermeisten Touristen erleben China als völlig unpolitisch.

Würden wir wieder nach China reisen? Ohne zu zögern! China ist zu einem unserer liebsten Reiseziele geworden. Die Kombination aus Sicherheit, Gastfreundschaft, kulturellem Reichtum und moderner Infrastruktur ist einzigartig.

Unsere Empfehlung für dich: Lass dich nicht von übertriebenen Sicherheitsbedenken oder politischen Diskussionen abhalten. China bietet eine einzigartige Reiseerfahrung in einem sehr sicheren Umfeld. Mit der richtigen Vorbereitung und einem respektvollen Verhalten steht einer unvergesslichen Reise nichts im Wege.

Die wichtigsten Sicherheitstipps zusammengefasst:

  • Respektiere lokale Gesetze und Sitten
  • Vermeide politische Diskussionen komplett
  • Bereite dich digital vor (VPN, eSIM, Apps)
  • Schließe eine gute Reiseversicherung ab
  • Lerne grundlegende chinesische Höflichkeitsformen
  • Sei offen für eine andere Kultur

China wartet auf dich – mit offenen Armen, beeindruckender Sicherheit und Erlebnissen, die dein Leben bereichern werden. 一路平安 (yīlù píng’ān) – Gute und sichere Reise!

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Quellen

[1] Auswärtiges Amt: China – Reise- und Sicherheitshinweise. https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/china-node/chinasicherheit-200466

[2] Berkshire Hathaway Travel Protection: Is it safe to travel to China in 2024? https://www.bhtp.com/blog/safe-travel-china/

[3] Statista: China – Mordrate. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/693481/umfrage/mordrate-in-china/

[4] China Today: Nur sehr wenige Fälle von Kriminalität und illegalem Waffenbesitz. https://german.chinatoday.com.cn/ch/gesellschaft/202405/t20240528_800367340.html

[5] Statista: Number of crimes in China 2013-2023. https://www.statista.com/statistics/224778/number-of-crimes-in-china/

[6] US State Department: China Travel Advisory. https://travel.state.gov/content/travel/en/traveladvisories/traveladvisories/china-travel-advisory.html

[7] Wikipedia: Social Credit System. https://en.wikipedia.org/wiki/Social_Credit_System

[8] Stanford FSI: Assessing China’s „National Model“ Social Credit System. https://sccei.fsi.stanford.edu/china-briefs/assessing-chinas-national-model-social-credit-system

[9] Wikipedia: Mass surveillance in China. https://en.wikipedia.org/wiki/Mass_surveillance_in_China

[10] Schweizer EDA: Reisehinweise für China. https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-reisehinweise/china/reisehinweise-fuer-china.html

[11] Deutsche Botschaft China: Reise- und Sicherheitshinweise. https://china.diplo.de/cn-de/willkommen-in-china/reise-und-sicherheitshinweise

[12] The Best VPN: The Best VPN for China: Real Test Results. https://thebestvpn.com/best-china-vpn-tested/

[13] Reddit: Travelling to China – what VPNs currently work? https://www.reddit.com/r/chinalife/comments/1if6hb9/travelling_to_china_in_3_days_what_vpns_currently/

[14] Verfassungsschutz: Sicherheit auf Geschäftsreisen: China. https://www.verfassungsschutz.de/SharedDocs/publikationen/DE/wirtschafts-wissenschaftsschutz/2022-05-24-infoblatt-geschaeftsreisen-china.pdf

[15] Reddit: Is it safe to travel to china in 2024? https://www.reddit.com/r/China/comments/1dl1qzh/is_it_safe_to_travel_to_china_in_2024/

[16] China Embassy: Latest Notice- China will extend a unilateral visa-free policy. https://www.visaforchina.cn/DEL3_EN/tongzhigonggao/327343163872251904.html

[17] China NIA: Visa-Free Transit Policies for Foreign Nationals. https://en.nia.gov.cn/n147418/n147463/c156086/content.html

[18] Privacy Journal: Best VPN for China: Bypass the Great Firewall in 2025. https://www.privacyjournal.net/best-china-vpn/

[19] Top10VPN: 4 Best Free & Paid VPNs That Work in China. https://www.top10vpn.com/best-vpn/china/

[20] Freiheit.org: Überwachung in China: Alles unter Kontrolle. https://www.freiheit.org/de/deutschland/ueberwachung-china-alles-unter-kontrolle

[21] Deutsche Botschaft China: Cybersicherheitsgesetz. https://china.diplo.de/cn-de/willkommen-in-china/reise-und-sicherheitshinweise

[22] Comparitech: How to Get a China IP Address with a VPN. https://www.comparitech.com/blog/vpn-privacy/how-to-get-a-chinese-ip-address/

[23] Top10VPN: Windscribe China Test. https://www.top10vpn.com/best-vpn/china/

[24] China Tours: 7 Tipps für deine erste Chinareise. https://www.chinatours.de/blogs/tipps-fuer-deine-erste-chinareise


Dieser Artikel basiert auf persönlichen Erfahrungen aus den Jahren 2024 und 2025, umfangreichen Recherchen und offiziellen Quellen. Die Sicherheitslage kann sich jederzeit ändern. Informiere dich vor deiner Reise über aktuelle Entwicklungen.

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