Datum: 25.10.2018 | Ort: Playa Larga
Der Tag beginnt mit einem ganz vorzüglichen Frühstück. Vivian hat sich mal wieder selbst übertroffen. Sie findet heute auch meine Frisur ganz toll. Sie ist so zum knuddeln.
Nach dem Frühstück laufen wir eine kleine Runde um den Blog, einerseits um den Kreislauf etwas auf Touren zu bringen, andererseits hoffe ich insgeheim den putzigen kleinen Straßenhund wieder zu sehen, zumal ich eine Keingkeit für sie zum Futtern in der Handtasche habe. Doch sie ist nicht da.
Nach dem Spaziergang schnappen wir uns unsere Laptops und schreiben. Nachmittags wollen wir an den Strand gehen und noch einige Fotos machen, doch Max erklärt mittags, dass es ihm nicht so gut geht. Nachdem ich die letzten Tage angeschlagen war, schwant mir Übles. Doch am späteren Nachmittag ist er bereits wieder etwas fitter und wir gehen zum Strand.
Die kleinen natürlichen Pools im Gestein am Strand sind heute extrem voll mit Fischen und etliche größere Drückerfische mit schönen gelben Streifen dümplen im flachen Wasser. In einem bemoosten Felsen sehen wir sogar eine keine violette Muräne.
In der Hoffnung mehr Fische zu sehen, holen wir die Taucherbrillen. Das Wasser ist heute ungewöhnlich warm. Wenn mann jedoch unter die Oberfläche schaut, merkt man, dass das Wasser in zwei Schichten geteilt ist. Die obere Schicht ist extrem warm und braun. Sie besteht aus dem Wasser, dass aus den Mangroven drückt. Trotz der eher unappetitlichen Farbe ist das Wasser nicht schmutzig oder ekelig, die Verfärbung entsteht durch die Wurzeln der Mangrovenbäume. Das Wasser ist sehr mineralienreich und angeblich gut für die Haut.
Die untere Schicht ist klar und blau, dafür aber deutlich kälter. Max tauch wie ein junger Fisch herum, ich stehe etwas bedröppelt im Wasser. Es ist einfach nicht mein Element. Viele Fische sieht er allerdings nicht. Vermutlich müsste er dazu weiter hinausschwimmen. Das will er jedoch nicht alleine. Ich habe ein bisschen ein schlechtes Gewissen ihn das zu vermasseln. Andererseits bin ich ihm auch keine Hilfe wenn ich ihm in einer plötzlichen Panikattacke weiter draußen absaufe.
Regen kündigt sich mit dunkeln Wolken an. Wir machen am Strand noch ein paar kleine Videos von Einsiedlerkrebsen, dann nehmen wir die Beine in die Hand zurück zur Unterkunft. Während wir das Salzwasser abduschen, gibt es draußen einen Regenguss.
Abendessen gehen wir im ChuChu, einem Lokal, nur wenige Meter entfernt von dem, in dem wir am ersten Abend gegessen hatten und es heißt auch genau so. Das Essen hier ist allerdings ein wenig besser. Es ist in einer überdachten Terrasse, die Wände sind gelb gestrichen und mit Ameisen-Figuren behangen. Die Kellnerin sitzt etwas gelangweilt mit ihrem Smartphone in der Ecke. Auf einem Fernsehr laufen Raggaeton Musikvideos. Er ist an eine etwas überdimensionierten Musikanlage angeschlossen und beschallt den ganzen Gastraum.
Ich sehe mir einige Videos an und finde sie alle etwas befremdlich. In einem tanzt eine Frau im Hochzeitskleid sexy in einer Kirche, dann zündet sie dort ganz in schwarz Kerzen an und irgendein Typ trägt derzeit einen inneren Konflikt aus, den er mit dem Priester besprechen muss. Am Schluss knuddeln sie sich wie alte Bekannte. Das nächste Video ist ein typisches Machovideo mit tanzenden Frauen, ein Typ der im Neonlicht seine Text rappt und viele schnelle Autos. Allerdings sind viele Szenen nicht Lippensynchron geschnitten und die Musik passt nicht zu den Bewegungen im Video.
Als wir in die Unterkunft zurückkommen packen wir. Morgen geht die Reise weiter.