Irland gilt als DIE grüne Insel Europas, und wer an Irland denkt, hat oft saftige grüne Wiesen auf der einen und karge, steinige Landschaften auf der anderen Seite im Kopf. Doch der Inselstaat hat mehr zu bieten als dies und alte Burgruinen. Denn auch wenn Irland sicherlich nicht unbedingt als Hauptreiseziel für einen sonnigen Badeurlaub gilt, so findet man vor allem an der Westküste doch einige wirklich hübsche Strände, die sich durchaus auch für einen Sprung in den Atlantik eignen und den ansonsten schönsten Stränden der Welt in nichts nachstehen.
Profitieren kann die Insel dabei vom Nordatlantikstrom, der den Golfstrom verlängert und somit warme Wassermengen direkt an Irland vorbeileitet. Der Strom beschert den Anrainern saftige Wiesen, gute Bedingungen für den Ackerbau und Irland als besonders nah am Nordatlantikstrom liegendem Gebiet ganz besondere Möglichkeiten. So trifft man, wenn man bspw. zwischen Ballybunion, Tralee, Kenmare und dem Ring of Kerry unterwegs ist, sogar auf Palmen – kein Scherz!
Sonne, Strand und Palmen in Kerry
Ohnehin ist der County Kerry im Südwesten der Insel für seine Fülle an Stränden bekannt – egal ob nun in Ballybunion nahe des Shannon oder anderswo. Hervorzuheben ist hier u. a. der Inch Beach auf der Halbinsel Dingle, der mit fünf Kilometern Länge überhaupt mit zu den schönsten Sandstränden in Irland zählt und auf der einen Seite einen faszinierenden Blick auf den teils rauen Atlantik bietet und auf der anderen Seite von saftigem Grün und majestätischen Bergketten eingerahmt wird. Der feine Sand und das kristallklare Wasser locken hier vor allem Surfer und Kajakfahrer an, die an sonnigen Tagen die See genießen. Da das Wasser an dieser Stelle etwas kälter ist und die Temperaturen unter der 20 Grad Marke liegen, sind hier auch in der warmen Jahreszeit eher weniger Badegäste anzutreffen.
Wer sich dagegen in die Fluten stürzen möchte, ist im Sommer am Derrynane Beach in Caherdaniel etwas besser aufgehoben. Der Strand ist sehr weitläufig, von schroffen Küsten und weißen Dünen umgeben und wird während der Badesaison bei entsprechendem Wetter von Rettungsschwimmern bewacht. Die hier wehende Blaue Flagge als Gütesiegel der Stiftung für Umwelterziehung ist ein Zeichen für eine erstklassige Wasserqualität sowie für Sicherheit und Umweltschutz – sie ist nebenbei bemerkt in Irland immerhin an 83 Stränden zu finden und damit fast doppelt so oft wie in Deutschland. Aber auch abseits des Strandes hat diese Gegend eine Menge zu bieten und Caherdaniel sowie die Umgebung sind ein hervorragendes Beispiel dafür, warum der Ring of Kerry, eine 179 Kilometer lange Panoramaküstenstraße, so beliebt ist.
Delfine und steile Klippen
Wer es etwas rauer mag, wird in Nordirland in Portrush, am Whiterocks Beach, fündig. Hier erheben sich weiße Kreidefelsen aus der Natur und Delfine als auch Wale tummeln sich manchmal nur wenige Meter von der Küste entfernt im Wasser. Während außerhalb der Saison hier viele Studenten wohnen, die die Universität im benachbarten Coleraine besuchen, machen diese im Sommer Platz für Touristen. Neben insgesamt zwei Badestränden bietet Portsrush zudem einen kleinen Vergnügungspark und mit dem Kelly‘s die angeblich größte Diskothek der irischen Insel. Während Golfer auf einem der elitärsten Golfclubs Großbritanniens, dem Royal Portrush Golf Club, ihre Bälle schlagen können, bieten sich Ausflüge zum Giant‘s Causeway, der Bushmills Whisky Brauerei sowie dem Dunluce Castle an.
Im nördlichen Westen der irischen Insel empfiehlt sich eine Reise nach Achill Island – ein Geheimtipp, der längst keiner mehr ist. Die Halbinsel ist stark zerklüftet und an jeder Ecke findet man Traumstrände wie z. B. die Keem Bay im County Mayo, an der ebenfalls die Blaue Flagge weht. Hier ist bewachtes Baden, Schnorcheln und Surfen angesagt. Oder einfach nur ein Spaziergang durch die Idylle von Irlands größter Insel. Der Strand selbst liegt eingebettet zwischen ca. 200 bis 450 Meter hohen Hügeln, so dass vor dem Relaxen erst einmal eine kurvenreiche Abfahrt nötig ist. Wer dagegen eher in luftige Höhen vordringen möchte, findet hier nach einem steilen Anstieg auf nicht ausgewiesenen Wegen auf den Achill Head mit den Cliffs of Croughaun die steilsten Klippen Irlands.
Die irische Karibik
Während die Keem Bay für irische Verhältnisse bei schönem Wetter viele Besucher anzieht, findet man ebenfalls im County Mayo, südlich von Achill Island, den White Strand bei Corragaun. Schon der Weg hierher führt über kleine und enge Landstraßen, die näheren Dörfer bestehen meistens nur aus einer Handvoll Gebäude inkl. Pub und Gästehaus. Die ganze Gegend als auch den Strand selber umgibt eine beinahe schon gespenstische Stille. Der White Strand ist etwa 2 Kilometer lang und bis zu 500 Meter breit, doch Touristen sucht man hier beinahe vergeblich. Stattdessen findet man Ruhe, der nur durch das ungewöhnlich sanfte Plätschern des Atlantiks unterbrochen wird.
Zum Abschluss noch unsere Highlights: Die Dog‘s Bay sowie der Dog‘s Bay Beach, zwei direkt benachbarte Strände in Ervallagh, in der Nähe von Roundstone im County Galway. Die Stränge flankieren eine kleine Landzunge einmal nördlich und einmal südlich, wobei beide Buchten hinter der Küstenlinie liegen und somit vorm oft rauen Atlantik geschützt sind. Besucher erwartet hier unglaublich weißer, feiner Sand und das Meer ist auch aufgrund seiner geringen Tiefe innerhalb der beiden Buchten klar und strahlend blau, so dass direkt Erinnerungen an die Karibik aufkommen.